15
Sep
2004

Roland Kwiedor kämpft gegen Mobilfunkanlagen

Roland Kwiedor aus Holzhausen kämpft gegen Mobilfunkanlagen
/ Heute Veranstaltung

Von Stefan Lyrath

Porta Westfalica-Holzhausen (Ly). Roland Kwiedor funkt dazwischen. Der Geschäftsführer der Portaner FDP-Fraktion macht Front gegen bestimmte Mobilfunkantennen.

Kwiedor befürchtet, dass die Strahlen Krebs erregen und auch für andere Gesundheitsschäden verantwortlich sind. Von Wissenschaftlern wird diese Einschätzung offenbar geteilt. Gegen den zwischenzeitlich vom Ausschuss für Planung und Umweltschutz gekippten Plan, im Turm der Holzhauser Friedhofskapelle eine Sendeanlage einzurichten, hat der Freidemokrat daher 284 Unterschriften gesammelt.

Sollten zumindest in Wohngebieten weitere Vorhaben dieser Art Gestalt annehmen, will Kwiedor Widerstand leisten, kündigt Klagen an. Das gilt für Anlagen im öffentlichen Raum, auf städtischen Liegenschaften. In dem Fall, so der Liberale, habe die Stadt ein Mitspracherecht.

,,Anders sieht es aus, wenn Privatleute Mobilfunkunternehmen ihre Grundstücke oder Gebäude zur Verfügung stellen, erklärt Kwiedor. ,,Soweit Grenzwerte und Baubestimmungen eingehalten werden, muss keine Genehmigung erfolgen.

Grenzwerte und Bestimmungen hält der Holzhauser für ,,unzureichend“. Aus Furcht vor einer strahlenden Zukunft hat Kwiedor Petitionen an den Deutschen Bundestag sowie das Europaparlament gerichtet.

Auf nationaler Ebene will der FDP-Mann eine Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes erreichen. Bei Inkrafttreten habe die UMTS-Technik, die auch in der Friedhofskapelle zum Einsatz kommen sollte, noch nicht existiert. ,,Das Gesetz ist rechtswidrig. Europaweit hat Kwiedors Vorstoß zum Ziel, dass die deutschen Grenzwerte an die Werte der europäischen Nachbarn angepasst werden. Letztere seien um bis zu millionfach niedriger.

,,Es geht um die Gesundheit der Kinder, stellt der Geschäftsführer klar und verweist auf zwei Untersuchungen. Nach der ,,Naila-Mobilfunkstudie lebt gefährlich, wer bis zu 400 Meter von einer Mobilfunkstation wohnt. Ab dem sechsten Jahr habe sich das Krebsrisiko im Vergleich zu weiter entfernt lebenden Menschen verdreifacht.

Laut Kwiedor gibt es eine EU-Untersuchung, der zufolge Mobilfunk die DNA zerstöre und das Erbgut verändere. Am heutigen Mittwochabend ab 18.30 Uhr äußern sich Fachleute in der Bürgerbegegnungsstätte Hausberge zu möglichen Gefahren durch Mobilfunkstrahlen. Die Veranstaltung ist öffentlich.

,,Ich bin kein Verhinderer von Technik, betont Roland Kwiedor und nennt zwei Alternativen: Erstens könne man die Masten abschirmen. Zweitens biete sich in Flächengemeinden wie Porta Westfalica an, mehrere Mobilfunkanlagen weit entfernt von der Wohnbebauung aufzustellen.

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15.09.2004

http://www.mt-online.de/porta/t00139928.htm


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