21
Feb
2005

Ein weiterer Grund Bush gebührend zu empfangen

Was die neue und alte Regierung der Vereinigten Staaten unter Frieden, Freiheit und Demokratie versteht, lässt sich nicht nur am Irakkrieg studieren, sondern vielleicht noch viel exemplarischer an der Art und Weise, wie sie die Tsunami-Katastrophe für ihre Interessen nutzt.

In den Zeitungen wurde berichtet, dass US-Truppen als erste und einzige in der abgelegenen und schwer zugänglichen Aceh-Provinz/Nordsumatra, die zu Indonesien gehört, unter schwierigen Bedingungen Hilfe geleistet hätten. Einige Zeitungen haben diese Hilfeleistung als Versuch gewertet, das durch den Irakkrieg ramponierte Image der USA aufzupolieren. Das war die kritischste Interpretation, die angeboten worden ist – bis zu der Fernsehsendung des Südwestfunks, der am 2.2.05 in seiner Sendung Auslandsjournal von 21.45 bis 22.15 eine Reportage mit dem Titel „Der Tsunamikrieg auf der Insel Aceh“ brachte.

Kurz zusammengefasst ergibt sich aus der Reportage folgendes Bild:

Seit Jahrzehnten gibt es einen Bürgerkrieg zwischen den Befreiungskämpfern der GAM und der indonesischen Zentralregierung. Die Guerillakämpfer treten für ein unabhängiges Aceh ein. Hauptgrund ist die schlichte Tatsache, dass der Esso-Konzern die Erdöl- und Gasvorkommen auf der Insel ausbeutet, jährlich etwa vier Milliarden Gewinn macht und eine Milliarde an die Zentralregierung abführt, die verarmten Bewohner der Insel erhalten davon keinen Cent. Der zweite Grund für die Sympathien für die Guerilleros ist die Tatsache, dass der Essokonzern durch eine Privatarmee die Bauern umbringen lässt, die sich weigern, ihren Grund und Boden an den Konzern abzutreten. Die indonesische Zentralregierung kümmert sich nicht um die Mordgeschäfte von Esso. Ein Rechtsanwalt auf der Insel hat erst kürzlich ein Massengrab mit 30 ermordeten Bauern aufgedeckt und dem Fernsehteam darüber berichtet. Ein weiterer Grund für die Parteinahme der Bevölkerung sind die Sanktionen und Schikanen der indonesischen Armee.

Nach der Katastrophe hat die GAM einen Waffenstillstand angeboten. Die Regierung hat sich nur zum Schein daran gehalten und im Gegenteil eine Offensive mit 40 000 Soldaten gegen eine schlecht bewaffnete Guerilla von 1500 Kämpfern gestartet. Das Militär hat die Verteilung der Hilfsgüter völlig an sich gerissen, Hilfsorganisationen müssen sich dem Militär bedingungslos unterordnen. Die Gewährung von Hilfe verbindet die Armee mit einem riesigen Umsiedlungsprogramm, bei dem jede/r sich registrieren lassen muss. Die Menschen werden in Zeltstädten interniert. Die etwa 10000 Zelte, die zur Durchsetzung des Internierungsprogramms erforderlich sind, werden von der Hilfsorganisation der UN zur Verfügung gestellt, die kooperieren zu müssen glaubt, weil sie auch logistisch auf die Transporthubschrauber der Armee angewiesen ist. Die Lagerhäuser sind voll mit Lebensmitteln, da sie nur an die Menschen abgegeben werden, die sich dem Gewahrsam durch das Militär unterstellen.

Die US-Truppen sind inzwischen zu ihrer normalen Tätigkeit zurückgekehrt. Sie versorgen die indonesische Armee im Rahmen der Hilfsprogramme mit Waffen und Hubschraubern. D.h. die international aufgebrachten Hilfsgüter werden von der indonesischen Regierung und ihren amerikanische n Beratern eiskalt benutzt, um die Bevölkerung von Aceh unter ihre totale Kontrolle zu bringen. Ziel: Isolieren, aushungern und vernichten der Guerilleros.

Das ist die Freiheit und der Friede, für den George W. Bush und seine Regierung einsteht. So hat sie den Terror umfunktioniert. Zu den freiheitlichen Entwicklungen, für die die US-Armee einsteht, gehört selbstverständlich auch die Folter von jungen Männern der Provinz Aceh durch die indonesische Soldadeska, denn wer die für die Bewohner der Insel fatalen joint ventures von amerikanischer und indonesischer Regierung bekämpfen könnte, ist ein potentieller Terrorist, was durch Folter bewiesen werden muss. Es ist eine Art präventiver Folter, die in jedem Fall zu befürworten ist: denn entweder ist der Gefolterte ein Terrorist, dann widerfährt ihm Gerechtigkeit, wenn nicht, wird er abgeschreckt einer zu werden.

Heinrich Fecher


Not welcome, Mr. Bush!
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