Der Staat ist in die Geschäfte der Mobilfunkindustrie verstrickt
HLV INFO 109/AT
13-07-2005
Volker Hartenstein, MdL a.D.
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Spiegel hat vor kurzem darauf hingewiesen, wie weit die Tabakindustrie die Wahrheit über die Gefahren des Rauchens durch eine geeignete Forschungsfinanzierung manipuliert hat (Nr. 23, 6. Juni 05). Insider wissen, daß das im Falle der Mobilfunktechnik genauso ist: Gut drei Viertel der Forschung werden von der Mobilfunkindustrie bezahlt, die damit tatkräftig beeinflußt, was als mobilfunkgeeignete ,wissenschaftliche Wahrheit' politisch dann durchgesetzt wird. Statt als unabhängige und den Bürger schützende Instanz der Kontrolle zu fungieren, ist der Staat in die Geschäfte der Mobilfunkindustrie verstrickt (vgl. u.a. UMTS-Milliarden und Aktienbeteiligungen). Unzureichend informierte oder um ihre Werbeeinkünfte besorgte Medien wirken eher ausnahmsweise als jenes unabhängige Korrektiv der Aufklärung, auf das die Demokratie angewiesen ist. Und das Volk wird von den politisch Verantwortlichen belogen und für dumm verkauft, damit es nicht aufmuckt. Am Beispiel unseres saarländischen Musterlandes des Mobilfunks: Zuerst haben von der Regierung beauftragte ,kritische Sachverständige' der Bevölkerung suggeriert, wie harmlos alles ist. Und neuerdings werden die Mobilfunkantennen in allerlei traulichen Formen der Lebenswelt versteckt: so nach Experimenten in Kirchtürmen (Homburg-Beeden) gegenwärtig vor allem in der Tarnung als Kamine (z.B. Saarlouis, Homburg-Jägersburg und Illingen). In Illingen hat soeben die Friedhofskapelle eine solche Schornstein-Antenne bekommen. Wird unser kleines Land nach manchem Abbau an (politischer) Kultur jetzt vielleicht wenigstens zum ,Aufsteigerland' einer neuartigen Friedhofsarchitektur? Wir sind nicht gegen den Mobilfunk generell. Aber wir sind gegen eine aggressive Variante siner Technik und Ausbreitung, die immer größeren Teilen der Bevölkerung aufgezwungen wird - auch mit Hilfe von Lügen. Was haben die Verantwortlichen da aus dem Geschenk unserer deutschen Nachkriegsdemokratie gemacht?
Die bisherigen Reaktionen der Regierenden auf alle unsere Maßnahmen des Protests (einschließlich Anschreiben und den mit mehreren Parteien zusammen erarbeiteten Saarland-Appell): Ignorieren, Aussitzen und vor allem eine Flut weiterer (UMTS-)Antennen, die zumeist auch mit neuer Skrupellosigkeit mitten in Wohngebiete gestellt wurden und werden. Das Wohngebiet der Unterzeichner z.B. wird gerahmt von zwei ca. 200 m auseinanderliegenden Antennenstandorten mit insgesamt mindestens 25 Antennen. Uninformiertheit und Verantwortungslosigkeit der politisch, wirtschaftlich und wissenschaftlich für dieses Mobilfunk-Modell Verantwortlichen haben entscheidend dazu beigetragen, daß sich immer mehr Bürger in unserem Gemeinwesen nicht mehr geborgen fühlen und den Eindruck haben, daß sie von Apparatschiks einer Schwundstufe menschlicher und politischer Kultur verwaltet - und vor allem vermarktet werden.
Als überparteiliches Bündnis kritischer Bürger und Wissenschaftler laden wir hiermit zu einer Veranstaltung ein, die dieses System einer skrupellosen Bürgervermarktung auf zwei Wegen entlarven soll. Zum einen mit dem Vortrag eines naturwissenchaftlich gut informierten Politikers, der auch als Insider darüber informiert, was Bürgern alles verschwiegen wird. Davor aber auch durch die erste Vorstellung eines von uns erarbeiteten Buches, in dem ein Naturwissenschaftler, ein Kulturwissenschaftler und zwei Juristen mit Bezug auf das Saarland-Modell den reduktionistischen Umgang mit wissenschaftlicher Erkenntnis, mit uns Bürgern und unserer Demokratie dokumentieren (Erläuterungen zu dem Buch im Anhang zur Einladung). Mit der Verspätung von einigen Jahrzehnten reagiert unsere Politik derzeit auf die Gefahren des Rauchens, die eine unabhängige Forschung seit langem kannte. Soll die Politik der 20er, 30er und 40er Jahre des neuen Jahrhunderts mit analoger Verspätung auf jene Lawine an chronischen Erkrankungen reagieren, die ein mobilfunkgeeignet informierter Staat - entgegen der im Grundgesetz verankerten Vorsorgepflicht! - in Kauf nahm, obwohl sie von zahlreichen unabhängigen Forschern und Forschungsprojekten seit einem halben Jahrhundert vorausgesagt wurde?
Wir haben uns in getrennten Sendungen bereits an Politiker, an Medienvertreter, an Wissenschaftler und Ärzte gewandt. Diese Sendung hier richten wir vorwiegend an Bürger der verschiedensten Regionen, mit denen wir zusammenarbeiten oder doch in einem lockeren Gesprächskontakt stehen. Sie können uns auf verschiedenen Wegen unterstützen:
- indem Sie der Einladung folgen und von dem Informationsangebot Gebrauch machen;
- indem Sie diese Sendung an Interessierte weitergeben;
- indem Sie mit einer Spende die Aktionen unseres Bündnisses finanzieren helfen (Spendenkonto unter den Ergänzungen zu der angehängten Einladung).
Dem engeren Kreis der Mitstreiter gebe ich die E-Mail zur Information und ebenfalls zu möglicher Weitergabe.
Mit freundlichen Grüßen
Karl Richter und Hermann Wittebrock, Sprecher des Bündnisses saarländischer Bürgerinitiativen Mobilfunk
Einladung!
Am 20. Juli, 20:00 Uhr, spricht im großen Sitzungssaal des Rathauses in Homburg / Saar Volker Hartenstein zum Thema:
»Mobilfunk. Information und Kritik aus naturwissenschaftlicher und politischer Perspektive«
Das Bündnis saarländischer Bürgerinitiativen Mobilfunk lädt herzlich zu Vortrag und anschließender Diskussion ein. Der Eintritt ist frei.
13-07-2005
Volker Hartenstein, MdL a.D.
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Spiegel hat vor kurzem darauf hingewiesen, wie weit die Tabakindustrie die Wahrheit über die Gefahren des Rauchens durch eine geeignete Forschungsfinanzierung manipuliert hat (Nr. 23, 6. Juni 05). Insider wissen, daß das im Falle der Mobilfunktechnik genauso ist: Gut drei Viertel der Forschung werden von der Mobilfunkindustrie bezahlt, die damit tatkräftig beeinflußt, was als mobilfunkgeeignete ,wissenschaftliche Wahrheit' politisch dann durchgesetzt wird. Statt als unabhängige und den Bürger schützende Instanz der Kontrolle zu fungieren, ist der Staat in die Geschäfte der Mobilfunkindustrie verstrickt (vgl. u.a. UMTS-Milliarden und Aktienbeteiligungen). Unzureichend informierte oder um ihre Werbeeinkünfte besorgte Medien wirken eher ausnahmsweise als jenes unabhängige Korrektiv der Aufklärung, auf das die Demokratie angewiesen ist. Und das Volk wird von den politisch Verantwortlichen belogen und für dumm verkauft, damit es nicht aufmuckt. Am Beispiel unseres saarländischen Musterlandes des Mobilfunks: Zuerst haben von der Regierung beauftragte ,kritische Sachverständige' der Bevölkerung suggeriert, wie harmlos alles ist. Und neuerdings werden die Mobilfunkantennen in allerlei traulichen Formen der Lebenswelt versteckt: so nach Experimenten in Kirchtürmen (Homburg-Beeden) gegenwärtig vor allem in der Tarnung als Kamine (z.B. Saarlouis, Homburg-Jägersburg und Illingen). In Illingen hat soeben die Friedhofskapelle eine solche Schornstein-Antenne bekommen. Wird unser kleines Land nach manchem Abbau an (politischer) Kultur jetzt vielleicht wenigstens zum ,Aufsteigerland' einer neuartigen Friedhofsarchitektur? Wir sind nicht gegen den Mobilfunk generell. Aber wir sind gegen eine aggressive Variante siner Technik und Ausbreitung, die immer größeren Teilen der Bevölkerung aufgezwungen wird - auch mit Hilfe von Lügen. Was haben die Verantwortlichen da aus dem Geschenk unserer deutschen Nachkriegsdemokratie gemacht?
Die bisherigen Reaktionen der Regierenden auf alle unsere Maßnahmen des Protests (einschließlich Anschreiben und den mit mehreren Parteien zusammen erarbeiteten Saarland-Appell): Ignorieren, Aussitzen und vor allem eine Flut weiterer (UMTS-)Antennen, die zumeist auch mit neuer Skrupellosigkeit mitten in Wohngebiete gestellt wurden und werden. Das Wohngebiet der Unterzeichner z.B. wird gerahmt von zwei ca. 200 m auseinanderliegenden Antennenstandorten mit insgesamt mindestens 25 Antennen. Uninformiertheit und Verantwortungslosigkeit der politisch, wirtschaftlich und wissenschaftlich für dieses Mobilfunk-Modell Verantwortlichen haben entscheidend dazu beigetragen, daß sich immer mehr Bürger in unserem Gemeinwesen nicht mehr geborgen fühlen und den Eindruck haben, daß sie von Apparatschiks einer Schwundstufe menschlicher und politischer Kultur verwaltet - und vor allem vermarktet werden.
Als überparteiliches Bündnis kritischer Bürger und Wissenschaftler laden wir hiermit zu einer Veranstaltung ein, die dieses System einer skrupellosen Bürgervermarktung auf zwei Wegen entlarven soll. Zum einen mit dem Vortrag eines naturwissenchaftlich gut informierten Politikers, der auch als Insider darüber informiert, was Bürgern alles verschwiegen wird. Davor aber auch durch die erste Vorstellung eines von uns erarbeiteten Buches, in dem ein Naturwissenschaftler, ein Kulturwissenschaftler und zwei Juristen mit Bezug auf das Saarland-Modell den reduktionistischen Umgang mit wissenschaftlicher Erkenntnis, mit uns Bürgern und unserer Demokratie dokumentieren (Erläuterungen zu dem Buch im Anhang zur Einladung). Mit der Verspätung von einigen Jahrzehnten reagiert unsere Politik derzeit auf die Gefahren des Rauchens, die eine unabhängige Forschung seit langem kannte. Soll die Politik der 20er, 30er und 40er Jahre des neuen Jahrhunderts mit analoger Verspätung auf jene Lawine an chronischen Erkrankungen reagieren, die ein mobilfunkgeeignet informierter Staat - entgegen der im Grundgesetz verankerten Vorsorgepflicht! - in Kauf nahm, obwohl sie von zahlreichen unabhängigen Forschern und Forschungsprojekten seit einem halben Jahrhundert vorausgesagt wurde?
Wir haben uns in getrennten Sendungen bereits an Politiker, an Medienvertreter, an Wissenschaftler und Ärzte gewandt. Diese Sendung hier richten wir vorwiegend an Bürger der verschiedensten Regionen, mit denen wir zusammenarbeiten oder doch in einem lockeren Gesprächskontakt stehen. Sie können uns auf verschiedenen Wegen unterstützen:
- indem Sie der Einladung folgen und von dem Informationsangebot Gebrauch machen;
- indem Sie diese Sendung an Interessierte weitergeben;
- indem Sie mit einer Spende die Aktionen unseres Bündnisses finanzieren helfen (Spendenkonto unter den Ergänzungen zu der angehängten Einladung).
Dem engeren Kreis der Mitstreiter gebe ich die E-Mail zur Information und ebenfalls zu möglicher Weitergabe.
Mit freundlichen Grüßen
Karl Richter und Hermann Wittebrock, Sprecher des Bündnisses saarländischer Bürgerinitiativen Mobilfunk
Einladung!
Am 20. Juli, 20:00 Uhr, spricht im großen Sitzungssaal des Rathauses in Homburg / Saar Volker Hartenstein zum Thema:
»Mobilfunk. Information und Kritik aus naturwissenschaftlicher und politischer Perspektive«
Das Bündnis saarländischer Bürgerinitiativen Mobilfunk lädt herzlich zu Vortrag und anschließender Diskussion ein. Der Eintritt ist frei.
Starmail - 13. Jul, 22:19