Unerklärte Brummtöne: Akustisches oder elektromagnetisches Phänomen?
Gesellschaft für Anomalistik - Aktuelle Nachrichten
Unerklärte Brummtöne: Akustisches oder elektromagnetisches Phänomen?
Überblicksartikel des Geophysikers David Deming fasst den Kenntnisstand zusammen
Mysteriöse Brummtöne ("Hums") werden seit über 30 Jahren aus vielen Teilen der Welt berichtet. In Großbritannien kommen diese Töne seit den 1970ern häufig vor, und auch in Deutschland führen sie immer wieder zu Beschwerden. Meist werden sie nur von einigen Menschen als tiefe, kaum hörbare Vibrationen wahrgenommen, während andere Bewohner derselben Gebiete nichts hören.
Für die Betroffenen stellt der Brummton nicht nur ein störendes Hintergrundgeräusch dar, sondern kann auch mit Kopfschmerzen und Unwohlsein verbunden sein. So meinte C.G. Rice (1994) in einem Editorial für das British Medical Journal, dass der "Hum" eine wichtige Störquelle darstellt, der erheblichen Stress auslösen kann.
Doch obwohl Akustiker mehrfach versucht haben, den Ursprung dieser Beschwerden ausfindig zu machen, konnte bisher keine generelle Erklärung gefunden werden und in vielen Fällen nicht einmal die Existenz eines brummenden Geräusches nachgewiesen werden. Rice wies daher darauf hin, dass neben einer erhöhten Sensitivität für tiefe Töne in vielen Fällen auch andere Erklärungen in Betracht gezogen werden müssten, etwa Formen des Tinnitus, die als Ohrgeräusche naturgemäß nur vom Betroffenen selbst wahrgenommen werden können.
Der Geophysiker David Deming von der Universität Oklahoma hat nun in einem Artikel für das Journal of Scientific Exploration die anekdotischen Berichte ausgewertet, um verschiedene Hypothesen bewerten zu können. Vermutlich handele es sich demnach generell nicht um Tinnitus, sondern um ein externes Phänomen. Anderseits ist auch die Hypothese eines akustischen Phänomens, also ein tatsächlicher Brummton in der Umwelt, nicht in jedem Fall zufrieden stellend.
Als zusätzliche Arbeitshypothese schlägt Deming daher elektromagnetische Wellen als Auslöser der Wahrnehmungen vor, eine Möglichkeit, die Rice (1994) ebenfalls vorsichtig ("need further evaluation") in Betracht gezogen hatte. Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass elektromagnetische Felder bestimmter Frequenzen und Intensitäten unter geeigneten Umständen akustische Wahrnehmungsphänomene auslösen können. Da die individuelle Sensitivität für diese Effekte stark variiert, würden in vielen Fällen nur einzelne Beobachter die so erzeugten "Geräusche" wahrnehmen können.
Deming versucht weiterhin, die Hum-Berichte vor allem aus zwei US-amerikanischen Regionen mit bekannten Quellen für elektromagnetische Felder zu korrellieren. Demnach sind Mobiltelefone als Verursacher unwahrscheinlich. Ebenfalls unwahrscheinlich ist eine Rolle des HAARP-Programmes. Dieses High Frequency Active Auroral Research Program ist ein teils militärisches Forschungsprojekt zur Untersuchung der elektromagnetischen Eigenschaften der Ionosphäre und wird immer wieder verschiedenartigster Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung verdächtigt.
Eine Korrelation der Brummton-Berichte in den beiden US-Fällen findet Deming jedoch mit Einsätzen des TACAMO-Flugzeuges der US Navy, das der Kommunikation mit Unterseebooten dient.
"Die Quelle des Brummtons ist unbekannt", so die zusammenfassende Schlussfolgerung des Autors. Bei zukünftigen Untersuchungen sollten Forscher jedoch nicht nur akustische Messungen nach Geräuschquellen, sondern auch Messungen von elektromagnetischen Wellen im Bereich von Tiefstfrequenzen vornehmen. Wünschenswert wäre auch ein Experiment, bei dem Betroffene in (leicht in die entsprechenden Gebiete transportierbaren) Kästen einerseits von Umgebungsgeräuschen, andererseits von elektromagnetischen Feldern abgeschirmt werden, um den Einfluss dieser beiden Faktoren auf die Wahrnehmung der "Hums" zu klären.
Quellen:
Deming, David (2004): "The Hum. An Anomalous Sound Heard Around the World". Journal of Scientific Exploration 18(4), 571-595
Rice, CG (1994): "Annoyance due to low frequency hums". British Medical Journal 308, 355-356
Zusätzliche Informationen:
Interessengemeinschaft zur Aufklärung des Brummtons e.V. (IGZAB)
http://www.igzab.de/ (oder http://www.brummen.de )
Verein zur Erforschung und Verhinderung des Brummtons e.V. (VEVB)
http://www.brummton.net/
Die Weitergabe dieser Meldung ist ausdrücklich erwünscht mit vollständiger Quellenangabe und diesem Hinweis.
(c) Gesellschaft für Anomalistik. Inhaltlich verantwortlich für diese
Meldung: Stephan Matthiesen
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http://www.anomalistik.de/aktuell/news-2005-02-24b.shtml
Nachricht von Reinhard Rückemann
Quelle:
http://de.groups.yahoo.com/group/elektrosmog-liste/message/4980
Unerklärte Brummtöne: Akustisches oder elektromagnetisches Phänomen?
Überblicksartikel des Geophysikers David Deming fasst den Kenntnisstand zusammen
Mysteriöse Brummtöne ("Hums") werden seit über 30 Jahren aus vielen Teilen der Welt berichtet. In Großbritannien kommen diese Töne seit den 1970ern häufig vor, und auch in Deutschland führen sie immer wieder zu Beschwerden. Meist werden sie nur von einigen Menschen als tiefe, kaum hörbare Vibrationen wahrgenommen, während andere Bewohner derselben Gebiete nichts hören.
Für die Betroffenen stellt der Brummton nicht nur ein störendes Hintergrundgeräusch dar, sondern kann auch mit Kopfschmerzen und Unwohlsein verbunden sein. So meinte C.G. Rice (1994) in einem Editorial für das British Medical Journal, dass der "Hum" eine wichtige Störquelle darstellt, der erheblichen Stress auslösen kann.
Doch obwohl Akustiker mehrfach versucht haben, den Ursprung dieser Beschwerden ausfindig zu machen, konnte bisher keine generelle Erklärung gefunden werden und in vielen Fällen nicht einmal die Existenz eines brummenden Geräusches nachgewiesen werden. Rice wies daher darauf hin, dass neben einer erhöhten Sensitivität für tiefe Töne in vielen Fällen auch andere Erklärungen in Betracht gezogen werden müssten, etwa Formen des Tinnitus, die als Ohrgeräusche naturgemäß nur vom Betroffenen selbst wahrgenommen werden können.
Der Geophysiker David Deming von der Universität Oklahoma hat nun in einem Artikel für das Journal of Scientific Exploration die anekdotischen Berichte ausgewertet, um verschiedene Hypothesen bewerten zu können. Vermutlich handele es sich demnach generell nicht um Tinnitus, sondern um ein externes Phänomen. Anderseits ist auch die Hypothese eines akustischen Phänomens, also ein tatsächlicher Brummton in der Umwelt, nicht in jedem Fall zufrieden stellend.
Als zusätzliche Arbeitshypothese schlägt Deming daher elektromagnetische Wellen als Auslöser der Wahrnehmungen vor, eine Möglichkeit, die Rice (1994) ebenfalls vorsichtig ("need further evaluation") in Betracht gezogen hatte. Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass elektromagnetische Felder bestimmter Frequenzen und Intensitäten unter geeigneten Umständen akustische Wahrnehmungsphänomene auslösen können. Da die individuelle Sensitivität für diese Effekte stark variiert, würden in vielen Fällen nur einzelne Beobachter die so erzeugten "Geräusche" wahrnehmen können.
Deming versucht weiterhin, die Hum-Berichte vor allem aus zwei US-amerikanischen Regionen mit bekannten Quellen für elektromagnetische Felder zu korrellieren. Demnach sind Mobiltelefone als Verursacher unwahrscheinlich. Ebenfalls unwahrscheinlich ist eine Rolle des HAARP-Programmes. Dieses High Frequency Active Auroral Research Program ist ein teils militärisches Forschungsprojekt zur Untersuchung der elektromagnetischen Eigenschaften der Ionosphäre und wird immer wieder verschiedenartigster Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung verdächtigt.
Eine Korrelation der Brummton-Berichte in den beiden US-Fällen findet Deming jedoch mit Einsätzen des TACAMO-Flugzeuges der US Navy, das der Kommunikation mit Unterseebooten dient.
"Die Quelle des Brummtons ist unbekannt", so die zusammenfassende Schlussfolgerung des Autors. Bei zukünftigen Untersuchungen sollten Forscher jedoch nicht nur akustische Messungen nach Geräuschquellen, sondern auch Messungen von elektromagnetischen Wellen im Bereich von Tiefstfrequenzen vornehmen. Wünschenswert wäre auch ein Experiment, bei dem Betroffene in (leicht in die entsprechenden Gebiete transportierbaren) Kästen einerseits von Umgebungsgeräuschen, andererseits von elektromagnetischen Feldern abgeschirmt werden, um den Einfluss dieser beiden Faktoren auf die Wahrnehmung der "Hums" zu klären.
Quellen:
Deming, David (2004): "The Hum. An Anomalous Sound Heard Around the World". Journal of Scientific Exploration 18(4), 571-595
Rice, CG (1994): "Annoyance due to low frequency hums". British Medical Journal 308, 355-356
Zusätzliche Informationen:
Interessengemeinschaft zur Aufklärung des Brummtons e.V. (IGZAB)
http://www.igzab.de/ (oder http://www.brummen.de )
Verein zur Erforschung und Verhinderung des Brummtons e.V. (VEVB)
http://www.brummton.net/
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(c) Gesellschaft für Anomalistik. Inhaltlich verantwortlich für diese
Meldung: Stephan Matthiesen
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Nachricht von Reinhard Rückemann
Quelle:
http://de.groups.yahoo.com/group/elektrosmog-liste/message/4980
Starmail - 3. Mär, 12:08