Ganzes Dorf gegen Mobilfunk
Auch die Kinder gehen auf die Straße, um den Sendemast zu verhindern
Vom 26.10.2004
LAUBENHEIM Seit drei Wochen existiert in Laubenheim die "Bürgerinitiative gegen einen Mobilfunksendemast im Ortsbereich". Den acht Gründungsmitgliedern haben mittlerweile mehr als 400 Bürger, und damit mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten, mit ihrer Unterschrift ihre Unterstützung bekundet.
Von unserem Redaktionsmitglied Annette Kapp
Sie alle wollen die Aufstellung des Mastes in unmittelbarer Nähe zur Kindertagesstätte verhindern, weil sie gesundheitliche Risiken befürchten. Am kommenden Dienstag, 2. November, macht die Kindertagesstätte um 16 Uhr mit einer Demonstration selbst mobil.
"Es geht uns nicht darum, den Sendemast generell zu verhindern", betont Elisabeth Schnell von der BI immer wieder. Und auch Ortsbürgermeister Johannes Häußling wiederholt ein ums andere Mal, dass die Aufstellung einer Mobilfunkanlage nicht grundsätzlich torpediert werden solle. Nein. Was die Laubenheimer Bürger beabsichtigen, und darin sind sie sich einig wie selten zuvor, ist: Sie wollen den Mobilfunkbetreiber Vodafone nur davon überzeugen, dass von einem Sendemast außerhalb der Ortsgrenzen weniger Schaden für die Bevölkerung zu befürchten ist, als von einer Anlage mitten im Ort. In der Grabenstraße 14 wollen die Laubenheimer eine Mobilfunksendeanlage partout nicht.
Direkt gegenüber befindet sich nämlich eine Kindertagesstätte, die von rund 50 Drei-bis Sechsjährigen besucht wird. Würden deren Eltern sie demnächst wegen des möglichen Gesundheitsrisikos lieber woanders unterbringen, erleide die Ortsgemeinde wirtschaftlichen Schaden, befürchtet Häußling. Ganz abgesehen von den negativen Auswirkungen, die eine solche Anlage ohnehin mit sich bringen könne. Einstimmig hat der Gemeinderat deshalb vergangene Woche den Bauantrag Vodafones abgelehnt. Nun hat die Kreisverwaltung das Wort.
Der Knackpunkt ist also die fehlende Standortabwägung, zu der Mobilfunkbetreiber in einer Selbstverpflichtung gehalten sind. Wenn Vodafone den Willen der Dorfmehrheit missachte und direkt gegenüber einer Kindertagesstätte baue, sei dies eine "Frechheit", meint Häußling. Und sieht den sozialen Frieden im Ort gefährdet. Mehrere Anwohner hätten sich bereits darüber informiert, wie sie ihr Haus gegen die Strahlung schützen könnten.
Die Rechtsposition ist dabei allerdings eindeutig. Da die Anlagen der Mobilfunkbetreiber nach deren eigenen Aussagen innerhalb der zulässigen Grenzwerte operieren, lassen geltende Gesetze derzeit kaum Raum für Widersprüche. Sollte Vodafone auf die Einwände der Laubenheimer Bürger eingehen, wäre dies reines Entgegenkommen. Schon jetzt allerdings drohen die Laubenheimer damit, das von Vodafone betriebene D2-Netz auf keinen Fall zu benutzen, wenn sich der Mobilfunkbetreiber tatsächlich über den Protest der Bevölkerung hinwegsetze.
Ein alternativer Standort außerhalb der Ortsgrenzen könne die zu erwartende Belastung auf jeden Fall reduzieren, meint Friedbert Lohner, der sich im Arbeitskreis Elektrosmog des BUND mit dem Thema befasst. "Wir wollen aber vermeiden, dass solche Sendemasten überhaupt gebaut werden", sagt der Bretzenheimer mit Blick auf die diffuse Sachlage bezüglich der biologischen Auswirkungen auf die Menschen. Denn: Gesundheitliche Schäden aufgrund der Strahlung sind bislang weder nachgewiesen noch widerlegt.
Omega: es stimmt nicht, dass gesundheitliche Schäden aufgrund der Strahlung nicht nachgewiesen sind. Siehe „Die Naila-Studie“ unter:
http://omega.twoday.net/stories/351483/ Auf der einen Seite will man vermeiden, dass solche Sendemasten überhaupt gebaut werden, auf der anderen Seite hält man deren Gefahr für die Gesundheit als nicht nachgewiesen. Diese halbherzige Haltung ist es, die den stetigen Ausbau des Mobilfunknetzes garantiert. Auf der einen Seite möchte man für sich selbst die schädliche Strahlung vermeiden und streitet gegen Mobilfunkantennen vor Ort, auf der anderen Seite möchte man diese schädliche Technik weiter nutzen und nimmt den Schaden für andere in Kauf. Mit der Verlegung von Mobilfunkantennen außerhalb von Orten ist die gesundheitliche Gefährdung nicht gebannt. Dann bekommt eben jemand anderes die Strahlung ab. Siehe „Ja zum Handy, Nein zum Sendemasten“ unter: http://omega.twoday.net/stories/284285/
Wenn soviel Strahlung im Ort ankommt, dass noch gut mobil telefoniert werden kann, dann können auch gesundheitliche Schäden eintreten, sowohl durch die Benutzung des Handys als auch durch die ankommende Strahlung des Senders, der die Verbindung mit dem Handy herstellt. Die einzige Möglichkeit ist es, die Mobilunkbetreiber zu einen anderen, gesundheitsneutralen technischen Lösung für den Mobilfunk zu zwingen und das werden wir mit Halbherzigkeiten und Widersprüchlichkeiten in der Argumentation nicht erreichen.
Quelle:
http://www.az-badkreuznach.de/region/objekt.php3?artikel_id=1661992
Vom 26.10.2004
LAUBENHEIM Seit drei Wochen existiert in Laubenheim die "Bürgerinitiative gegen einen Mobilfunksendemast im Ortsbereich". Den acht Gründungsmitgliedern haben mittlerweile mehr als 400 Bürger, und damit mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten, mit ihrer Unterschrift ihre Unterstützung bekundet.
Von unserem Redaktionsmitglied Annette Kapp
Sie alle wollen die Aufstellung des Mastes in unmittelbarer Nähe zur Kindertagesstätte verhindern, weil sie gesundheitliche Risiken befürchten. Am kommenden Dienstag, 2. November, macht die Kindertagesstätte um 16 Uhr mit einer Demonstration selbst mobil.
"Es geht uns nicht darum, den Sendemast generell zu verhindern", betont Elisabeth Schnell von der BI immer wieder. Und auch Ortsbürgermeister Johannes Häußling wiederholt ein ums andere Mal, dass die Aufstellung einer Mobilfunkanlage nicht grundsätzlich torpediert werden solle. Nein. Was die Laubenheimer Bürger beabsichtigen, und darin sind sie sich einig wie selten zuvor, ist: Sie wollen den Mobilfunkbetreiber Vodafone nur davon überzeugen, dass von einem Sendemast außerhalb der Ortsgrenzen weniger Schaden für die Bevölkerung zu befürchten ist, als von einer Anlage mitten im Ort. In der Grabenstraße 14 wollen die Laubenheimer eine Mobilfunksendeanlage partout nicht.
Direkt gegenüber befindet sich nämlich eine Kindertagesstätte, die von rund 50 Drei-bis Sechsjährigen besucht wird. Würden deren Eltern sie demnächst wegen des möglichen Gesundheitsrisikos lieber woanders unterbringen, erleide die Ortsgemeinde wirtschaftlichen Schaden, befürchtet Häußling. Ganz abgesehen von den negativen Auswirkungen, die eine solche Anlage ohnehin mit sich bringen könne. Einstimmig hat der Gemeinderat deshalb vergangene Woche den Bauantrag Vodafones abgelehnt. Nun hat die Kreisverwaltung das Wort.
Der Knackpunkt ist also die fehlende Standortabwägung, zu der Mobilfunkbetreiber in einer Selbstverpflichtung gehalten sind. Wenn Vodafone den Willen der Dorfmehrheit missachte und direkt gegenüber einer Kindertagesstätte baue, sei dies eine "Frechheit", meint Häußling. Und sieht den sozialen Frieden im Ort gefährdet. Mehrere Anwohner hätten sich bereits darüber informiert, wie sie ihr Haus gegen die Strahlung schützen könnten.
Die Rechtsposition ist dabei allerdings eindeutig. Da die Anlagen der Mobilfunkbetreiber nach deren eigenen Aussagen innerhalb der zulässigen Grenzwerte operieren, lassen geltende Gesetze derzeit kaum Raum für Widersprüche. Sollte Vodafone auf die Einwände der Laubenheimer Bürger eingehen, wäre dies reines Entgegenkommen. Schon jetzt allerdings drohen die Laubenheimer damit, das von Vodafone betriebene D2-Netz auf keinen Fall zu benutzen, wenn sich der Mobilfunkbetreiber tatsächlich über den Protest der Bevölkerung hinwegsetze.
Ein alternativer Standort außerhalb der Ortsgrenzen könne die zu erwartende Belastung auf jeden Fall reduzieren, meint Friedbert Lohner, der sich im Arbeitskreis Elektrosmog des BUND mit dem Thema befasst. "Wir wollen aber vermeiden, dass solche Sendemasten überhaupt gebaut werden", sagt der Bretzenheimer mit Blick auf die diffuse Sachlage bezüglich der biologischen Auswirkungen auf die Menschen. Denn: Gesundheitliche Schäden aufgrund der Strahlung sind bislang weder nachgewiesen noch widerlegt.
Omega: es stimmt nicht, dass gesundheitliche Schäden aufgrund der Strahlung nicht nachgewiesen sind. Siehe „Die Naila-Studie“ unter:
http://omega.twoday.net/stories/351483/ Auf der einen Seite will man vermeiden, dass solche Sendemasten überhaupt gebaut werden, auf der anderen Seite hält man deren Gefahr für die Gesundheit als nicht nachgewiesen. Diese halbherzige Haltung ist es, die den stetigen Ausbau des Mobilfunknetzes garantiert. Auf der einen Seite möchte man für sich selbst die schädliche Strahlung vermeiden und streitet gegen Mobilfunkantennen vor Ort, auf der anderen Seite möchte man diese schädliche Technik weiter nutzen und nimmt den Schaden für andere in Kauf. Mit der Verlegung von Mobilfunkantennen außerhalb von Orten ist die gesundheitliche Gefährdung nicht gebannt. Dann bekommt eben jemand anderes die Strahlung ab. Siehe „Ja zum Handy, Nein zum Sendemasten“ unter: http://omega.twoday.net/stories/284285/
Wenn soviel Strahlung im Ort ankommt, dass noch gut mobil telefoniert werden kann, dann können auch gesundheitliche Schäden eintreten, sowohl durch die Benutzung des Handys als auch durch die ankommende Strahlung des Senders, der die Verbindung mit dem Handy herstellt. Die einzige Möglichkeit ist es, die Mobilunkbetreiber zu einen anderen, gesundheitsneutralen technischen Lösung für den Mobilfunk zu zwingen und das werden wir mit Halbherzigkeiten und Widersprüchlichkeiten in der Argumentation nicht erreichen.
Quelle:
http://www.az-badkreuznach.de/region/objekt.php3?artikel_id=1661992
Starmail - 27. Okt, 11:55