"Gegen das Leiden wird nichts getan"
Sonnenbichl-Anwohner fühlen sich von Gemeinde allein gelassen
Peiting - Mit der Diskussion um den "Weilheimer Hof" als möglichen Standort für eine Mobilfunkantenne ist auch der von der Gemeinde als Standort favorisierte Kalvarienberg in den Fokus gerückt. Doch das, was der Gemeinderat in einer Sitzung im Januar einstimmig beschlossen hat, können die Anwohner am "Sonnenbichl" in Peiting alles andere als für gut heißen. Sie fühlen sich von der Gemeinde allein gelassen. "Lieber sollen weniger leiden als viele", kritisiert Theodora Handiak. "Aber gegen das Leiden wird nichts getan."
Das "Leiden" ist weniger als zehn Zentimeter [Anm. 10 m?] hoch, somit genehmigungsfrei, und soll in Form einer Mobilfunkantenne auf das Dach des Trafohäuschens gesetzt werden, das auf LEW-Grund neben dem Schützenheim steht - zumindest, wenn es nach dem Gemeinderat geht. Dieser hatte den Beschluss gefasst, nachdem Experten des Umweltinstituts München, den Kalvarienberg als "günstigen Standort" eingestuft hatten. "Wir sind dem Rat des Fachmanns gefolgt und irgendwie müssen wir uns ja festlegen", rechtfertigt Bürgermeister Michael Asam die Entscheidung des Gremiums. Klar sei, dass keiner begeistert sei, wenn in der Nähe des eigenen Hauses ein Mobilfunkstandort sei.
Ein Standpunkt, den die Anwohner vom "Sonnenbichl" - vertreten durch Theodora Handiak, Monika Heerd und Aloys Zaremba - anders auslegen. "Wir müssen Hilfe schreien und generell Nein sagen", so Theodora Handiak. "Das gilt sowohl für diesen Standort, als auch für den Weilheimer Hof", macht sie deutlich.
Dass den Bewohner einer Gemeinde ein Mitspracherecht über mögliche Standorte für Mobilfunk zustehen müsste, findet Monika Heerd. Seit Jahren engagiert sich die Peitingerin mit ihrem Ehemann in Sachen Mobilfunk. Sie bekräftigt: "Wir haben kein Interesse, einzelne Leute anzuklagen." Theodora Handiak ergänzt: "Wir möchten die Bevölkerung dazu bringen, zu protestieren."
Aufklärung
Die Anwohner vom "Sonnenbichl" fordern Aufklärung: "Warum ist der Standort Kalvarienberg angeblich günstiger als andere Standorte?" Zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen möchte sich Diplom-Ingenieur Hans Ulrich-Raithil vom Umweltinstitut München. Auf seine erste Einschätzung hin hatte die Gemeinde im Januar den Beschluss gefasst, den Kalvarienberg als Standort anzubieten. "Vermutlich ist der Kalvarienberg als Standort geeignet", drückt er sich vorsichtig aus, eine Empfehlung hätte er bislang nicht aussprechen können, denn: "Das Verfahren läuft noch, eine Untersuchung ist noch gar nicht in Auftrag gegeben."
Untersucht hat der Münchner Experte bislang in Peiting nur die bestehenden Standorte. Raithil: "Den Standort Kalvarienberg habe ich noch nicht einmal besichtigt."
Auch wenn der Gemeinderatsbeschluss einer endgültigen Untersuchung vorausgeeilt ist, gibt der Experte mit auf den Weg: "Pauschal gesagt ist es immer gut, einen Ort von einer Anhöhe funktechnisch zu versorgen, weil dann der nahe Bereich nicht so stark mit Strahlung versorgt wird."
Bereits in den nächsten Tagen wird ein Team des Mobilfunkbetreibers E-Plus den Standort Kalvarienberg unter die Lupe nehmen. Erst dann wird sich entscheiden, ob der Betreiber vom bereits unterschriebenen Vertrag mit dem Besitzer des "Weilheimer Hofs" abrückt.
BARBARA SCHLOTTERER
02.03.2005
http://www.marktplatz-oberbayern.de/regionen/schongau/art1609,254486.html?fCMS=c1ca00aff9a146855492b721241a5567
AUFRUF ZUR DEMONSTRATION GEGEN MOBILFUNKSENDER
http://omega.twoday.net/stories/535317/
Peiting - Mit der Diskussion um den "Weilheimer Hof" als möglichen Standort für eine Mobilfunkantenne ist auch der von der Gemeinde als Standort favorisierte Kalvarienberg in den Fokus gerückt. Doch das, was der Gemeinderat in einer Sitzung im Januar einstimmig beschlossen hat, können die Anwohner am "Sonnenbichl" in Peiting alles andere als für gut heißen. Sie fühlen sich von der Gemeinde allein gelassen. "Lieber sollen weniger leiden als viele", kritisiert Theodora Handiak. "Aber gegen das Leiden wird nichts getan."
Das "Leiden" ist weniger als zehn Zentimeter [Anm. 10 m?] hoch, somit genehmigungsfrei, und soll in Form einer Mobilfunkantenne auf das Dach des Trafohäuschens gesetzt werden, das auf LEW-Grund neben dem Schützenheim steht - zumindest, wenn es nach dem Gemeinderat geht. Dieser hatte den Beschluss gefasst, nachdem Experten des Umweltinstituts München, den Kalvarienberg als "günstigen Standort" eingestuft hatten. "Wir sind dem Rat des Fachmanns gefolgt und irgendwie müssen wir uns ja festlegen", rechtfertigt Bürgermeister Michael Asam die Entscheidung des Gremiums. Klar sei, dass keiner begeistert sei, wenn in der Nähe des eigenen Hauses ein Mobilfunkstandort sei.
Ein Standpunkt, den die Anwohner vom "Sonnenbichl" - vertreten durch Theodora Handiak, Monika Heerd und Aloys Zaremba - anders auslegen. "Wir müssen Hilfe schreien und generell Nein sagen", so Theodora Handiak. "Das gilt sowohl für diesen Standort, als auch für den Weilheimer Hof", macht sie deutlich.
Dass den Bewohner einer Gemeinde ein Mitspracherecht über mögliche Standorte für Mobilfunk zustehen müsste, findet Monika Heerd. Seit Jahren engagiert sich die Peitingerin mit ihrem Ehemann in Sachen Mobilfunk. Sie bekräftigt: "Wir haben kein Interesse, einzelne Leute anzuklagen." Theodora Handiak ergänzt: "Wir möchten die Bevölkerung dazu bringen, zu protestieren."
Aufklärung
Die Anwohner vom "Sonnenbichl" fordern Aufklärung: "Warum ist der Standort Kalvarienberg angeblich günstiger als andere Standorte?" Zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen möchte sich Diplom-Ingenieur Hans Ulrich-Raithil vom Umweltinstitut München. Auf seine erste Einschätzung hin hatte die Gemeinde im Januar den Beschluss gefasst, den Kalvarienberg als Standort anzubieten. "Vermutlich ist der Kalvarienberg als Standort geeignet", drückt er sich vorsichtig aus, eine Empfehlung hätte er bislang nicht aussprechen können, denn: "Das Verfahren läuft noch, eine Untersuchung ist noch gar nicht in Auftrag gegeben."
Untersucht hat der Münchner Experte bislang in Peiting nur die bestehenden Standorte. Raithil: "Den Standort Kalvarienberg habe ich noch nicht einmal besichtigt."
Auch wenn der Gemeinderatsbeschluss einer endgültigen Untersuchung vorausgeeilt ist, gibt der Experte mit auf den Weg: "Pauschal gesagt ist es immer gut, einen Ort von einer Anhöhe funktechnisch zu versorgen, weil dann der nahe Bereich nicht so stark mit Strahlung versorgt wird."
Bereits in den nächsten Tagen wird ein Team des Mobilfunkbetreibers E-Plus den Standort Kalvarienberg unter die Lupe nehmen. Erst dann wird sich entscheiden, ob der Betreiber vom bereits unterschriebenen Vertrag mit dem Besitzer des "Weilheimer Hofs" abrückt.
BARBARA SCHLOTTERER
02.03.2005
http://www.marktplatz-oberbayern.de/regionen/schongau/art1609,254486.html?fCMS=c1ca00aff9a146855492b721241a5567
AUFRUF ZUR DEMONSTRATION GEGEN MOBILFUNKSENDER
http://omega.twoday.net/stories/535317/
Starmail - 2. Mär, 11:25