Einzelkämpfer aus Taucha will bei Wahl mitmischen
Leipziger Volkszeitung vom Donnerstag, 18. August 2005
Taucha. "Ich finde, dass die Kandidaten immer nur Sprachrohr der Partei sind. Sie bleiben an deren eingefahrene Marschrichtung gebunden. So gibt es keine neuen Lösungen, um aus dem Tief herauszukommen", sagt Stefan Spaarmann. Deshalb versucht es der Tauchaer auf eigene Faust: Er tritt als Einzelkämpfer-Kandidat für die Bundestagswahl an.
Die nötigen Unterstützungsunterschriften, um vom Kreiswahlbüro zugelassen zu werden, hat er bereits zusammen. "200 brauchte ich, bei 220 habe ich aufgehört zu zählen", sagt der 67-jährige Rentner. "Viele brachten mir die Unterschriften persönlich."
In der Parthestadt kennt man ihn. Der geschiedene Physiker und Ökonom lebt hier mit seiner Tochter. Er ist in Leipzig geboren, Vater von zwei Kindern und hat im Kombinat Böhlen gearbeitet. In Taucha, wo er seit 1997 lebt, machte er sich beispielsweise gegen Mobilfunkantennen stark ("Die Strahlung ist schädlich") oder gegen geplante Nachtflüge über die Stadt ("Tausende Menschen können deswegen nicht schlafen"). Er ist Mitglied der Ökologisch-Demokratischen-Partei (ÖDP), die aus Bayern kommt. Warum tritt er nicht für sie an? "Die ÖDP macht bei der Bundestagswahl nicht mit, sonst wäre ich für sie ins Rennen gegangen. Denen fehlen aber die nötigen Gelder."
Bei Spaarmann ist das nicht anders. Plakate, bedruckte Schirme oder Leinwände kann er sich nicht leisten. Er setzt auf ein paar Sponsoren, die Buschtrommel und seine lokale Bekanntheit. "Anders geht es nicht. Ich kann ja nicht jeden Tag mit meinem Suzuki rumfahren." Das Internet nutzt er jedoch. Auf http://www.kandidatenwatch.de stellt er sich vor.
Trotz seines Sinns für ökologische Themen steht für ihn derzeit die soziale Frage im Vordergrund. "Besonders die Umstände im Osten müssen verbessert werden. Soziale Marktwirtschaft ist für mich die Basis. Aber sie muss gerecht sein. Das Grungesetz ist ausgezeichnet - es muss aber durchgesetzt werden", sagt Spaarmann. Und wie will er Gerechtigkeit realisieren? "Es gibt viele Ansätze in meinem Programm. Grundsätzlich aber gilt: Ich maße mir nicht an zu sagen, dass ich für alles eine Lösung weiß. Es ist aber erstaunlich, wie viele kluge Gedanken die Bürger haben. Man muss ihnen nur zuhören und mit ihnen reden."
Peter Krutsch
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/5910.html
Nachricht von der BI Bad Dürkheim
Taucha. "Ich finde, dass die Kandidaten immer nur Sprachrohr der Partei sind. Sie bleiben an deren eingefahrene Marschrichtung gebunden. So gibt es keine neuen Lösungen, um aus dem Tief herauszukommen", sagt Stefan Spaarmann. Deshalb versucht es der Tauchaer auf eigene Faust: Er tritt als Einzelkämpfer-Kandidat für die Bundestagswahl an.
Die nötigen Unterstützungsunterschriften, um vom Kreiswahlbüro zugelassen zu werden, hat er bereits zusammen. "200 brauchte ich, bei 220 habe ich aufgehört zu zählen", sagt der 67-jährige Rentner. "Viele brachten mir die Unterschriften persönlich."
In der Parthestadt kennt man ihn. Der geschiedene Physiker und Ökonom lebt hier mit seiner Tochter. Er ist in Leipzig geboren, Vater von zwei Kindern und hat im Kombinat Böhlen gearbeitet. In Taucha, wo er seit 1997 lebt, machte er sich beispielsweise gegen Mobilfunkantennen stark ("Die Strahlung ist schädlich") oder gegen geplante Nachtflüge über die Stadt ("Tausende Menschen können deswegen nicht schlafen"). Er ist Mitglied der Ökologisch-Demokratischen-Partei (ÖDP), die aus Bayern kommt. Warum tritt er nicht für sie an? "Die ÖDP macht bei der Bundestagswahl nicht mit, sonst wäre ich für sie ins Rennen gegangen. Denen fehlen aber die nötigen Gelder."
Bei Spaarmann ist das nicht anders. Plakate, bedruckte Schirme oder Leinwände kann er sich nicht leisten. Er setzt auf ein paar Sponsoren, die Buschtrommel und seine lokale Bekanntheit. "Anders geht es nicht. Ich kann ja nicht jeden Tag mit meinem Suzuki rumfahren." Das Internet nutzt er jedoch. Auf http://www.kandidatenwatch.de stellt er sich vor.
Trotz seines Sinns für ökologische Themen steht für ihn derzeit die soziale Frage im Vordergrund. "Besonders die Umstände im Osten müssen verbessert werden. Soziale Marktwirtschaft ist für mich die Basis. Aber sie muss gerecht sein. Das Grungesetz ist ausgezeichnet - es muss aber durchgesetzt werden", sagt Spaarmann. Und wie will er Gerechtigkeit realisieren? "Es gibt viele Ansätze in meinem Programm. Grundsätzlich aber gilt: Ich maße mir nicht an zu sagen, dass ich für alles eine Lösung weiß. Es ist aber erstaunlich, wie viele kluge Gedanken die Bürger haben. Man muss ihnen nur zuhören und mit ihnen reden."
Peter Krutsch
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/5910.html
Nachricht von der BI Bad Dürkheim
Starmail - 19. Aug, 17:57