Attac

8
Mai
2005

BIO GEGEN ARBEITSLOSIGKEIT

Interview mit Vandana Shiva
http://www.naturkost.de/schrotundkorn/2005/200505b2.html

Boden Fruchtbarkeit (S&K 1/2005)
http://www.naturkost.de/schrotundkorn/2005/200501sp1.html

25.000 Bauern nahmen sich das Leben (S&K 1/2005)
http://www.naturkost.de/schrotundkorn/2005/200501sp3.html

Bücher von Vandana Shiva

Biopiraterie – Kolonialismus des 21. Jahrhunderts.
Unrast Verlag 2002, 3-89771-416-7
Der Kampf um das blaue Gold. Rotpunktverlag 2003, 3-85869-251-4
Ökofeminismus. Rotpunktverlag 1995, 3-85869-122-4

Die Umwelt in der Globalisierungsfalle: Wie hängen Umweltzerstörung und Globalisierung zusammen?

c. mcplanet.com - konsum . globalisierung . umwelt

Der Kongress von ATTAC, BUND und GREENPEACE, in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. 03. bis 05. Juni in der Universität Hamburg

Und was habe ich damit zu tun? Kann ich so leben, wie ich will – und reicht es, meinen Müll zu trennen? Wie viel kann ich überhaupt verändern angesichts von Konzernmacht und politischen Blockaden? Oder steckt der Fehler bereits im System? Was geht verloren in der globalen Wirtschaftslogik? Was sind die Alternativen und was kann ich dafür tun?

Rückblick ( http://www.mcplanet.com/rueckblick.php )

McPlanet.com 1.0 im Sommer 2003 hat in Berlin mehr als 1.600 TeilnehmerInnen unter dem Motto „Die Umwelt in der Globalisierungsfalle“ in Debatten um Globalisierungskritik und Ökologie verwickelt. Die Neuauflage geht diesen Weg weiter und stellt die Frage nach zukunftsfähigen Lebensstilen in einer globalisierten Welt. McPlanet.com spannt das Drahtseil zwischen der Verantwortung der Einzelnen, der Macht der Konzerne und den scheinbaren Grenzen der Politik.

Programm: http://www.mcplanet.com/panels.php

Mit über hundert Veranstaltungen, Debatten, Aktionen, Kunst, Kultur und vielen internationalen Gästen: McPlanet.com provoziert, engagiert und inspiriert. Global und lokal.

Jetzt anmelden! >> Anmeldung
( http://www.mcplanet.com/dabeisein/index.php )

Deine Stimme gegen Armut!

http://www.deine-stimme-gegen-armut.de/aktiv_card.html


2005 ist ein Schlüsseljahr. Fünf Jahre nach Verabschiedung der Millenniumserklärung der Vereinten Nationen wird auf verschiedenen Treffen auf internationaler Ebene Zwischenbilanz gezogen. Ein UN-Expertenbericht vom Januar hebt hervor: Wir können die extreme Armut halbieren, wir können sie vielleicht sogar ganz beenden - wenn wir jetzt anfangen. Dafür braucht die Welt viele Stimmen - auch deine. Um die Regierungschefs dieser Welt zu überzeugen, noch heute die richtigen Entscheidungen zu treffen. Beteilige dich!

Deine Stimme gegen Armut!

Erinnere Bundeskanzler Gerhard Schröder mit deiner Unterschrift
( http://www.deine-stimme-gegen-armut.de/aktiv_card.html ) daran, dass er mit der Unterzeichnung der Millenniums-Erklärung das Versprechen gegeben hat, bis zum Jahr 2015 weltweit die extreme Armut zu reduzieren.

Weißes Band

Das weiße Band ist das Symbol für die gemeinsame globale Kampagne zur Überwindung der Armut. Am 1. Juli und am 10. September wird es auf den internationalen White-Band-Days in mehr als 60 Ländern zu sehen sein. Und es kann auch sonst jederzeit als Ausdruck der Verbundenheit mit der Aktion getragen werden. Jeder und jede kann es leicht mit einfachsten Mitteln herstellen - aus Papier, aus altem Stoff. Wer will, kann sich hier ein Band bestellen. ( http://www.weltfairsand.de/ )

5
Mai
2005

Vorsicht: EU-Verfassung - Ungewöhnlich scharfe Kritik wegen EU-Verfassung

http://hh-online.net/eu/

Vor Ratifizierung: Ungewöhnlich scharfe Kritik wegen EU-Verfassung (09.05.05)

Am kommenden Donnerstag wird der Deutsche Bundestag über die Ratifizierung der EU-Verfassung entscheiden. Es wird eine breite Zustimmung erwartet. In der Union wollen nach Angaben des CSU-Europapolitikers Gerd Müller etwa 20 Abgeordnete von CDU und CSU mit Nein stimmen. Vertreter der deutschen Friedensbewegung nannten die Informationspolitik der Bundesregierung "skandalös". Die Regierung würde "schönen, lügen und verschweigen". Besonders empörend sei die Weigerung der etablierten Parteien, eine Volksabstimmung über die EU-Verfassung zuzulassen. Gerade wenn landauf landab beklagt werde, dass in der Bevölkerung der europäische Einigungsgedanke unterentwickelt sei, wäre es gut gewesen, eine öffentliche Debatte über den Verfassungsvertrag in Gang zu setzen, meint der Bundesausschuss Friedensratschlag. Dessen Ansicht nach entwickelten Bürgerinnen und Bürger nur dann ein Interesse an Europa, wenn sie über "grundlegende Weichenstellungen der europäischen Politik" mitentscheiden dürften. Währenddessen hätten in Frankreich "Demokratie und Transparenz gesiegt", weil auch über die neoliberalen und militaristischen Aspekte der Verfassung offen und breit gesprochen worden sei.

Die ganze Nachricht im Internet:
http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=11017


http://omega.twoday.net/search?q=EU-Verfassung

4
Mai
2005

Marche pour la décroissance - Gewaltfreier Marsch in Frankreich

7. Juni (Lyon) bis 3. Juli 2005 (Magny-Cours = an der Loire vor Nevers)

In der Tradition der grossen gewaltfreien Märsche wird der große Marsch gegen die Wachstumsgesellschaft im Juni stattfinden. Ein grosser Marsch, offen für alle, die gegen die Gesellschaft des Konsums, der Verschwendung und des Wachstums Widerstand leisten.

Weitere Informationen:

http://www.decroissance.org/marche
http://www.ecologiste.org
http://www.revuesilence.net
http://www.sortirdunucleaire.org

3
Mai
2005

Am 12. Mai ein blau-weiss-rotes NON!

Am 12. Mai ratifiziert der Bundestag die EU-Verfassung, und zwar explizit zu diesem Zeitpunkt, um damit das Referendum in Frankreich am 29. Mai zu beeinflussen.

Es ist an uns, welches Bild sich einprägt, wenn an diesem Tag in der französischen Presse über das Verhältnis der Deutschen zur EU-Verfassung berichtet wird: Stimmvieh und ein triumphierender Schröder im Reichstag oder eine großes, aus Menschen gebildetes NON in den Farben der Trikolore davor.

Wir rufen euch daher auf:
Kommt am 12. Mai nach Berlin! Formiert mit uns um 12:00h das deutsche NON! (Der genaue Treffpunkt wird noch über die Homepage bekannt gegeben).

Im Anschluß, ab 13:00 h, werden wir am Brandenburger Tor ein kleines Fest für ein "Europa von unten" feiern:

- Gäste aus Frankreich und möglicherweise weiteren europäischen Ländern werden ein Grußwort an uns richten,

- Grußwörter von Freunden außerhalb Europa, die uns per Post erreicht haben, werden deutlich machen, was für die außereuropäische Welt ein NON bedeuten kann,

- Prominente Gegner der EU-Verfassung werden ihre Gründe für ein NON öffentlich bekannt geben

- aus Kehl wird uns ein leeres Buch für ein "Europa von unten übergeben, das die Franzosen dort auf der Europa-Brücke überreicht haben (werden)

- erste Vorschläge für das Europa von unten können bereits gesammelt und in das Buch eintragen werden, das wir dann selbst in Europa weiterreichen können

- und natürlich werden wir musizieren und eine Zauberin wird uns mit ihren Kunststücken in Erstaunen versetzen

Stephan Lindner, Adolph Riekenberg, Angelika Shams, Carl Waßmuth

-- Angelika Shams * Mitglied im Attac-Bundeskoordinierungskreis Egertstraße 12 * 75365 Calw-Stammheim * email: shams@attac.de Fon: 07051 / 935 675 * 0179 / 513 41 59 * Fax: 07051 / 935 677

29
Apr
2005

Proteste gegen die EU-Verfassung: Ja zu Europa - Nein zu dieser EU-Verfassung

Zitat des Tages

„EU-Verfassung: Aktuelle Neufassung des Art. 146 Grundgesetz

Artikel. 146 GG (Geltungsdauer des Grundgesetzes)

Abs. 1: Das Grundgesetz verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem die EUVerfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke, vertreten durch den deutschen Bundestag, dieser wiederum geführt und geleitet von den Vertretern der deutschen Wirtschaft- also in völlig freier Entscheidung - beschlossen worden ist.

Abs. 2: Danach befindet sich Deutschland erst recht in entsprechender Verfassung.“

Aus: Deutsche Einheit(z)-Textdienst von Werner Lutz 5/05


Aus: LabourNet Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6

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Am Donnerstag stimmt der Bundestag über die EU-Verfassung ab. Wer den Fraktionsvorsitzenden dazu etwas auf den Weg mitgeben möchte, kann das per Mailomat tun (siehe Link in untenstehender Mail).

Mit herzlichen Grüßen,
Angelika


Mailomat EU-Verfassung
10 May 2005 23:29:42 +0200 (MEST)
Von Dirk Pfeiffer

Morgen 12.05.05 wird über die Ratififizierung der EU Verfassung im Bundestag abgestimmt!

Die EU Verfassung ist ein zutiefst neoliberales Projekt, sie schreibt die Militarisierung und Aufrüstung fest, baut demokratische Strukturen ab, zentralisiert Entscheidungen und unterstellt sämtliche Politikbereiche dem Wettbewerbsgedanken der freien Marktwirtschaft.

Protestiert dagegen!

Der Mailomat zum Versand eines Protestbriefes an die Fraktionschefs im Bundestag ist seit gestern betriebsbereit: http://www.attac.de/eu-verfassung/mailomat/


Text:


Empfänger:
Franz Müntefering
Katrin Göring-Eckardt
Krista Sager
Dr. Angela Merkel
Michael Glos
Dr. Wolfgang Gerhardt

Kopie an: attac-e-alert@attac.de

Betreff: Ratifizierung der EU-Verfassung am 12.05.2005

Sehr geehrte Fraktionsvorsitzende,

Für den 12.5.05 ist die Ratifizierung der EU-Verfassung durch den Deutschen Bundestag geplant. Leider ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen Mitgliedsstaaten der EU kein Volksentscheid über den Verfassungsentwurf vorgesehen. Somit liegt die Entscheidung über diese wichtige Frage bei den Bundestagsabgeordneten und somit auch in Ihren Händen.

Die EU-Verfassung wird über unserem Grundgesetz stehen und viele Politikbereiche in die alleinige Zuständigkeit der EU überweisen und somit Ihrer parlamentarischen Mitwirkung entziehen. Dies sind m. E. Gründe genug, sich genau anzusehen, was mit der EU-Verfassung beschlossen werden soll.

Wissen Sie, dass die EU-Verfassung

- die Mitgliedsstaaten Europas verpflichtet, ihre militärischen Fähigkeiten schrittweise zu verbessern, d.h. Aufrüstung zur Pflicht macht?

- zivile und militärische Missionen im Dienst der Interessen der EU weltweit auch ohne Bindung an ein UNO-Mandat vorsieht?

- den freien Binnenmarkt und das Wettbewerbsrecht mit Verfassungsrang adelt und zum obersten Politikbereich erhebt?

- dass die Grundrechtecharta Eigentumsrechte (auch Patentrechte) weitgehend schützt, die unternehmerische Freiheit als neues Grundrecht einführt und festlegt, dass Grundrechte im Hinblick auf eine gemeinsame Marktorganisation eingeschränkt werden dürfen?

- Atomenergie als privilegierte Energiequelle zum Verfassungsgut erhebt?

Die geplante EU-Verfassung bedeutet einen dreifachen Systemwechsel gegenüber dem Grundgesetz:

1. Abkehr vom Friedensgebot des Grundgesetzes

2. Abkehr von der wirtschaftspolitischen Offenheit des Grundgesetzes

3. Abkehr vom Demokratiegebot und Subsidiaritätsprinzip durch Verlagerung substantieller Rechte auf EU-Ebene. Die erwähnte Subsidiaritätskontrolle ist in der Praxis nutzlos.

Der Vertrag über eine Verfassung für Europa ist keine Verfassung, sondern ein Konglomerat von fast 500 Seiten mit Detailregelungen besonders im Teil III und IV, die den politischen Handlungsspielraum gewählter Abgeordneter unzulässig einschränken. Ist dieser Verfassungsvertrag einmal in Kraft, lässt er sich kaum noch ändern. Das alles kann Ihnen nicht gleichgültig sein.

Ich appelliere daher eindringlich an Sie, setzen Sie sich für die Aussetzung der Ratifizierung ein! Die Diskussion über eine Verfassung für die Bürgerinnen und Bürger braucht noch Zeit.

Ich erbitte Ihre Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen

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"Ja zu Europa - Nein zu dieser EU-Verfassung!"

"Bundesregierung schönt, lügt und verschweigt" - Erklärung aus der Friedensbewegung - Attac kündigt "Erklärung von Intellektuellen" an. Am 9. Mai 2005 gaben unabhängig voneinander Attac und der Bundesausschuss Friedensratschlag Mitteilungen über die EU-Verfassung an die Medien weiter. Beide beim Friedenspolitischen Ratschlag:

Ja zu Europa - Nein zu dieser EU-Verfassung! Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/presse/2005-05-09.html

Europa: Nein zu diesem EU-Verfassungsvertrag - Ja zu einem sozialen, demokratischen und friedlichen Europa. Aufruf auf Initiative aus dem wissenschaftlichen Beirat von Attac-Deutschland
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Europa/attac-anzeige.html


Aus: LabourNet Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 6

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Auch einen Tag vor der Ratifizierung der EU-Verfassung durch den Bundestag darf und muss der Blick bereits in Richtung Bundesratssitzung am 27.5. gerichtet sein. Die Bundesratsentscheidung über die EU-Verfassung ist nicht ohne Hintersinn unmittelbar vor dem französischen Referendum terminiert worden.

Die Regisseure in Brüssel, Berlin und Paris versprechen sich durch das immer wahrscheinlicher werdende "Ja" der Landesregierungen mit PDS-Beteiligung ein klares und eindeutiges Signal nach Frankreich: Auch deutsche Sozialisten stimmen EU-Verfassung zu. Damit sollen die vielen schwankenden Wähler im Spektrum der sozialistischen Partei Frankreichs offenbar zu einer Stimmabgabe für den vorliegenden Entwurf bewegt werden.

Sollte die PDS in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern tatsächlich auf ihr Optionsrecht und eine damit verbundene Stimmenthaltung der von ihr getragenen Landesregierungen verzichten, wäre sie auf Dauer in der deutschen Linken diskreditiert. Dies sollte der Partei nachdrücklich mit Protestmails an die PDS-Fraktionen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern deutlich gemacht werden:

pds-fraktion.kontakt@pds.parlament-berlin.de und fraktion@pds.landtag-mv.de .

Richard Kallok

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Solidarität mit dem linken französischen Nein: Ein Appell von 200 EuropäerInnen

"… In der Folge des "Appell der 200", der in Frankreich die Entwicklung einer einheitlichen Kampagne und eine sehr starke Dynamik gefördert hat, lancieren wir einen Appell von 200 EuropäerInnen. In Solidarität mit dem linken französischen Nein. Um in ganz Europa die notwendige Mobilisierung gegen diese Verfassung zu fördern…." Die Unterschriftenliste "Das linke französische Nein wird unser Nein sein!" (pdf) http://www.labournet.de/diskussion/eu/non-soli.pdf


Aus: LabourNet Nachrichtensammlung, Band 24, Eintrag 17

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Am 12. Mai stimmt der Bundestag über die EU-Verfassung ab. Deswegen findet sich in dieser IMI-List

1) Informationen über geplante Protestaktionen gegen die Abstimmung

2) Die neuesten Ausgaben der Constitution Watch


1) Protestaktionen gegen die Ratifizierung der EU-Verfassung


Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

am 12. Mai ratifiziert der Bundestag die EU-Verfassung, am 27. Mai der Bundesrat - damit soll das Referendum in Frankreich am 29. Mai positiv beeinflusst werden.

Es ist an uns, welches Bild sich einprägt, wenn an diesem Tag in der französischen Presse über das Verhältnis der Deutschen zur EU-Verfassung berichtet wird: Stimmvieh und ein triumphierender Schröder im Bundestag (oder Reichstagsgebäude) oder z.B. eine großes, aus Menschen gebildetes NON in den Farben der Trikolore davor. Und es wird sehr spannend in Frankreich: die Umfrageergebnisse ergeben wechselnde Mehrheiten.

Wir müssen klar machen: Nein zu dieser Verfassung heißt Ja zu einem anderen Europa, heißt Ja zu einem zivilen, solidarischen,
demokratischen und ökologischen Europa

Es ist geplant, den ganzen Tag Aktionen in Berlin durchzuführen. Deswegen wird es am Brandenburger Tor ab 9 Uhr bis 18 Uhr einen Infostand geben, der Anlauf- und Ausgangspunkt für die Aktionen sein wird. Weitere Infos auch unter: http://www.eu-verfassung.com Aktiv werden

Wir rufen Euch auf: Kommt am Donnerstag 12. Mai nach Berlin!

Ab 9:00 Uhr, während der Bundestagssitzung, wird es Infos und Aktionen geben.

Formiert mit uns um 12:00h ein gemeinsames "NON"! (Der genaue Treffpunkt ist am Infostand zu erfragen).

Im Anschluss, ab 13:00 h, werden wir am Brandenburger Tor ein kleines Fest für ein "Europa von unten" feiern:

- Gäste aus Frankreich und möglicherweise weiteren europäischen Ländern werden ein Grußwort an uns richten,

- Grußbotschaften von Freunden außerhalb Europas, die uns per Post erreichen, werden deutlich machen, wie wichtig ein NEIN zu dieser EU-Verfassung auch für die außereuropäische Welt ist,

- Prominente Gegner dieser EU-Verfassung werden ihre Gründe für ein "NON" öffentlich bekannt geben,

- aus Kehl wird uns ein weiter zu füllendes Buch für ein "Europa von unten" übergeben, das uns französische Gegner der neoliberalen Verfassung am 5. Mai auf der Europa-Brücke überreicht haben weitere Vorschläge für das Europa von unten werden in das Buch eintragen, das wir dann in Europa weiterreichen,

- und natürlich werden wir musizieren und eine Polit-Zauberin wird uns mit ihren "EUrovisionen" in Erstaunen versetzen,

- auch zur Aufführung wird kommen, ein Straßentheater,

- weitere Aktionen sind in Planung und können am Infozelt in Erfahrung gebracht werden.

An was es uns fehlt, sind Menschen, die bei den Aktionen mitmachen. Also kommt und beteiligt Euch: nur mit starker Beteiligung können wir ein sichtbares NON bilden und die französischen FreundInnen unterstützen.

Zur besseren Planbarkeit benötigen wir Eure Rückmeldung wer kommen kann, an: info@eu-verfassung.com

Wir versuchen Übernachtungsplätze zu organisieren - bitte melden, wer einen benötigt, ansonsten Zimmerreservierung unter: http://www.123berlinzimmer.de
http://www.berlin.de/tourismus-unterkunft/herbergen/index.php

mit solidarischen Grüßen,

Für den Kampagnenrat Markus Pflüger Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier,
Jürgen Wagner IMI, Roland Blach DFG-VK, Stephanie Handtmann attac-Büro


2.) Neue Ausgaben der Consitution Watch

Tobias Pflüger: CONSTITUTION WATCH: EU-Verfassungsvertrag - Nr. 7 - 07.05.2005

Die Behauptung: Wer mit NEIN stimmt, fliegt raus

In einer Presseerklärung vom 21. April 2005 betonte der Europaabgeordnete Jo Leinen: "Das Nein-Lager im französischen Referendum zur Europäischen Verfassung verbreitet mehrere Illusionen, die der Realität nicht standhalten", erklärte der Vorsitzende im Verfassungsausschuss des Europäischen Parlamentes, Jo Leinen (SPD). "Bei einem 'Nein' in Frankreich wird es keine Neuverhandlungen zum Verfassungsvertrag geben. Der Ratifizierungsprozess in den anderen EU Mitgliedsländern wird auch nicht gestoppt, sondern planmäßig weitergehen. Gegenüber den Völkern und Parlamenten, die eine Annahme der Europäischen Verfassung bereits beschlossen haben, oder noch beschließen wollen, wäre es völlig ungerecht und undemokratisch, den politischen Gesamtkompromiss zum Verfassungsvertrag aufzubrechen, und einseitig zu verändern." Und auch der dänische Premierminister droht bei einem NEIN zur EU-Verfassung mit Ausschluss. Die Zeit schrieb am 14. April 2005: "Premierminister Anders Fogh Rasmussen hat seinen Bürgern ganz offen mit dem Abschied von der EU gedroht: 'Bei einem Nein zur Verfassung droht eine ungewisse Zukunft. Dann bleibt nur noch der Austritt.'"

Der Verfassungsvertrag

Im Verfassungsvertrag ist dagegen in Artikel IV-447 festgehalten: "(1) Dieser Vertrag bedarf der Ratifikation durch die Hohen Vertragsparteien im Einklang mit ihren verfassungsrechtlichen Vorschriften. [...] (2) Dieser Vertrag tritt am 1. November 2006 in Kraft, sofern alle Ratifikationsurkunden hinterlegt worden sind, oder andernfalls am ersten Tag des zweiten auf die Hinterlegung der letzten Ratifikationsurkunde folgenden Monats."

Im Klartext, falls eine der Vertragsparteien den Verfassungsvertrag nicht ratifiziert, tritt er nicht in Kraft. Stattdessen gilt dann der EU-Vertrag von Nizza weiter.

Alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union bleiben auch nach einer Ablehnung des Verfassungsvertrages weiterhin Mitglieder. Einen Ausschluss oder einen zwingenden Austritt eines Mitgliedsstaats bei Nichtratifizierung gibt es schlicht nicht. Einen Ausschluss aus der Europäischen Union im Falle eines NEINs bei einem Verfassungsreferendum zu suggerieren, ist nichts als üble Angst- und Stimmungsmache.

Tobias Pflüger: CONSTITUTION WATCH: EU-Verfassungsvertrag - Nr. 6 - 06.05.2005

Die Behauptung: Die EU-Verfassung ist eine Alternative zu einem entfesselten Kapitalismus

Wolf Biermann, Günter Grass, Jürgen Habermas, Alexander Kluge, Michael Naumann, Gesine Schwan u. A. erklären in der Tageszeitung Le Monde vom 3. Mai 2005: "Die Verfassung erfüllt nicht alle unsere Ideale. Sie ist ein ehrlicher Kompromiss. ... Sie ist die Garantie der Produktivität des Marktes und zur gleichen Zeit die Garantie für den Schutz unserer sozialen Rechte, dadurch ist sie die einzig verlässliche und wettbewerbsfähige Alternative gegenüber dem Alptraum eines entfesselten 'ultraliberalen' Kapitalismus."

Der Verfassungsvertrag

Wichtige soziale Grundrechte sind im EU-Verfassungsvertrag nur schwach ausgeprägt. Statt eines Rechts auf Arbeit wird nur "das Recht zu arbeiten" (Art. II-75) proklamiert. Das ursprünglich einmal vorgesehene europäische Streikrecht wird von nationalem Recht abhängig gemacht (Art. II-88), wodurch legale grenzüberschreitende Streiks in der EU weiterhin praktisch unmöglich sind. Vergeblich sucht man in der Charta auch ein dem Grundgesetz entsprechendes Sozialstaatsgebot oder gar einen Sozialisierungsartikel. Stattdessen wurde ein Grundrecht der "unternehmerischen Freiheit" (Art. II-76) aufgenommen.

Welche Wirkung die Charta als Teil des Verfassungsvertrages tatsächlich entfalten kann, ergibt sich zudem aber nicht allein aus dem Wortlaut der einzelnen Grundrechte. Mit verschiedenen Bestimmungen, Erläuterungen (Erklärung Nr. 12) und Protokollen ist die Bedeutung der Grundrechte der Charta eingeschränkt und verwässert worden. In Artikel II-111 Abs. 2, heißt es: "Diese Charta dehnt den Geltungsbereich des Unionsrechts nicht über die Zuständigkeiten der Union hinaus aus und begründet weder neue Zuständigkeiten noch neue Aufgaben für die Union".

Was nichts anderes bedeutet, als das so manche Grundrechte - etwa das Recht auf Bildung (Art. II-74), die Rechte älterer Bürger (Art. II-85) oder die Bestimmungen zum Familien- und Berufsleben (Art. II-93) - in der Luft hängen, da entsprechende Zuständigkeiten der Union hier eben nicht vorhanden sind. Und in Artikel II-113 werden der Charta die Grundfreiheiten als Schranke gesetzt, wonach "keine Bestimmung dieser Charta als eine Einschränkung oder Verletzung der Menschenrechte und Grundfreiheiten auszulegen" ist.

Die Grundfreiheiten sind aber nichts die wirtschaftsliberalen Rechte des freien Personen-, Dienstleistungs-, Waren- und Kapitalverkehrs. (I-4) Hierin die Alternative zu einem "entfesselten 'ultraliberalen' Kapitalismus" zu sehen, ist abwegig.

Tobias Pflüger: CONSTITUTION WATCH: EU-Verfassungsvertrag - Nr. 5 - 05.05.2005

Die Behauptung: Ständige Verbesserung der EU-Verfassung möglich

Herta Däubler-Gmelin behauptet in einem Interview mit dem Tagblatt ANZEIGER vom 4. Mai 2005, dass die "berechtigte Kritik an einzelnen Punkten" des EUVerfassungsvertrags nach dessen Ratifizierung bei Vertragsänderungen berücksichtigt werden könnte. "Einführen und ständig verbessern, wäre wirklich die bessere Devise", so die ehemalige Ministerin.

Der Verfassungsvertrag

Das für Vertragsänderungen vorgesehene Verfahren setzt laut Artikel IV-443 (2), (3) erneut einen Verfassungskonvent, anschließend eine Konferenz der Regierungsvertreter und letztendlich die Ratifizierung durch alle Mitgliedsstaaten voraus: "Beschließt der Europäische Rat nach Anhörung des Europäischen Parlaments und der Kommission mit einfacher Mehrheit die Prüfung der vorgeschlagenen Änderungen, so beruft der Präsident des Europäischen Rates einen Konvent von Vertretern der nationalen Parlamente, der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten, des Europäischen Parlaments und der Kommission ein. [...] Der Konvent prüft die Änderungsentwürfe und nimmt im Konsensverfahren eine Empfehlung an, die an eine Konferenz der Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten [...] gerichtet ist. [...] Änderungen treten in Kraft, nachdem sie von allen Mitgliedstaaten nach Maßgabe ihrer verfassungsrechtlichen Vorschriften ratifiziert worden sind."

Für die von Däubler-Gmelin als realistisch dargestellte, spätere ständige Verbesserung des Verfassungsvertrags ist also eine Zustimmung durch alle 25 bzw. durch die ab 2007 mindestens 27 oder später noch mehr EU-Staaten notwendig. Per Mehrheitsentscheidung der Mitgliedstaaten oder durch ein Bürgerbegehren lassen sich die einmal getroffenen Regelungen nicht ändern. Die Option, dem Vertragsvertrag trotz Bedenken zuzustimmen und sich Verbesserungen für die Zukunft vorzubehalten, erscheint insofern wenig aussichtsreich. Das Kind in den Brunnen zu werfen, um später zu versuchen es, unter schwierigsten Bedingungen zu retten, ist eine merkwürdige politische Perspektive.

Tobias Pflüger: CONSTITUTION WATCH: EU-Verfassungsvertrag - Nr. 4 - 16.04.2005

Die Behauptung: Mit EU-Verfassungsvertrag soziale Union möglich

Franz Müntefering (SPD-Vorsitzender) betonte in seiner Rede zum neuen Grundsatzprogramm der SPD laut Süddeutscher Zeitung vom 13. April 2005 im Rahmen seiner Kapitalismuskritik, "die EU müsse sich entscheiden, ob sie dem Markt 'Schneisen schlagen' wolle, die auch die sozialstaatlichen Aufgaben berührten, oder ob sie im Sinne der EU-Verfassung gemeinsam mit den Nationalstaaten eine 'demokratische und soziale Union' bilden wolle."

Der Verfassungsvertrag

Die Behauptung von Franz Müntefering, dass im Sinne der EU-Verfassung eine soziale Union zu bilden sei, ist durch den Verfassungsvertrag nicht zu substantiieren. Im Gegenteil: Neoliberale Wirtschaftspolitik soll im neuen EU-Vertrag Verfassungsrang erhalten und wird mit klaren Vorgaben versehen.

"Die Mitgliedstaaten und die Union handeln im Einklang mit dem Grundsatz einer offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb", heißt es in Artikel III-178. So soll die "Festlegung und Durchführung einer einheitlichen Geld- sowie Wechselkurspolitik (…) vorrangig das Ziel der Preisstabilität verfolgen (…)" (Art. III-177).

Eine rigorose Stabilitätspolitik erhält damit trotz enormer Arbeitslosigkeit und wachsender sozialer Spaltung in der EU Priorität. Zugleich hat die "Beschäftigungspolitik im Einklang mit den (…) Grundzügen der Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten und der Union" zu stehen (Art. III-204) und ist damit dem Grundsatz einer "offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb" untergeordnet. Auch sind die Artikel der Grundrechtecharta zu Arbeit und Sozialschutz schlicht unzureichend.

Statt eines Rechts auf Arbeit wird nur "das Recht zu arbeiten" proklamiert (Art. II-75). Das ursprünglich vorgesehene europäische Streikrecht wird nunmehr von nationalem Recht abhängig gemacht. Damit werden legale grenzüberschreitende Streiks praktisch unmöglich gemacht (Art. II-88). Das "Recht auf Zugang zu den Leistungen der sozialen Sicherheit" (Art. II-94) wird vom "Unionsrecht und einzelstaatlichen Rechtsvorschriften und Gepflogenheiten" abhängig gemacht. Alles insgesamt also keine Grundlage für eine soziale Union.

Tobias Pflüger: CONSTITUTION WATCH: EU-Verfassungsvertrag - Nr. 3 - 08.04.2005

Die Behauptung: EU-Verfassung besser für Demokratie

Martin Schulz (Sozialdemokratischer Fraktionsvorsitzender im EU-Parlament) auf http://www.tagesschau.de am 25. März 2005:
"Die Verfassung stellt an die Spitze der mächtigsten Regierung in Europa einen Kommissionspräsidenten, der durch das Europäische Parlament gewählt wird - auf der Grundlage der Ergebnisse der letzten Europawahl. Die Bürger haben endlich unmittelbaren Einfluss: Also: Wenn ich einen sozialdemokratischen Kommissionspräsidenten haben will, wähle ich die SPD in Deutschland oder die Labour-Party in England. Wenn ich will, dass der Präsident ein Christdemokrat ist, dann wähle ich in Deutschland die CDU oder in Großbritannien die Tories. Damit wird die Europawahl zu einer echten Wahl."

Der Verfassungsvertrag

In Artikel I-27 der EU-Verfassung heißt es: "Der Europäische Rat schlägt dem Europäischen Parlament nach entsprechender Konsultation mit qualifizierter Mehrheit einen Kandidaten für das Amt des Präsidenten der Kommission vor; dabei berücksichtigt er das Ergebnis der Wahlen zum Europäischen Parlament." Das heißt: Das Parlament kann wählen, aber es steht nur ein einziger Kandidat zur Wahl. Bei aber nur einem Kandidaten kann von einer echten Wahl nicht gesprochen werden.

Schulz verschweigt, dass sich im Vergleich zum geltenden Nizza-Vertrag praktisch nichts ändern wird. Laut Nizza-Vertrag muss das EU-Parlament seine Zustimmung geben - mehr darf es nicht. Wie im Verfassungsvertrag auch kann es weder Kandidaten selbst bestimmen, noch aus vorgeschlagenen Kandidaten einen auswählen.

In Artikel 214 Nizza-Vertrag heißt es: "Die Regierungen der Mitgliedstaaten benennen im gegenseitigen Einvernehmen die Persönlichkeit, die sie zum Präsidenten der Kommission zu ernennen beabsichtigen, diese Benennung bedarf der Zustimmung des Europäischen Parlaments."

Zur Zeit stellen die Konservativen die Mehrheit im Europäischen Rat. Die Staats- und Regierungschefs einigten sich daher auf den Konservativen Barroso als Kommissionspräsident. An diesem Verfahren wird sich mit dem EU-Verfassungsvertrag nichts ändern. Eine echte Wahl findet nicht statt. Die Demokratisierung bleibt aus.


Aus: Attac-eu-info

28
Apr
2005

Der Supergau von Tschernobyl - grenzenlose Folgen gestern, heute und morgen

http://tinyurl.com/akse8

"Entsendegesetz - Die Würde des Kapitals ist unantastbar"

Die Bundesregierung versucht einen wahltaktischen Cup

"Entsendegesetz - Die Würde des Kapitals ist unantastbar"

von Rüdiger Heescher

Unsere Bundesregierung vermittelt in allen Medien, dass sie ein Entsendegesetz verabschieden will, welcher als Mindestlohn zu unrecht immer wieder bezeichnet wird, und für alle Branchen ausgeweitet werden soll.

Bisher gibt es nur in der Baubranche ein Entsendegesetz, was die Subunternehmer bisher auch nicht abgehalten hat zu Dumpinglöhnen die Arbeitskräfte meist aus dem Ausland sogar das Regierungsviertel bauen zu lassen. Ver.di hat im Prinzip schon mit Zeitarbeitsfirmen genug Erfahrungen der praktischen Umsetzung und Effektivität von solchen Bestimmungen, denn dort gibt es schon seit Jahren Tarifverträge mit MANPOWER, RANDSTAD, ADECCO, BINDAN usw. die aber nichts nützen, wenn es keinen Betriebsrat gibt, der Dumpinglöhne und Verstösse meldet. Wer gewerkschaftlich sich organisieren will fliegt raus. Wer das Zeitarbeitsunternehmen "anschwärzt" wird sogar von seinen Arbeitskollegen gemieden, weil er "Netzbeschmutzer" ist, und fliegt über kurz oder lang raus. Viele denken sich dann: Lieber einen unterbezahlten Job, als Hartz IV und kämpfen im Sinne der Unternehmer für ihren Sklavenjob. Das ist Sklavenmoral!

Die Tarife mit Zeitarbeitsfirmen sind sowieso schon unter dem Existenzniveau und haben eine Mindestlohngrenze von ungefähr 5 Euro nochwas pro Stunde.

Aber selbst das wird noch von den Zeitarbeitsfirmen unterlaufen durch unbezahlte Überstunden und/oder der nicht Anrechnung von Anfahrtszeiten, die meist sogar mehr als eine Stunde pro Anfahrtsweg betragen.

Das Entsendegesetz lässt so viele Schlupflöcher und keine Verpflichtung, was auch indirekt eingestanden wird in der Presserklärung der Bundesregierung:

"Wir haben kein Interesse daran, dies einseitig zu verordnen. Aber wir glauben, dass wir einige Branchen zu entsprechenden Tarifvereinbarungen bewegen können", erklärte Gerd Andres, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesarbeitsministeriums.

Ver.di, IG Metall, NGG und IG BAU müssten jetzt schon aus eigener Erfahrung mit grösseren Betrieben, Zeitarbeitsfirmen und Subunternehmen Sturm laufen gegen dieses Entsendegesetz, denn die Gewerkschaften müssten langsam eingesehen haben, dass sie machtlos sind gegenüber solche Unternehmen, die Tarifvereinbarungen unterlaufen, ohne dass es geahndet wird und sogar die Arbeitnehmer schon lange eine Sklavenmoral aufgebaut haben und sich ihrem Schicksal hingeben wie Lemminge.

Gewerkschaften müssen einsehen, dass sie vor Ort in den Betrieben machtlos sind und wurden nun von Schröder geködert mit symbolischem Machtzuwachs, weil das Entsendegesetz voraussetzt, dass in den Branchen die Löhne an Tarifverhandlungen gekoppelt sind. Doch wie sieht die Realität aus in Deutschland, wenn es doch schon lange Betriebsvereinbarungen gibt, die Tarife aushebeln? Das ist doch die Praxis. Es gibt keine Flächentarifverträge mehr. Genauso wie Gewerkschaften immer noch glauben, dass man Vollbeschäftigung schaffen können, glauben sie immer noch an ihr eigenes Märchen vom Flächentarifvertrag.

Was ist mit den Arbeitnehmern, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind und auch der Unternehmer kein Tarifpartner ist? Hier greift das Entsendegesetz nämlich nicht. Glauben Gewerkschaften sich damit neue Mitglieder beschaffen zu können? Wird Gewerkschaft jetzt zu einer mafiösen Organisation wie Anfang des letzten Jahrhunderts in den USA? Glaubt die Gewerkschaft tatsächlich unter diesem Druck in Unternehmen, dass Betriebsräte sich neu bilden werden, die kämpferisch sich der Unternehmensleitung stellen, wenn diese meist heutzutage dann sowieso schon nicht mehr die Chefs sind, sondern von "Investoren" eigentlich geführt werden?

Was macht die Frisörin in Ostdeutschland, die für 330 Euro 40 Stunden die Woche im Laden stehen muss? Sie wird nicht profitieren von diesem Entsendegesetz. Ihr hilft keine Gewerkschaft, keine Regierung, sondern nur ihr Überlebenswille.

Interessant ist auch die Ankündigung der Bundesregierung am 11.Mai kurz vor der NRW Landtagswahl das Entsendegesetz auszuweiten. Bisher gilt es für die Baubranche und soll jetzt noch für die Gebäudereinigungsbranche gelten. Wieso nicht gleich für alle Branchen wie vollmundig angekündigt wird?

Wird es auch noch weitere Branchen nach der NRW Landtagswahl geben?

Wenn Gewerkschaften nicht in mafiöse Strukturen hineingeraten wollen und sich den Kämpfen aussetzen wollen, aber auch noch mehr Glaubwürdigkeit verlieren wollen, als sie ohnehin schon verloren haben, dann müssten sie jetzt auf die Barrikaden gehen und selbst im Sinne Ludwig Erhards fordern, dass der Staat gesetzliche Regelungen verabschieden muss, die wirklich regeln und nicht nur "Kann Bestimmungen" sind.

Die einzige Lösung kann für Gewerkschaften daher nur lauten:

Echter gesetzlicher Mindestlohn für alle!

Wenn Gewerkschaften auch noch ein Herz für Erwerbslose haben, was sie aber als ADAC nur für Gewerkschaftsmitglieder nicht für sich einsehen, dann müssten sie noch einen Schritt weitergehen und fordern:

Bedingungsloses Grundeinkommen für alle!

Dann würde eine echte andere und glaubwürdige Politik daraus werden.

Glaubwürdigkeit von SPD ist schon verspielt und die Gewerkschaften verspielen jetzt auch das bisschen letzten Anstandes, was vielleicht noch da war.

Mit einer Mafia will keiner was zu tun haben.

Es bleibt bei der Umschreibung des Grundgesetzes:

"Die Würde des Kapitals ist unantastbar"

26
Apr
2005

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