Arme Familien : Ärzte fürchten gesundheitliche «Gettoisierung»
Freitag, 3. September 2004
Bremen (dpa) - Kindern aus armen und sozial schwachen Familien droht aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin eine «Gettoisierung» in der Gesundheitsfürsorge. Der Vorsitzende Eberhard Zimmermann aus Bremen kritisierte am Donnerstag, in vielen Bundesländern fielen aus Kostengründen Angebote des öffentlichen Gesundheitsdienstes in den Gesundheitsämtern weg. Er forderte den Erhalt und Ausbau der kinder- und jugendärztlichen Betreuung für arme Familien. So sollten Ärzte etwa zu ihnen nach Hause kommen, da sie Untersuchungen in Arztpraxen oft nicht wahrnähmen. Die Vorsorgeangebote der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte reichten hier nicht aus. «Immer mehr Kinder aus armen Familien sind in Deutschland medizinisch unterversorgt», sagte Zimmermann, der im Gesundheitsamt Bremen die Kindergesundheitsabteilung leitet. Rund ein Drittel aller Kinder von drei bis sechs Jahren hätten erhebliche sprachliche wie auch motorische Entwicklungsdefizite. Betroffen seien vor allem Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien sowie aus Migrantenfamilien. Solche Kinder könnten nur noch über Untersuchungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes wie etwa bei der Einschulung erreicht werden. Nur mit speziellen Angeboten ließen sich gesundheitliche Defizite ausgleichen. Allerdings würden in Gesundheitsämtern von Kommunen immer mehr Stellen von Kinder- und Jugendärzten gestrichen, kritisierte Zimmermann.
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Bremen (dpa) - Kindern aus armen und sozial schwachen Familien droht aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin eine «Gettoisierung» in der Gesundheitsfürsorge. Der Vorsitzende Eberhard Zimmermann aus Bremen kritisierte am Donnerstag, in vielen Bundesländern fielen aus Kostengründen Angebote des öffentlichen Gesundheitsdienstes in den Gesundheitsämtern weg. Er forderte den Erhalt und Ausbau der kinder- und jugendärztlichen Betreuung für arme Familien. So sollten Ärzte etwa zu ihnen nach Hause kommen, da sie Untersuchungen in Arztpraxen oft nicht wahrnähmen. Die Vorsorgeangebote der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte reichten hier nicht aus. «Immer mehr Kinder aus armen Familien sind in Deutschland medizinisch unterversorgt», sagte Zimmermann, der im Gesundheitsamt Bremen die Kindergesundheitsabteilung leitet. Rund ein Drittel aller Kinder von drei bis sechs Jahren hätten erhebliche sprachliche wie auch motorische Entwicklungsdefizite. Betroffen seien vor allem Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien sowie aus Migrantenfamilien. Solche Kinder könnten nur noch über Untersuchungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes wie etwa bei der Einschulung erreicht werden. Nur mit speziellen Angeboten ließen sich gesundheitliche Defizite ausgleichen. Allerdings würden in Gesundheitsämtern von Kommunen immer mehr Stellen von Kinder- und Jugendärzten gestrichen, kritisierte Zimmermann.
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Starmail - 3. Sep, 16:19