11
Mrz
2005

Die legislative Macht in Deutschland interessiert sich für eine Minderheit von Geschädigten wenig

Zu: 050310 - R - Mobilfunk - Newsletter
http://www.buergerwelle.de/body_newsletter_100305.html

Bezugnehmend auf das Antwortschreiben von Herrn Ulrich Weiner auf meinen Bericht zum skandalösen Vorgehen der Fa. Vodafone hier in Pocking.

Denn Ausführungen von Herrn Weiner ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Fakt ist, die legislative Macht in Deutschland (in Bezug auf Grenzwerte bei Mobilfunk etc) interessiert sich für eine Minderheit von eventuell Geschädigten derzeit wenig. Nachweislich sitzen in den Fachgremien, welche die Grenzwerte für Deutschland festlegen, 99% Techniker und 1% Biologen. Von Ärzten und Baubiologen etc. ganz zu schweigen.

Bei einem Informationsabend in Kößlarn im Frühjahr des Jahres 2003 sprach Herr Auli von der Fa. Vodafone (die wollte eine 75m Turm für Richtfunkanlagen im angrenzenden Wald bauen, und die Anwohner wehrten sich dagegen, Vodafone siegte aber, und hat den Masten jetzt doch hingestellt) wörtlich vor allen Zuhörern: „Schuld daran, dass wir immer die Sendeanlagen bauen müssen ist einzig und allein der Verbraucher, wenn er (der Verbraucher) nicht immer und überall telefonieren würde, könnten wir uns diese Anlagen sparen.“

Also auch hier hat der Verbraucher Schuld, und das ist wahr, das muss man zugeben.

Aber, so lese ich heute auf Seite drei der PNP, die Mobilfunkindustrie will ans Festnetz. 90% aller Telefonate in Deutschland werden vom Festnetz aus getätigt. „Jedes Prozent weniger an Gesprächen vom Festnetz aus zum Mobilfunknetz ist eine riesige Summe“, meinte ein Sprecher einer Betreiberfirma. Es werde nun verstärkt versucht die Leute das Festnetz „abspenstig“ zu machen (um an die Kohle der Menschen zu kommen Anm. von mir). Diese Aussage birgt nach meiner Ansicht wiederum ein gehöriges Gefahrenpotential. Nicht nur aus gesundheitlicher Sicht (Strahlung) sondern auch aus marktpolitischer Sicht. Die Betreiber versuchen oft den Aufbau von Sendeanlagen so zu rechtfertigen, dass es sie eine öffentliche Aufgabe wahrnehmen und eine Technik ausbauen die zur Grundversorgung gehört. Dies wurde von den Gerichten zurückgewiesen. Die Grundversorgung ist mit dem Festnetz gedeckt. Wenn das Festnetz dann aber (langfristig) abgeschafft wird, dann haben die Betreiber freies Feld für Ihre Technologie, und die Kritiker keine Chance mehr. Die totale Überwachung und Steuerung jedes Einzelnen ist dann nur noch eine Frage der Zeit und der Frequenz.

Es fällt allgemein auf, das ein Grossteil der Verbraucher nicht kritisch gegenüber Produkten der Industrie sein will, die vor allem eines unterstützen; die Bequemlichkeit.

In meinen Beruf als Schreinermeister (Tischlermeister) fällt mir auf, dass viele Menschen zwar z.B. keine Spanplatten in ihren Einrichtungsgegenständen wollen (nur noch Biologisch), weil doch da Formaldehyd ausdampft (zur Erinnerung, auch hier war das Credo der Industrie, das Formaldehyd in den Klebstoffen der damaligen Plattenwerkstoffen, sei nicht gesundheitsschädlich, und der Verbraucher kaufte munter drauf los, bis die Beschwerden bei sehr vielen Menschen so massiv wurden, dass ein Handeln seitens der Behörden unerlässlich wurde). Die selben Verbraucher aber sind es, die entweder aus Unwissenheit oder aus Ignoranz (Aufgabe einer Bequemlichkeit) sich dann auf das „biologische“ Möbelstück sein DECT Telefon oder ein WLAN Laptop draufstellt, und mit dem Handy telefonierend in der Wohnung herum läuft. Richtig ist, dass zumindest das dann nur in sehr geringen Konzentrationen vorkommende Formaldehyd nicht daran Schuld ist, wenn sich dann irgendwann herausstellt, dass der Augentumor vom vielen Mobiltelefonieren herrührt.

Wer glaubt, dass wir hier in Pocking von den Nachbarn unterstützt werden, der irrt. Keiner sagt oder tut was. Die sagen sich alle, ach was soll schon sein, und wenn, die beim Streif machen doch etwas dagegen, da brauche ich mich doch nicht darum zu kümmern. Auch hier Bequemlichkeit. Das soll kein Vorwurf an unsere Nachbarn sein, das ist nur eine Feststellung!!

Ich denke, dass wir Kritiker mehr an die Verbraucher (und somit auch Wähler) appellieren müssen, sein Verhalten zu überdenken. Dass ein großes „Machtpotential“ beim Verbraucher liegt, zeigt das von Herrn Weiner aufgezeigte Beispiel der Brent Spart-Bohrinsel. Die Konzerne bewegen sich doch, man muss sie nur dazu zwingen. Der Politiker folgt dann automatisch, da er als Marionette der Industrie am Faden hängt.


Rudolf M. Streif, Römerstraße 4, 94060 Pocking, emvwarrior@luckyparties.de
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