Vor G7-Finanzministertreffen fordern Attac und BLUE21 Schuldenstreichung und internationale Steuern
Attac Deutschland / BLUE21
Pressemitteilung
Berlin, 9. Juni 2005
* Vor G7-Finanzministertreffen fordern Attac und BLUE21 Schuldenstreichung und internationale Steuern /
Proteste beim G8-Gipfel in Schottland geplant
* "Eitles Getöse und blanker Zynismus"
Vor Beginn des G7-Finanzministertreffens, das am 10. und 11. Juni in London stattfindet, haben das globalisierungskritische Netzwerk Attac und die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Umwelt und Entwicklung (BLUE21) Vorwürfe gegen die Schuldenpolitik der G7-Staaten erhoben und eine umfassende Schuldenstreichung gefordert. Die G7 verweigerten den Ländern des Südens seit über 20 Jahren eine Entschuldung und verhinderten damit einen wirtschaftlichen Neuanfang der Schuldnerländer, sagte Philipp Hersel, Geschäftsführer von BLUE21. Die Folgen müssen Millionen Menschen mit Armut und Elend bezahlen. "Wenn sich die G7 heute als Wohltäter und Weltverbesserer inszenieren, dann ist das in Wahrheit nur eitles Getöse. Und es ist blanker Zynismus gegenüber den Opfern einer Weltordnung, die tagtäglich millionenfach Elend und Tod hervorbringt und zulässt. Damit muss endlich Schluss sein."
Statt erneut wolkige Ankündigungen zu verbreiten, müssten die G7-Finanzminister endlich konkrete Schritte für eine Entschuldung einleiten, forderte Markus Meinzer von der Attac-AG Finanzmärkte. Um nur das Minimalziel der "UN Millennium Deveolpment Goals" (MDG) zur erreichen, seien jährlich mindesten 50 Milliarden Dollar zusätzlich erforderlich. Dabei bleiben die MDG schon weit hinter früheren Beschlüssen zurück und setzen statt auf eine Eliminierung nur auf eine Halbierung der weltweiten Armut. Die von Tony Blair vorgeschlagene "Internationale Finanzfazilität" stelle zwar bis 2015 verlässliche Entwicklungshilfezahlungen sicher, verschiebe die Belastungen aber in die Zukunft. Sinnvoller sei es, auf internationale Steuern, etwa auf Kerosin und Devisentransaktionen zu setzen, sagte Meinzer: "Für globale Probleme brauchen wir globale Lösungen: Globale Steuern, die die Profiteure der Globalisierung belasten und die weltweite Gerechtigkeitslücke schließen helfen."
Um gegen die Politik der G8 zu protestieren, sind rund um das Gipfeltreffen in Schottland (6.-8. Juli 2005) diverse Aktionen geplant, an denen sich auch Attac beteiligt. "Die Anmaßung der G8 als Weltregierung und ihre konkrete Politik wollen wir nicht schweigend akzeptieren", sagte Christiane Metzner von der Attac-Campusgruppe Potsdam, die eine Busfahrt nach Schottland organisiert hat. Unter dem Motto "Make Poverty History" ist für den 2. Juli eine Großdemonstration in Edinburgh vorgesehen. Vom 30. Juni bis 8. Juli findet dort darüber hinaus eine internationale Gegenkonferenz zum G8-Gipfel statt. In den Highlands nahe dem Gipfelort Gleneagels ist zudem ein großes Protestcamp geplant.
Für Rückfragen:
* Philipp Hersel, Tel. (0179) 6727 351
* Markus Meinzer, Tel. (0179) 318 7326
* Christiane Metzner, Tel. (0177) 306 2126
Weitere Informationen:
* zur Schuldenkrise: http://www.attac.de/schuldenkrise und http://www.blue21.de
* zu internationalen Steuern: http://www.attac.de/finanzmaerkte
* zu Protesten in Schottland: http://www.g8alternatives.org.uk/
Malte Kreutzfeldt
Pressesprecher Attac Deutschland
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42, Mail: presse@attac.de, Fax: 069/900 281-99
Pressemitteilung
Berlin, 9. Juni 2005
* Vor G7-Finanzministertreffen fordern Attac und BLUE21 Schuldenstreichung und internationale Steuern /
Proteste beim G8-Gipfel in Schottland geplant
* "Eitles Getöse und blanker Zynismus"
Vor Beginn des G7-Finanzministertreffens, das am 10. und 11. Juni in London stattfindet, haben das globalisierungskritische Netzwerk Attac und die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Umwelt und Entwicklung (BLUE21) Vorwürfe gegen die Schuldenpolitik der G7-Staaten erhoben und eine umfassende Schuldenstreichung gefordert. Die G7 verweigerten den Ländern des Südens seit über 20 Jahren eine Entschuldung und verhinderten damit einen wirtschaftlichen Neuanfang der Schuldnerländer, sagte Philipp Hersel, Geschäftsführer von BLUE21. Die Folgen müssen Millionen Menschen mit Armut und Elend bezahlen. "Wenn sich die G7 heute als Wohltäter und Weltverbesserer inszenieren, dann ist das in Wahrheit nur eitles Getöse. Und es ist blanker Zynismus gegenüber den Opfern einer Weltordnung, die tagtäglich millionenfach Elend und Tod hervorbringt und zulässt. Damit muss endlich Schluss sein."
Statt erneut wolkige Ankündigungen zu verbreiten, müssten die G7-Finanzminister endlich konkrete Schritte für eine Entschuldung einleiten, forderte Markus Meinzer von der Attac-AG Finanzmärkte. Um nur das Minimalziel der "UN Millennium Deveolpment Goals" (MDG) zur erreichen, seien jährlich mindesten 50 Milliarden Dollar zusätzlich erforderlich. Dabei bleiben die MDG schon weit hinter früheren Beschlüssen zurück und setzen statt auf eine Eliminierung nur auf eine Halbierung der weltweiten Armut. Die von Tony Blair vorgeschlagene "Internationale Finanzfazilität" stelle zwar bis 2015 verlässliche Entwicklungshilfezahlungen sicher, verschiebe die Belastungen aber in die Zukunft. Sinnvoller sei es, auf internationale Steuern, etwa auf Kerosin und Devisentransaktionen zu setzen, sagte Meinzer: "Für globale Probleme brauchen wir globale Lösungen: Globale Steuern, die die Profiteure der Globalisierung belasten und die weltweite Gerechtigkeitslücke schließen helfen."
Um gegen die Politik der G8 zu protestieren, sind rund um das Gipfeltreffen in Schottland (6.-8. Juli 2005) diverse Aktionen geplant, an denen sich auch Attac beteiligt. "Die Anmaßung der G8 als Weltregierung und ihre konkrete Politik wollen wir nicht schweigend akzeptieren", sagte Christiane Metzner von der Attac-Campusgruppe Potsdam, die eine Busfahrt nach Schottland organisiert hat. Unter dem Motto "Make Poverty History" ist für den 2. Juli eine Großdemonstration in Edinburgh vorgesehen. Vom 30. Juni bis 8. Juli findet dort darüber hinaus eine internationale Gegenkonferenz zum G8-Gipfel statt. In den Highlands nahe dem Gipfelort Gleneagels ist zudem ein großes Protestcamp geplant.
Für Rückfragen:
* Philipp Hersel, Tel. (0179) 6727 351
* Markus Meinzer, Tel. (0179) 318 7326
* Christiane Metzner, Tel. (0177) 306 2126
Weitere Informationen:
* zur Schuldenkrise: http://www.attac.de/schuldenkrise und http://www.blue21.de
* zu internationalen Steuern: http://www.attac.de/finanzmaerkte
* zu Protesten in Schottland: http://www.g8alternatives.org.uk/
Malte Kreutzfeldt
Pressesprecher Attac Deutschland
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42, Mail: presse@attac.de, Fax: 069/900 281-99
Starmail - 9. Jun, 14:28