Wachzimmer: Keine Erklärung für Krankheiten
16. November 2004
SALZBURG-STADT (SN). Keine plausible Erklärung gibt es aus umwelt- und arbeitsmedizinischer Sicht, warum elf Polizisten der Wachstube am Salzburger Hauptbahnhof innerhalb der vergangenen 16 Jahre an verschiedenen Krebsarten erkrankt sind. Vier Beamte sind mittlerweile gestorben. Am Dienstag wurde in der Polizeidirektion das Endergebnis aller Untersuchungen erörtert. Ein Umzug in eine andere Dienststelle dürfte mit "99 prozentiger" Sicherheit bevorstehen, sagte Präsidialchef Heinz Kitzmantel.
"Der Wunsch zum Wechsel der Dienststelle kann aus umweltmedizinischer Sicht nachvollzogen werden", sagte Polizeidirektor Gottfried Mayr noch vor der Besprechung des abschließenden Gutachtens mit Umweltmediziner Gerd Oberfeld, Arbeitsmedizinerin Ortrud Gräf und interessierten Polizisten. Und zwar deshalb, weil es Krebserkrankungen unter den Kollegen gegeben habe und das Wohlbefinden in der relativ neuen Wachstube am Bahnsteig 1 als eingeschränkt empfunden werde.
Ins selbe Horn stößt auch Kitzmantel. Die Kollegen, die bis zur Sperre des Wachzimmers am 24. September ihren Dienst absolviert hatten, seien einer derart großen psychischen Belastung ausgesetzt, dass sie dort nicht mehr arbeiten wollen. Und Innenminister Ernst Strasser habe zugesagt ein neue Wachzimmer zu suchen, sollte sich auch nur ein Beamter gegen einen neuerlichen Einzug in das alte Wachzimmer aussprechen. Einige Angebote liegen der Polizei bereits vor. Die Entscheidung, ob die Dienststelle tatsächlich geschlossen wird, fällt das Innenministerium.
Für einen Weiterbetrieb des Wachzimmers hält Arbeitsmedizinerin Gräf eine Sanierung der klimatischen Verhältnisse, eine Frischluftzufuhr über das Dach und eine Sanierung der vorhandenen Strahlenquellen als "unbedingt erforderlich".
Falls es überhaupt einen ursächlichen Grund zwischen den bekannt gewordenen Krebserkrankungen und der Dienststelle am Bahnhof geben sollte, dann kommt für Oberfeld nur der Zeitraum von 1983 bis Mai 1998 in Frage, in dem das Wachzimmer noch im Erdgeschoss an der Südseite des Bahnhofgebäudes lag. Hier wurden erhöhte Schwermetallgehalte in der Hausstaubprobe für Cadmium, Blei und Zink festgestellt - allerdings mit unklarer Ursache.
Weiters traten im alten Wachzimmer erhöhte magnetische Wechselfelder im Bereich des Ruheraums des Wachkommandanten auf, "bedingt durch zumindest acht Ladegeräte für Handfunkgeräte", steht in dem Gutachten. Erhöhte Einstrahlungen gab es auch durch GSM-Mobilfunksendeanlagen, die "jedoch nicht im Zusammenhang mit den Erkrankungen stehen".
Omega woher weiß man so genau, dass GSM-Mobilfunksendeanlagen nicht im Zusammenhang mit den Krebserkrankungen stehen? Bei der Naila-Mobilfunkstudie zeigte sich als Ergebnis, dass der Anteil von neu aufgetretenen Krebsfällen bei den Patienten, die während der letzten zehn Jahre in einem Abstand bis zu 400 Meter um eine seit 1993 betriebene Mobilfunkbasisstation gewohnt hatten, gegenüber weiter entfernt lebenden Patienten signifikant höher war und die Patienten waren in durchschnittlich acht Jahre jüngerem Alter erkrankt. Siehe weiter unter: http://omega.twoday.net/stories/283426/ und „Mobilfunk und Krebs“ unter: http://omega.twoday.net/stories/284796/ .
In der darauf folgenden Dienststelle am Perron wurden erhöhte Schwermetallgehalte in der Hausstaubprobe für Blei und Zink gefunden. Die Klagen der Polizisten über Kopfschmerzen, Müdigkeit und Stressgefühl kann der Umweltmediziner erklären: Schuld daran seien die Belastungen durch elektrische und magnetische Wechselfelder sowie die hochfrequenten Wellen durch GSM-Mobilfunksender und ein DECT-Schnurlostelefon, das sich allerdings außerhalb des Wachzimmers befand. (Bild: SN/Ratzer)
Die Mehrheit der anwesenden Polizisten des Bahnhofswachzimmers äußerten den Wunsch, in ein neues Wachstube zu übersiedeln. Das sagte Polizeidirektor Mayr nach der Gutachtens-Erörterung. Aus seiner Sicht steht der Umzug in eine neue Dienststelle in Bahnhofsnähe ab 2005 fest. Das Innenministerium lässt bereits nach Alternativen zum jetzigen Standort suchen.
Aus psychologischen Gründen sei es nachvollziehbar, dass die Polizisten nicht mehr in das Bahnhofswachzimmer zurückkehren, erklärte der Salzburger Umweltmediziner Gerd Oberfeld. "Möglicherweise besteht im alten Wachzimmer ein Zusammenhang mit den Erkrankungen. Vielleicht sind die Untersuchungen dann um Jahre zu spät erfolgt." Die auffallend hohe Häufigkeit von Krebsfällen sei ja erst im Juni mitgeteilt worden.
Die Salzburger Arbeitsmedizinerin Ortrud Gräf sprach sich ebenfalls für einen neuen Standort aus, "wenn ein Unbehagen da ist". Es solle Ruhe einkehren, damit die Polizisten ihre Arbeit wieder 100-prozentig erledigen könnten. "Uns geht es um das subjektive Gefühl der Mitarbeiter. Sie sollen sich wohl fühlen", betonte auch Johannes Rauch.
Der arbeitsmedizinische Dienst nimmt jetzt bei rund 70 Polizisten, die im Laufe der Jahre am Bahnhof ihren Dienst absolviert haben, auf deren Wunsch eine erweiterte Vorsorgeuntersuchung vor.
http://www.salzburg.com/sn/salzburg/artikel/1222826.html
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Zu: "Wachzimmer: Keine Erklärung für Krankheiten" unter http://www.salzburg.com/sn/salzburg/artikel/1222826.html
an:
ministerbuero@bmi.gv.at
gottfried-mayr@polizei.gv.at
leserforum@salzburg.com
Sehr geehrte Damen und Herren,
woher weiß man so genau, dass GSM-Mobilfunksendeanlagen nicht im Zusammenhang mit den Krebserkrankungen stehen? Bei der Naila-Mobilfunkstudie zeigte sich als Ergebnis, dass der Anteil von neu aufgetretenen Krebsfällen bei den Patienten, die während der letzten zehn Jahre in einem Abstand bis zu 400 Meter um eine seit 1993 betriebene Mobilfunkbasisstation gewohnt hatten, gegenüber weiter entfernt lebenden Patienten signifikant höher war und die Patienten waren in durchschnittlich acht Jahre jüngerem Alter erkrankt. Siehe weiter unter: http://omega.twoday.net/stories/283426/ und „Mobilfunk und Krebs“ unter: http://omega.twoday.net/stories/284796/
Mit freundlichen Grüßen
BI Omega
Redaktion der Bürgerwelle e.V.
Antwort von Gerhard.Pichler@bmi.gv.at
Zu Ihrer Zuschrift darf ich Ihnen mitteilen, dass ich dem von Ihnen zitierten Artikel in www.salzburg.com durchaus entnommen habe, dass sowohl für die Jahre 1983 bis 1998, in denen das "alte" Wachzimmer im Erdgeschoß des Bahnhofsgebäudes lag, als auch für die Folgejahre, in denen das Wachzimmer am Perron eingerichtet war, laut umweltmedizinischen Gutachten erhöhte Einstrahlungen durch GSM-Mobilfunksendeanlagen in Betracht kommen. Allerdings wird im Gutachten ein Zusammenhang dieser Strahlungsbelastung im ersteren - aufgrund des Zeithorizonts als maßgeblich festgestellten - Zeitraum, mit Krebserkrankungen ausgeschlossen.
Unabhängig davon werden aber alle im Laufe am Bahnhof ihren Dienst versehenden Polizeibeamten in einer erweiterten Vorsorgeuntersuchung arbeitsmedizinisch untersucht und dem Wunsch der Mehrheit der Polizeibeamten entsprechend ein neuer Standort für das Wachzimmer gesucht.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Pichler
Bundesministerium für Inneres
Bürgerdienst- und Auskunftsstelle
Tel. 01/531 26/2343
Diese Erklärungsnotstände für Krankheiten häufen sich:
Acht Krebsfälle im Bundesschulzentrum Feldbach
http://omega.twoday.net/stories/406916/
Mysteriöse Erkrankungen in Arnheim
http://omega.twoday.net/stories/411489/
SALZBURG-STADT (SN). Keine plausible Erklärung gibt es aus umwelt- und arbeitsmedizinischer Sicht, warum elf Polizisten der Wachstube am Salzburger Hauptbahnhof innerhalb der vergangenen 16 Jahre an verschiedenen Krebsarten erkrankt sind. Vier Beamte sind mittlerweile gestorben. Am Dienstag wurde in der Polizeidirektion das Endergebnis aller Untersuchungen erörtert. Ein Umzug in eine andere Dienststelle dürfte mit "99 prozentiger" Sicherheit bevorstehen, sagte Präsidialchef Heinz Kitzmantel.
"Der Wunsch zum Wechsel der Dienststelle kann aus umweltmedizinischer Sicht nachvollzogen werden", sagte Polizeidirektor Gottfried Mayr noch vor der Besprechung des abschließenden Gutachtens mit Umweltmediziner Gerd Oberfeld, Arbeitsmedizinerin Ortrud Gräf und interessierten Polizisten. Und zwar deshalb, weil es Krebserkrankungen unter den Kollegen gegeben habe und das Wohlbefinden in der relativ neuen Wachstube am Bahnsteig 1 als eingeschränkt empfunden werde.
Ins selbe Horn stößt auch Kitzmantel. Die Kollegen, die bis zur Sperre des Wachzimmers am 24. September ihren Dienst absolviert hatten, seien einer derart großen psychischen Belastung ausgesetzt, dass sie dort nicht mehr arbeiten wollen. Und Innenminister Ernst Strasser habe zugesagt ein neue Wachzimmer zu suchen, sollte sich auch nur ein Beamter gegen einen neuerlichen Einzug in das alte Wachzimmer aussprechen. Einige Angebote liegen der Polizei bereits vor. Die Entscheidung, ob die Dienststelle tatsächlich geschlossen wird, fällt das Innenministerium.
Für einen Weiterbetrieb des Wachzimmers hält Arbeitsmedizinerin Gräf eine Sanierung der klimatischen Verhältnisse, eine Frischluftzufuhr über das Dach und eine Sanierung der vorhandenen Strahlenquellen als "unbedingt erforderlich".
Falls es überhaupt einen ursächlichen Grund zwischen den bekannt gewordenen Krebserkrankungen und der Dienststelle am Bahnhof geben sollte, dann kommt für Oberfeld nur der Zeitraum von 1983 bis Mai 1998 in Frage, in dem das Wachzimmer noch im Erdgeschoss an der Südseite des Bahnhofgebäudes lag. Hier wurden erhöhte Schwermetallgehalte in der Hausstaubprobe für Cadmium, Blei und Zink festgestellt - allerdings mit unklarer Ursache.
Weiters traten im alten Wachzimmer erhöhte magnetische Wechselfelder im Bereich des Ruheraums des Wachkommandanten auf, "bedingt durch zumindest acht Ladegeräte für Handfunkgeräte", steht in dem Gutachten. Erhöhte Einstrahlungen gab es auch durch GSM-Mobilfunksendeanlagen, die "jedoch nicht im Zusammenhang mit den Erkrankungen stehen".
Omega woher weiß man so genau, dass GSM-Mobilfunksendeanlagen nicht im Zusammenhang mit den Krebserkrankungen stehen? Bei der Naila-Mobilfunkstudie zeigte sich als Ergebnis, dass der Anteil von neu aufgetretenen Krebsfällen bei den Patienten, die während der letzten zehn Jahre in einem Abstand bis zu 400 Meter um eine seit 1993 betriebene Mobilfunkbasisstation gewohnt hatten, gegenüber weiter entfernt lebenden Patienten signifikant höher war und die Patienten waren in durchschnittlich acht Jahre jüngerem Alter erkrankt. Siehe weiter unter: http://omega.twoday.net/stories/283426/ und „Mobilfunk und Krebs“ unter: http://omega.twoday.net/stories/284796/ .
In der darauf folgenden Dienststelle am Perron wurden erhöhte Schwermetallgehalte in der Hausstaubprobe für Blei und Zink gefunden. Die Klagen der Polizisten über Kopfschmerzen, Müdigkeit und Stressgefühl kann der Umweltmediziner erklären: Schuld daran seien die Belastungen durch elektrische und magnetische Wechselfelder sowie die hochfrequenten Wellen durch GSM-Mobilfunksender und ein DECT-Schnurlostelefon, das sich allerdings außerhalb des Wachzimmers befand. (Bild: SN/Ratzer)
Die Mehrheit der anwesenden Polizisten des Bahnhofswachzimmers äußerten den Wunsch, in ein neues Wachstube zu übersiedeln. Das sagte Polizeidirektor Mayr nach der Gutachtens-Erörterung. Aus seiner Sicht steht der Umzug in eine neue Dienststelle in Bahnhofsnähe ab 2005 fest. Das Innenministerium lässt bereits nach Alternativen zum jetzigen Standort suchen.
Aus psychologischen Gründen sei es nachvollziehbar, dass die Polizisten nicht mehr in das Bahnhofswachzimmer zurückkehren, erklärte der Salzburger Umweltmediziner Gerd Oberfeld. "Möglicherweise besteht im alten Wachzimmer ein Zusammenhang mit den Erkrankungen. Vielleicht sind die Untersuchungen dann um Jahre zu spät erfolgt." Die auffallend hohe Häufigkeit von Krebsfällen sei ja erst im Juni mitgeteilt worden.
Die Salzburger Arbeitsmedizinerin Ortrud Gräf sprach sich ebenfalls für einen neuen Standort aus, "wenn ein Unbehagen da ist". Es solle Ruhe einkehren, damit die Polizisten ihre Arbeit wieder 100-prozentig erledigen könnten. "Uns geht es um das subjektive Gefühl der Mitarbeiter. Sie sollen sich wohl fühlen", betonte auch Johannes Rauch.
Der arbeitsmedizinische Dienst nimmt jetzt bei rund 70 Polizisten, die im Laufe der Jahre am Bahnhof ihren Dienst absolviert haben, auf deren Wunsch eine erweiterte Vorsorgeuntersuchung vor.
http://www.salzburg.com/sn/salzburg/artikel/1222826.html
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Zu: "Wachzimmer: Keine Erklärung für Krankheiten" unter http://www.salzburg.com/sn/salzburg/artikel/1222826.html
an:
ministerbuero@bmi.gv.at
gottfried-mayr@polizei.gv.at
leserforum@salzburg.com
Sehr geehrte Damen und Herren,
woher weiß man so genau, dass GSM-Mobilfunksendeanlagen nicht im Zusammenhang mit den Krebserkrankungen stehen? Bei der Naila-Mobilfunkstudie zeigte sich als Ergebnis, dass der Anteil von neu aufgetretenen Krebsfällen bei den Patienten, die während der letzten zehn Jahre in einem Abstand bis zu 400 Meter um eine seit 1993 betriebene Mobilfunkbasisstation gewohnt hatten, gegenüber weiter entfernt lebenden Patienten signifikant höher war und die Patienten waren in durchschnittlich acht Jahre jüngerem Alter erkrankt. Siehe weiter unter: http://omega.twoday.net/stories/283426/ und „Mobilfunk und Krebs“ unter: http://omega.twoday.net/stories/284796/
Mit freundlichen Grüßen
BI Omega
Redaktion der Bürgerwelle e.V.
Antwort von Gerhard.Pichler@bmi.gv.at
Zu Ihrer Zuschrift darf ich Ihnen mitteilen, dass ich dem von Ihnen zitierten Artikel in www.salzburg.com durchaus entnommen habe, dass sowohl für die Jahre 1983 bis 1998, in denen das "alte" Wachzimmer im Erdgeschoß des Bahnhofsgebäudes lag, als auch für die Folgejahre, in denen das Wachzimmer am Perron eingerichtet war, laut umweltmedizinischen Gutachten erhöhte Einstrahlungen durch GSM-Mobilfunksendeanlagen in Betracht kommen. Allerdings wird im Gutachten ein Zusammenhang dieser Strahlungsbelastung im ersteren - aufgrund des Zeithorizonts als maßgeblich festgestellten - Zeitraum, mit Krebserkrankungen ausgeschlossen.
Unabhängig davon werden aber alle im Laufe am Bahnhof ihren Dienst versehenden Polizeibeamten in einer erweiterten Vorsorgeuntersuchung arbeitsmedizinisch untersucht und dem Wunsch der Mehrheit der Polizeibeamten entsprechend ein neuer Standort für das Wachzimmer gesucht.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Pichler
Bundesministerium für Inneres
Bürgerdienst- und Auskunftsstelle
Tel. 01/531 26/2343
Diese Erklärungsnotstände für Krankheiten häufen sich:
Acht Krebsfälle im Bundesschulzentrum Feldbach
http://omega.twoday.net/stories/406916/
Mysteriöse Erkrankungen in Arnheim
http://omega.twoday.net/stories/411489/
Starmail - 18. Nov, 11:40