25
Aug
2004

Nutzlose Geräte gegen Handy- Strahlen

Unverschämte Abzocke kranker hilfesuchender Menschen

Es gibt Fakten zwischen Himmel und Erde, die wissenschaftlich auf eine Klärung warten. In meiner Vergangenheit habe ich versucht, selbst auf peinliche Behauptungen zugänglich zu reagieren und gestehe ein, ich konnte dadurch „unwissenschaftliche Erfahrungen“ sammeln, die mich zumindest nachdenklich stimmten.

Mobilfunkstrahlen, unsichtbare aber messbare und nachweisbare Energiestrahlung, für Mensch-Tier und Geräte different wirkungsreich als nicht zu verleugnender wissenschaftlicher Fakt vorhanden, ist inzwischen ein Tummelplatz für „Abschirm-Spezialisten“ geworden.

An strahlenbelasteten erkrankten Menschen, die in hilfloser Not nach allen Seiten nach hilfreichen Lösungen Ausschau halten, werden wertlose wirkungslose Produkte zu überhöhten Preisen verkauft.

Ein Gerichts-Prozess vor wenigen Wochen befasste sich mit den Klagen von 50 Bürgern, die Mobilfunk-Strahlen-Schutz-Artikel angekauft und als nutzlos reklamiert hatten. Bei einer Hausdurchsuchung im Hause des „Abschirm-Strahlen-Gottes“ wurden 300 000 Euro sichergestellt. Ein Zeichen dafür, wie viele Menschen, beeinflusst aus der Not heraus, im Vertrauen auf zu erwartende Hilfe sich in die Hände solcher „Strahlen-Scharlatane“ begeben. Wie leichtgläubig oder gar abergläubisch manche Menschen in unserem aufgeklärten Zeitalter doch noch sind und auf hochgedopte Versprechungen hereinfallen!

Da diese „Heilsversprecher“ die durch Geräte messbaren Strahlen nicht verschwinden lassen können, sind sie auf die Masche verfallen, sie könnten mit ihren „Abschirmgeräten“ die Strahlung von einer negativen in eine positive Strahlung umpolen. Das kann kein Spezialist geschweige denn ein einfacher Mensch nachmessen, dafür gibt es keine Messgeräte. Hier appelliert man an den Glauben und die Gefühle im Menschen und lässt sich das noch überteuert bezahlen. Dabei nutzen sie die Krankheiten und Ängste von Menschen aus, die aus einer Notlage heraus verzweifelt Hilfe suchen.

Vor wenigen Monaten hatte ich Kontakt mit einem solchen „Strahlen-Gott“. Interessiert habe ich mir in seinem Hause seine patentierten Gerätschaften angesehen, und ich wäre bereit gewesen, meine Erfahrungen nach der Installation der Anlage in meinem Haus jedem Interessierten zugänglich zu machen. Die Sache hatte aber einen Haken, ich sollte die diversen Teile, deren Preise sich zu tausenden Euros summiert hätten, bei ihm ohne Rückgaberecht kaufen.

Erschrocken war ich über eine junge Frau mit Brustkrebs, der man für viele tausende Euro mit Glassplittern beschichtete Kunststoffkugeln zur Abschirmung verkauft hatte, die das ganze Haus in eine positive Strahlenwirkung bringen sollte. Ihre Hoffnung, auf die von ihr teuer bezahlte „Hilfe“, wollte ich der kranken Frau nicht nehmen, die felsenfest davon überzeugt war, sie fühle sich seit dem Aufhängen der Kugeln wohler.

Trotz besseren Wissens beließ ich sie in ihrem Glauben und raubte ihr nicht die Hoffnung auf Abhilfe von Schäden, denn kein Arzt hätte ihr eigentlich selbst mit Medikamenten besser in ihren vielleicht letzten Lebenstagen helfen können, wie ihr fester Glaube an die für sie „ fühlbare Erleichterung“ nach der erfolgten „Entstörung“. Eine Erfahrung, die mich sehr nachdenklich stimmte.

Anprangern muss man aber auch die am Markt befindlichen Abschirmzelte auf wissenschaftlicher Basis gegen Hochfrequenzstrahlung. Sie sind teilweise sogar mit Zertifikaten von Professoren versehen. Auch hier werden Hoffnungen erweckt, die nicht ganz einzuhalten sind!

Im Kontakt mit Menschen, die ein solches Zelt schon einige Zeit einsetzten, gab man mir an, bestimmte Krankheitserscheinungen seien nach dem Einsatz des Abschirm-Baldachins rückläufig.

Vehement muss man aber darauf hinweisen, dass die Mobilfunkstrahlung leider nicht nur aus der Hochfrequenz besteht sondern dass es die gefährlicheren niederfrequent gepulsten aufmodulierten Strahlen sind, die wahrscheinlich die schlimmsten Schäden setzen, denn weitere Krankheitserscheinungen, die nach Sendebeginn der Mobilfunk-Stationen bei den Menschen aufgetreten waren, blieben weiterhin konsistent bestehen. Das Zelt oder der Baldachin schützt sicherlich in einem gewissen Rahmen vor der Hochfrequenz, aber die gefährlichen niederfrequenten Signale passieren weiterhin den Schutz, denn dagegen sind die Materialien bisher nicht erkennbar ausgelegt !

dieter keim >< ilbenstadt
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