Bürgerprotest gegen neue Sendeanlagen erfolgreich
23.09.2004
Mobilfunk: OB sucht neuen Platz
Bürgerprotest gegen neue Sendeanlagen erfolgreich
Dieckmann schaltet sich ein
Von TIM HÖHN
Bonn – Man hatte einfach vergessen, sie zu fragen: die Kessenicher Bürger. Plötzlich stand in der Droste-Hülshoff-Straße ein Mobilfunkmast – direkt neben einem Montessori-Kinderhort. Es hagelte Proteste.
Erfolgreich: Denn nun will OB Bärbel Dieckmann prüfen lassen, ob kein anderer Standort gefunden werden kann. Kessenich unter Strom: Beschwerdebriefe an die Stadt, Plakataktionen, eine Unterschriftenkampagne. Die Anwohner kämpften, wollten nicht, dass der Sender wie geplant im Oktober in Betrieb geht.
Rentnerin Rosemarie Dirmeier: „In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde der uns vors Haus gesetzt. Ohne mit uns zu sprechen. Die halten uns wohl für dumm.“
Seitdem geht die Angst um. Experten warnen, hochfrequente Strahlen könnten gesundheitsschädlich sein, Krebs und andere Krankheiten mit verursachen.
Wilfried Niehaus (60), Nachbar der Dirmeiers, ist besorgt: „Kessenich ist total verstrahlt. Im Umkreis von einem Kilometer stehen fünf Anlagen.“ Wütend fährt er fort: „Eigentlich müssen solche Antennen hundert Meter Abstand zu Schulen und Kindergärten haben. Aber niemand von der Stadt hat sich hier umgesehen.“ Denn zusätzlich zum Montessori-Hort befinden sich in der Nähe ein weiterer Kindergarten, Schulen und eine Klinik.
Stadtsprecher Friedel Frechen räumte zwar ein, dass die Kindergärten nicht bekannt waren, aber, „da es sich hier um eine kleine Anlage handelt, braucht der Betreiber nur eine planungsrechtliche Ausnahmegenehmigung. Und die hätten wir ihm auch dann juristisch nicht verwehren können, wenn die Kindergärten bekannt gewesen wären.“
Allerdings will die OB nun versuchen, mit dem Betreiber einen neuen Standort für den umstrittenen Mast zu finden.
Für Rosemarie Dirmeier ist die Sachlage eindeutig: „Alle hier fordern, dass auch zukünftig keine Genehmigung erteilt wird.“ Sollte es anders kommen, denken sie und ihr Mann Georg sogar daran, umzuziehen. „Mit weinenden Herzen. Eigentlich wollen wir den Rest unseres Lebens hier bleiben.“
http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1006361736814&rubrik=268&artikelid=1094127437347
Nachricht von der BI Bad Dürkheim
Mobilfunk: OB sucht neuen Platz
Bürgerprotest gegen neue Sendeanlagen erfolgreich
Dieckmann schaltet sich ein
Von TIM HÖHN
Bonn – Man hatte einfach vergessen, sie zu fragen: die Kessenicher Bürger. Plötzlich stand in der Droste-Hülshoff-Straße ein Mobilfunkmast – direkt neben einem Montessori-Kinderhort. Es hagelte Proteste.
Erfolgreich: Denn nun will OB Bärbel Dieckmann prüfen lassen, ob kein anderer Standort gefunden werden kann. Kessenich unter Strom: Beschwerdebriefe an die Stadt, Plakataktionen, eine Unterschriftenkampagne. Die Anwohner kämpften, wollten nicht, dass der Sender wie geplant im Oktober in Betrieb geht.
Rentnerin Rosemarie Dirmeier: „In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde der uns vors Haus gesetzt. Ohne mit uns zu sprechen. Die halten uns wohl für dumm.“
Seitdem geht die Angst um. Experten warnen, hochfrequente Strahlen könnten gesundheitsschädlich sein, Krebs und andere Krankheiten mit verursachen.
Wilfried Niehaus (60), Nachbar der Dirmeiers, ist besorgt: „Kessenich ist total verstrahlt. Im Umkreis von einem Kilometer stehen fünf Anlagen.“ Wütend fährt er fort: „Eigentlich müssen solche Antennen hundert Meter Abstand zu Schulen und Kindergärten haben. Aber niemand von der Stadt hat sich hier umgesehen.“ Denn zusätzlich zum Montessori-Hort befinden sich in der Nähe ein weiterer Kindergarten, Schulen und eine Klinik.
Stadtsprecher Friedel Frechen räumte zwar ein, dass die Kindergärten nicht bekannt waren, aber, „da es sich hier um eine kleine Anlage handelt, braucht der Betreiber nur eine planungsrechtliche Ausnahmegenehmigung. Und die hätten wir ihm auch dann juristisch nicht verwehren können, wenn die Kindergärten bekannt gewesen wären.“
Allerdings will die OB nun versuchen, mit dem Betreiber einen neuen Standort für den umstrittenen Mast zu finden.
Für Rosemarie Dirmeier ist die Sachlage eindeutig: „Alle hier fordern, dass auch zukünftig keine Genehmigung erteilt wird.“ Sollte es anders kommen, denken sie und ihr Mann Georg sogar daran, umzuziehen. „Mit weinenden Herzen. Eigentlich wollen wir den Rest unseres Lebens hier bleiben.“
http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1006361736814&rubrik=268&artikelid=1094127437347
Nachricht von der BI Bad Dürkheim
Starmail - 23. Sep, 12:07