Sensation, Österreich: Handywarnung in allen Medien
Die Warnung der Wiener Ärztekammer, siehe unten, ist ein wichtiger Schritt .
Die Tatsache aber, dass diese Meldung in allen österreichischen Medien, incl. der Hauptnachrichtenblöcke in Radio und TV, dazu auf beinahe allen Titelseiten prominent veröffentlicht wurde, ist als Sensation zu werten.
Wird hier eine Wende eingeläutet? Auf jeden Fall kann niemand aus Politik und Wirtschaft daran vorbei und an der panischen Reaktion der Betreibervertreter ist deutlich die Hilflosigkeit abzulesen.
mit freundlichen Grüßen
Michael Meyer
michael_meyer@aon.at
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Wissenschaft
Handys für Kinder riskant
06.08.2005
Eine neue Studie der EU gibt Anlass zu begründeter Sorge: Mobilfunkstrahlen verändern die Erbsubstanz. Die Wiener Ärztekammer rät: Eltern sollen Kinder schützen.
Wien (SN, APA). Die Wiener Ärztekammer hat am Freitag davor gewarnt, vor allem Kinder übermäßig viel mit dem Handy telefonieren zu lassen. Denn laut einer jüngsten Untersuchung - der so genannten Reflex-Studie - sei eindeutig ein gentoxischer Effekt von Mobilfunkstrahlen nachgewiesen worden. Als erste Konsequenz daraus hat die Ärztekammer einen Katalog mit Verhaltensregeln erstellt.
Die von der EU geförderte "Reflex-Studie" wurde laut Ärztekammer an mehreren bedeutenden Forschungszentren in Europa - unter anderem am Wiener AKH - durchgeführt. Dabei wurde die so genannte Mutagenität elektromagnetischer Felder überprüft. Das heißt: Man untersuchte Veränderungen in der Erbsubstanz, die der mögliche Beginn einer Tumorerkrankung sein können.
Ergebnisse: Es gibt laut Ärztekammer tatsächlich einen derartigen gentoxischen Effekt auf menschliche Zellkulturen von Mobilfunkstrahlen in der Stärke, wie sie von jedem GSM-Handy erzeugt werden. "Würden Medikamente dieselben Prüfergebnisse wie Handystrahlen liefern, müsste man sie sofort vom Markt nehmen", sagt Erik Huber, Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien. Die Wiener Ärztekammer sieht sich daher veranlasst, die Bevölkerung zu mehr Sorgfalt im Umgang mit Mobilfunkgeräten insbesondere bei Kindern aufzurufen. Huber: "Wir müssen davon ausgehen, dass Kinder gegenüber hochfrequenter Strahlung empfindlicher sind als Erwachsene, da der Schädelknochen dünner ist und die Zellen eine erhöhte Teilungsrate, in der sie auf gentoxische Effekte empfindlicher sind, aufweisen."
Empfohlen wird unter anderem - und dies nicht nur Kindern: Telefoniert werden sollte nur in dringenden Fällen und dann nur kurz. Das Tragen von Handys in der Hosentasche - und auch SMS-Versenden unter der Schulbank - könne die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und sollte überhaupt unterlassen werden.
Weiters sollten Handys laut Ärztekammer nachts ausgeschaltet werden. Falls sie eingeschaltet bleiben, sollten sie nicht in Kopfnähe aufbewahrt werden. Abgeraten wird außerdem vom Spielen am Handy.
© SN
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