6
Dez
2005

Stellungnahme zu der am 15.11.2005 ausgestrahlten TV-Sendung "Barbara Karlich Show"

Mit freundlichen Grüßen übermittle ich die Stellungnahme von Fr. Gabriel aus Salzburg zu der ins Lächerliche gezogenen Darstellung ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Mobilfunk, in der am 15.11.2005 im ORF ausgestrahlten TV-Sendung "Barbara Karlich Show"

Michael Meyer
michael_meyer@aon.at
Risiko Mobilfunk Österreich
Plattform Sozialstaat Österreich - Netzwerk Zivilcourage
A - 5165 Berndorf, Stadl 4 Tel/Fax 0043 - 6217 - 8576


Selbsthilfegruppe Elektrosmog-Salzburg

Stellungnahme zu der am 15.11.2005 ausgestrahlten TV-Sendung "Barbara Karlich Show" betreffend meine Person als Elektro- und Mobilfunkstrahlensensible.

Zum bessern Verständnis möge folgender Brief dienen, den ich nach der am 28.9.2005 stattgefundenen Aufzeichnung an Frau Mag. Karlich gesandt habe und meine Unzufriedenheit über die Behandlung des Themas "Mobilfunkstrahlensensibilität" zum Ausdruck brachte:


"An
ORF Wien
Frau Barbara Karlich
Speisingerstraße 121-127
1230 Wien

Salzburg, 3.10.2005

Sehr geehrte Frau Karlich!

Anfang September 2005 wurde ich von Ihrer Mitarbeiterin, Frau Sabine Sikor, telefonisch eingeladen, bei einer Barbara Karlich - Show-Aufzeichnung am 28.9.2005 als Gast aktiv teilzunehmen. Dabei wurde mir mitgeteilt, dass verschiedene, in der Öffentlichkeit nicht so bekannte Krankheiten, vorgestellt und ernsthaft diskutiert werden sollten, u.a. Elektro- und Mobilfunkstrahlensensibilität.

Wie die Sendung betitelt werden würde, konnte oder wollte mir Frau Sikor nicht sagen.

In zwei Telefongesprächen mit Frau Sikor habe ich mit aller Deutlichkeit darauf bestanden, dass ich nur teilnehme, wenn k e i n Kommentar psychologischer Art zu meinem Thema stattfindet. Dies wurde mir von Frau Sikor auf jeden Fall garantiert. Sie sagte, man sei sehr interessiert, das Thema Elektrosmogerkrankung seriös zu behandeln.

Diese Vereinbarung wurde jedoch nicht eingehalten.

Bei meinem Ankunftsgespräch am 28.9.2005 wurde mir auf meine Frage der Titel der Sendung mitgeteilt: "Hypochonder".

Ich gab meiner Entrüstung darüber Ausdruck und dass ich keineswegs gekommen wäre, wenn mir dies bei meinem mehrmaligen telefonischen Vorgesprächen gesagt worden wäre.

Für mich war die Sendung keine freie offene Diskussion, sondern hatte offensichtlich das Ziel, das Krankheitsbild von den Ursachen abzukoppeln und den Grund primär in der Psyche des Menschen zusuchen.

Der Kommentar von Herrn Dipl. Psychologen Schmutzer war so ausgerichtet, dass es den Anschein haben sollte, meine Elektrosensibilität sei psychischer Natur und die Tatsache der Außeneinwirkung durch Mobilfunkstrahlung sei bedeutungslos. Diese Vorgangsweise finde ich bedauerlich und befremdend, hatte ich Ihnen doch vorweg schriftliche Informationen zukommen lassen, die keinen Zweifel an der Tragik der Elektrosensibilität lässt.

Meine Tätigkeit als Gründerin und Sprecherin der Selbsthilfegruppe "Elektrosmog Salzburg" und mein Bemühen, die bereits sehr verbreitete Problematik mit Öffentlichkeitsarbeit ernsthaft zu behandeln, wird dadurch diskreditiert.

Sehr geehrte Frau Karlich, ich bitte Sie und fordere Sie auf, alle Kommentare, einschließlich den Kommentar von Herrn Dr. Schmutzer, die meine Person betreffen, die den Anschein erwecken, dass meine Elektrosensibilität nur Einbildung sei, und durch eine Änderung der inneren Einstellung zum Verschwinden zu bringen sei, aus der Sendung herauszunehmen.

Ich ersuche Sie um baldmöglichste Antwort und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Erika Gabriel
Selbsthilfegruppe Elektrosmog Salzburg


Ergeht zur Information an:

1. Frau ORF Landesintendantin Dr. Monika Lindner, Radioplatz 1, 3100 St. Pölten

Dachverband der Selbsthilfegruppen Salzburg, Faberstraße 19-23, 5024 Salzburg"


Mit Schreiben vom 10.10.2005 teilte mir das Sekretariat Barbara Karlich Show unter anderem mit:

"Wir haben uns das Sendungsband nochmals sorgfältig, im Hinblick auf Ihre Person und damit verbundenen Diskussionsbeiträgen und Wortmeldungen angesehen und konnten aus unserer Sicht keinerlei negative Äußerungen Sie und Ihre Krankengeschichte betreffend erkennen.

Auch Dr. Schmutzer beleuchtet das Thema nur allgemein und für den Zuschauer verständlich nachvollziehbar.

Wir landen Sie sehr herzlich ein, mit uns gemeinsam, die Aufzeichnung anzusehen, damit Sie sich persönlich davon überzeugen können.

Sie persönlich wirken in der Sendung und dem damit verbundenen Thema sehr kompetent, glaubwürdig und sympathisch, auch wurde mehrmals erwähnt, dass explizit ihre Geschichte nichts mit Hypochondrie und dem damit verbundenen Krankheitsbild (Facharzt Dr. Martin Aigner) zu tun hat. Im Gegenteil wurde oftmals unterstrichen, dass es Elektrosmogerkrankung gibt und diese auch ernst zunehmen ist.

Nur Sie und Ihr behandelnder Arzt Dr. Gerd Oberfeld, können die Geschichte beurteilen, nichts anderes wurde in der Sendung vermittelt."



Der Einladung nach Wien zu fahren und mir das Band anzusehen bin ich nicht gefolgt. Ich hätte ohnehin nichts mehr ändern können.

Obwohl mir der "Unterhaltungscharakter" dieser Talk-Show bekannt ist, habe ich nach einiger Überlegung doch die Einladung als Studiogast aus folgenden Beweggründen angenommen:

1. Die Bevölkerung aus der Sicht einer Betroffenen zu informieren

2. Bereits betroffene Personen zu ermutigen ihre Beschwerden der öffentlich bekannt zumachen.

3. Menschen, die bereits typische Elektrosmogsymptome haben, diese aber nicht zuordnen können, anzuregen, die Ursache zu suchen.

Sehr bedauerlich ist, dass der Beitrag von Herrn Dr. Gerd Oberfeld um ca. zwei Drittel gekürzt worden ist. Wesentliche Aussagen von kompetenter Seite wurden somit den Zusehern vorenthalten.


Erika Gabriel
Sprecherin der Selbsthilfegruppe
Elektrosmog Salzburg

Die Selbsthilfegruppe Elektrosmog-Salzburg ist Teil der Selbsthilfe Salzburg, Faberstraße 19-23, 5024 Salzburg, (0662) 8889-258, Fax DW 492, selbsthilfe@salzburg.co.at,
http://www.selbsthilfe-salzburg.at
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