12
Jan
2005

Gefahren, Ängste, Katastrophen - Was hat der Mensch in der Hand?

SWR BW Fr - 14.01.2005

22:00 Nachtcafé

Gefahren, Ängste, Katastrophen - Was hat der Mensch in der Hand?
Ende: 23:30
Talk
Gäste bei Wieland Backes
Moderation: Wieland Backes
Gast: Witta Pohl, Dr. Martin Salm, Claus Koch, Volker Hartenstein, Prof. Walter Krämer, Christa Bücher, Peter Fischer
Internetadresse der Sendung

Es herrscht tiefe Betroffenheit angesichts der Flutkatastrophe in Südostasien. Einmal mehr wird der Welt vor Augen geführt, wie zerbrechlich das menschliche Leben ist. Unsichtbare Gefahren lauern überall: Reaktorunfälle wie in Tschernobyl, Strahlungen, schwere Erdbeben, Wirbelstürme und Epidemien bedrohen unsere Existenz. Wie nehmen Abschied vom alltäglichen Sicherheitsdenken und erkennen, dass sich nicht alles versichern lässt. Während die einen sich mit Schicksal abfinden, dass Leben immer mit Risiko verbunden sein wird, kämpfen die anderen mit allen Mitteln, um vor diesen Gefahren zu warnen und die Folgen abzufangen. Es ist nicht immer leicht, die tatsächliche Bedrohung realistisch zu beurteilen. Wir verdrängen einerseits die immer gegenwärtigen Meldungen wie Millionen von verhungernden Menschen in der Dritten Welt und reagieren nach der Meinung vieler fast hysterisch auf mögliche Risiken von Handystrahlungen, Elektrosmog, BSE etc. Was nehmen wir bewusst in Kauf, ohne die Folgen absehen zu können? Gehört das Risiko zum Leben dazu? Wie begründet sind unsere Ängste? Wogegen sind wir machtlos? Und wo können wir uns schützen?

Die Gäste:
Für Witta Pohl ist Sri Lanka zur zweiten Heimat geworden, seitdem ein befreundetes Ehepaar auf der Insel im Indischen Ozean wohnt. Für die 67-jährige Schauspielerin war schnell klar, dass sie das gebeutelte Land bald besuchen wird, um sich selbst ein Bild von der Katastrophe zu machen. Genau so hat sie vor 14 Jahren ihr Tschernobyl-Hilfsprojekt begonnen. Noch heute kümmert sich ihr Verein "Kinderluftbrücke" um strahlengeschädigte Kinder aus der Ukraine. Sie weiß, dass nur ein langfristiges Engagement wirklich helfen kann.

Dr. Martin Salm hat in 23 Jahren Arbeit bei Caritas International so manches Katastrophengebiet bereist. Meist begegnete ihm menschliches Leid ausgelöst durch Menschenhand. Caritas International kümmerte sich z.B. um die Überlebenden des Genozids in Ruanda. Im Moment hat der Chef der katholischen Hilfsorganisation jedoch alle Hände voll mit der Naturkatastrophe am Indischen Ozean zu tun. Er sagt: "Was der Mensch in der Hand hat, ist, den Neuanfang zu gestalten, den Weg nach vorne zu suchen."

Für den Publizisten Claus Koch hat die "apokalyptische Woge" erstmals einer breiten Öffentlichkeit klar gemacht, wie arm die Regionen oft sind, in denen wir gedankenlos Urlaub machen. Erst in der Katastrophe, so sagt er, wurden auf schreckliche Weise erste und dritte Welt vereint. Das vermeintliche Paradies hat nun tiefe Risse bekommen. Die Ausbeutung der dritten Welt wird plötzlich sichtbar.

Volker Hartenstein hält es für einen Skandal, dass die Warnungen weniger Wissenschaftler vor der heranrollenden Flutwelle im Indischen Ozean nicht ernst genommen wurden. In der Regel kümmert sich der Chemielehrer und Ex-Grüne aber um Risiken, die in erster Linie vom Menschen selbst verursacht werden, vor allem die Gefahren durch radioaktive und elektromagnetische Strahlung, die z.B. durch Mobilfunk entstehen. Für den 61-jährigen Umweltschützer war schon immer klar: "Der Mensch hat seine Zukunft selbst in der Hand."

Prof. Walter Krämer hält viele Ängste unserer Zeit für übertrieben. Während wir uns in seinen Augen um Pseudogefahren wie Atomkraft, Waldsterben und Ressourcenverknappung kümmern, werden die wirklichen Lebensrisiken wie Straßenverkehr, Zigaretten, Alkohol und Bewegungsmangel sträflich unterschätzt. Der 56-jährige Statistiker und Wirtschaftswissenschaftler sagt: "Das sind Hysteriker, Paranoiker, die auf Mini-Risiken starren wie das Kaninchen auf die Schlange. Die echten Gefahren werden ignoriert."

Gegen solche Vorwürfe würde sich Christa Bücher deutlich wehren. Für sie sind die Folgen von Mobilfunkstrahlung ganz klar spürbar: Kopfschmerzen, Ohrgeräusche, Schwindel. Ein Sohn der 45-Jährigen litt zeitweilig sogar unter massiven Sehstörungen. All diese Symptome führt die Krankengymnastin auf einen 1999 in der Nachbarschaft errichteten Mobilfunkmasten zurück. Weil sich die Büchers von Betreibern und Gemeinde im Stich gelassen fühlten, handelten sie: Ein riesiges Drahtgeflecht schützt nun das Haus von außen vor Strahlung, von innen wurden metalldurchwirkte Stoffe an den Wänden angebracht und das Bett durch einen strahlungsabweisenden Baldachin geschützt. "Seit dieser Zeit geht es uns wieder besser", sagt sie.

An der Bar:
Peter Fischer stand am Morgen des 26. Dezember am Strand von Phuket, als sich plötzlich das Wasser weit zurückzog. Nur ein australischer Rettungsschwimmer wusste, was das zu bedeuten hatte und jagte die Familie auf eine kleine Anhöhe. Diesem Mann hat Familie Fischer zu verdanken, dass ihnen nichts passiert ist. Nun engagiert er sich beim Aufbau einer Schule in Phuket.

Gastgeber und Moderator Wieland Backes.


14.01.2005 - Fr SWR BW

http://www.presseportal.de/story.htx?nr=636291&ressort=5

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