15
Feb
2005

Prof. Dr. W. Löscher zur Rinderstudie

http://www.iddd.de/umtsno/rinderstudie2.htm

Weil die Bayr. Landesregierung die Genehmigung zur Fachveröffentlichung verhinderte, schrieb

Prof. Dr. Wolfgang Löscher
Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie
der Tierärztlichen Hochschule Hannover

mit dem Datum vom 16. Februar 1998

- an

Herrn
Dr. Wenzel
Bayrisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit
80792 München

- folgenden Brief...(Auszüge)

"Betr.: Fachveröffentlichung zu Verhaltensstörungen von Rindern im Bereich von Sendeanlagen

Sehr geehrter Herr Dr. Wenzel,

im Juli 1997 bat mich Herr Dr. Schmid, Veterinäroberrat im Veterinäramt des Landratsamtes Traunstein,..." (Vorgeschichte bekannt, siehe Fachveröffentlichung; Anm. Funkenflug)

"...Das Manuskript wurde daraufhin von den Herren Professoren Käs und Klee redigiert und sollte nach mehrmaliger Überarbeitung in der vorliegenden Form (s. Anlage) zur Veröffentlichung eingereicht werden. Mit Schreiben vom 11. Dezember teilte mir Dr. Schmid jedoch überraschend mit, dass ihm die Publikationen des Manuskripts von Seiten des Landratsamtes untersagt worden wäre, um zunächst weitere Untersuchungen im Bestand abzuwarten. Ich schrieb darauf am 23. Dezember an das Landratsamt Traunstein mit der Bitte um Freigabe des Manuskripts zur Publikation. Ich wies darauf hin, dass Prof. Klee wie auch ich der Meinung ist, dass es der Sache nicht zweckdienlich sein kann, wenn seriöse Versuche, die Fachöffentlichkeit über den Fall sachlich zu informieren, von öffentlicher Seite verhindert werden. Prof. Klee, der im Auftrag des Bayrischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit Untersuchungen zur Ursachenabklärung im betroffenen Bestand durchführen sollte, überlegte, ob er diese Untersuchungen ablehnt, wenn die vorliegende sachliche Beschreibung des Falls nicht zur Publikation freigegeben wird. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung mit der Thematik Prof. Klee bei der Planung der Untersuchungen fachlich berate. Auch Prof. Käs, der die Untersuchungen in Hinblick auf technische Aspekte unterstützen sollte, war die Verhinderung der geplanten Publikation unverständlich. Ziel der Publikation soll u. a. sein, Tierärzte aufmerksam zu machen, die ähnliche Fälle in von Ihnen betreuten Beständen in anderen Regionen Deutschlands beobachtet haben. International ist die mögliche Belastung von Nutztieren durch elektromagnetische Felder ein seit vielen Jahren diskutiertes Thema (s. Literaturübersicht in dem beiliegenden Manuskript).

Am 15.01.1998 teilte mir Dr. Schmid mit, dass aufgrund der von mir in meinem Schreiben mitgeteilten Sachlage einer Veröffentlichung des Manuskripts zugestimmt wird. Ich wurde gebeten, Hinweise auf die noch durchzuführende Untersuchungen in das Manuskript aufzunehmen, was ich tat. Ich reichte das Manuskript am 21. Januar beim "Praktischen Tierarzt" ein. Die Chefredakteurin Frau Dr. Leopold-Temmler teilte mir bereits am 29. Januar die Annahme des Manuskripts zur Publikation mit. Das Manuskript sollte in der April- oder Maiausgabe erscheinen.

Am 12. Februar schrieb mir Herr Dr. Schmid, dass die Fachveröffentlichung erneut nicht zur Publikation freigegeben werden kann, da das Bayrische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit eine Veröffentlichung nicht wünscht. Herr Dr. Schmid teilte mir weiter mit, dass Frau Dr. Leopold-Temmler von ihm bereits direkt darüber informiert wurde.

Nach dieser ausführlichen Beschreibung des Vorgangs können Sie sich vielleicht vorstellen, dass ich etwas irritiert bin. Ich habe auf Wunsch eines bayrischen Beamten ziemlich viel Zeit in die Anfertigung eines Manuskripts gesteckt, in dem Tierärzte über den möglichen Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Rindern in der Nähe von Sendemasten informiert werden sollen. Der Artikel sagt deutlich, dass im vorliegenden Fall weitere Untersuchungen notwendig sind. Entscheidend ist, dass meines Wissens bisher in Deutschland i. G. zu z. B. Skandinavien oder den USA über solche Fälle nicht in Fachorganen, sondern nur unsachlich in den öffentlichen Medien berichtet wurde, so dass der Eindruck entsteht, die Wissenschaft ignoriere dieses Thema. Dies ist nicht der Fall! Ich werde seit rund 10 Jahren mit erheblichen Mitteln, zur Zeit vom Bundesumweltministerium, unterstützt, um Zusammenhänge zwischen elektromagnetischen Feldern und gesundheitlichen Risiken experimentell zu klären. Seit zwei Jahren bekomme ich hierfür auch erhebliche Mittel von der nordamerikanischen Bundesregierung. Unsere Forschungsergebnisse, die wir an Versuchtieren erzielen, haben große Aufmerksamkeit in der Fachöffentlichkeit und in den Medien gefunden. Ich bin wiederholt zu Stellungnahmen der Bedeutung unserer Befunde in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung gebeten worden. Die bei Rindern im vorliegenden Fall beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten und Gesundheitsstörungen sind nicht überraschend, sondern entsprechen dem, was bereits in anderen, ausländischen Untersuchungen auftrat. Insofern hat die Fachöffentlichkeit ein Recht, über derartige Fälle informiert zu werden.

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich dafür einsetzen könnten, dass das Bayrische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit die Publikation der beiliegenden Arbeit in der Zeitschrift "Der Praktische Tierarzt" nicht weiter verhindert.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. W. Löscher "

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Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.....
..... außer vielleicht die Anmerkung, dass das Land Bayern Teilhaber beim Mobilfunkbetreiber Viag Interkom ist!

Übrigens, auf die telefonische Nachfrage beim zuständigen Veterinäramt, erhielten wir die Antwort, dass sich die Landesregierung jeglichen Kommentar zum Fall Schnaitsee vorbehält...!


Prof. W. Löscher von der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat in der Monatsschrift „Der praktische Tierarzt“ sehr deutlich gegen die offizielle abwiegelnde Haltung Ihres Ministeriums Stellung bezogen : „Zusammenfassend bedarf die Frage, ob und unter welchen Umständen die erhöhte Exposition von landwirtschaftlichen Nutztieren in hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Mobilfunksendeanlagen negative Auswirkungen auf Gesundheit, Leistung oder Verhalten ausübt, der weiteren wissenschaftlichen Untersuchung, nach Einschätzung des Autors lassen die bisher vorliegenden Fallberichte und Untersuchungen den Schluss zu, dass derartige Auswirkungen wahrscheinlich sind, die expositions- und bestandsspezifischen Faktoren, die derartige Auswirkungen begünstigen, aber bisher weitestgehend unbekannt sind. Die Aufklärung dieser Faktoren könnte dazu beitragen, die möglichen Risiken elektromagnetischer Feldexposition zu minimieren und sollte deshalb sowohl im Interesse der Politik, der Gesundheitsbehörden als auch der Mobilfunkindustrie liegen.“


Die "Rinderstudie"
http://omega.twoday.net/stories/350564/
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