Kein neuer Stand beim Funkmast
Mittwoch, 16. November 2005
Ihre Meinung zu diesem Beitrag:
http://www.svz.de/prignitzer/gaestebuch/
Kein neuer Stand beim Funkmast
Vodafone und BI diskutierten miteinander / Stadt entscheidet nächste Woche
Lenzen • Wer auf neue Entwicklungen zum geplanten Mobilfunkmast in Lenzen gehofft hatte, dürfte nach der Einwohnerversammlung enttäuscht sein. Der alte Stand ist auch der neue.
Von Hanno Taufenbach
Investor Vodafone bekräftigte, dass der geplante Standort an der Feuerwehr aus Unternehmenssicht der einzig machbare sei. Die Bürgerinitiative (BI) gegen den Funkmast möchte den Mast nach wie vor außerhalb der Stadt haben und befürchtet anderenfalls langfristig gesundheitliche Schäden. So liegt es nun wirklich in den Händen der Stadtverordneten, ob sie zu ihrem Vertrag mit Vodafone stehen, oder diesen einseitig aufkündigen.
Die Entscheidung darüber fällt voraussichtlich am Mittwoch, dem 23. November. Gleich im Anschluss an die Versammlung am Montagabend haben Bürgermeister Christian Steinkopf und Amtsdirektor Axel Wilser diesen Termin ins Gespräch gebracht und entschieden: Die Stadtverordneten fassen den Beschluss im öffentlichen Teil der Sitzung.
"In Lenzen wird gut und viel telefoniert", zerstreute Diplomingenieur und Vodafone-Fachreferent Dirk Schulz Zweifel an der Wirtschaftlichkeit eines UMTS-Mastes und machte zugleich auf ein technisches Dilemma aufmerksam: "UMTS-Sendeleistungen haben durchschnittlich nur eine Reichweite von 500 Metern, deshalb müssen die Sendemasten in der Stadt stehen."
Genau das will die BI aber verhindern. "Wir bitten Vodafone, einen größeren Abstand zu bewohnten Gebieten einzuhalten. Das muss doch bei einer kleinen Stadt wie Lenzen machbar sein", so BI-Sprecher Thilo Schmidt.
"Nein, wir müssen im Ort bleiben, haben mit der Feuerwehr einen optimalen Kompromiss gefunden", bekräftigte Dirk Schulz. Immerhin liege dieser Standort nicht mehr genau im Ortszentrum, was Vodafone noch viel lieber gewesen wäre. Auch der Standort Klärwerk komme nicht in Frage. Funktechnische Gründe führte Vodafone dafür an. So wie diesen habe das Unternehmen auch andere von der Stadt vorgeschlagene Alternativstandorte geprüft und wieder verworfen.
Zwar könne Vodafone die Ängste der Lenzener vor gesundheitlichen Schäden nachvollziehen, wies diese aber im Grunde zurück. Unterlegt mit physikalischen Gesetzen und Messwerten blieb Vodafone bei seiner Darstellung, dass gesundheitliche Schäden durch von Mobilfunkmasten ausgehende elektromagnetische Felder nach derzeitigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand auszuschließen seien.
Omega: das stimmt nicht. Siehe „Gesundheitliche Schäden durch Mobilfunk“ unter: http://omega.twoday.net/stories/1158700/
Nicht mal ein Prozent der gesetzlich festgelegten Werte erreiche die Strahlung, die vom geplanten Mast ausgehen werde. Im Vergleich zu anderen Strahlungsquellen sei Mobilfunk nicht dominant, ja geradezu schwach. Als Beispiele nannte Schulz Fernsehsendeanlagen. Selbst im Haushalt gebe es wesentlich höher konzentrierte Strahlenquellen wie schnurlose Telefone oder Internetzugänge. Sogar Hobbyfunker im Nachbargebäude könnten mit ihren Anlagen höhere Werte verursachen.
Omega die Aussagen von Dirk Schulz sind schlichtweg falsch und irreführend. Hobbyfunker arbeiten nicht mit pulsmodulierten Signalen und nicht 24 Stunden am Tag. Die Spektren eines Fernsehsenders und einer Basisstation unterscheiden sich ganz erheblich. Biologisch gesehen gibt es entscheidende Unterschiede zwischen einer Basisstation und einer Fernsehsendeantenne: Die wesentlich höhere Pulswiederholfrequenz und 100-fach kürzere Pulsdauer sowie die Einbettung in das ,Rauschen` des Bildsignals ist nach allem, was wir heute wissen, biologisch weniger wirksam als die pulsmodulierten Signale einer Basisstation. Das gleiche gilt auch für alle anderen ungepulsten Modulationsarten wie z.B. auch Hobbyfunk. Siehe weiter „Argumente der Mobilfunkbetreiber widerlegt“ unter: http://omega.twoday.net/stories/327522/
Prinzipiell sei das alles richtig, bestätigte Bernd Rainer Müller. Der Ingenieur für Nachrichtentechnik arbeitet für Umweltverbände und den Arbeitsschutz, zu der Einwohnerversammlung wurde er als Experte hinzu gebeten. "Ihre rechtlichen Möglichkeiten, aus Angst vor gesundheitlichen Folgen den Mast zu verhindern, sind gleich Null", sagte er an die Adresse der BI gewandt.
Müller wies aber auch darauf hin, dass die festgelegten Grenzwerte lediglich nachweisbare Gesundheitsschäden ausschließen. Deswegen könne es trotzdem zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens kommen. Schlafphasen können sich durch elektromagnetische Felder ändern, ebenso Gehirnströme.
Omega die festgelegten Grenzwerte schließen überhaupt keine Gesundheitsschäden aus, da sich nur auf die thermischen Wirkungen des gepulsten Mobilfunks beziehen. Die biologisch wirksamen athermischen Wirkungen wurden bei der Grenzwertgestaltung überhaupt nicht berücksichtigt.
Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen seien mögliche Folgen. Aus diesem Grund werde auch häufig von sensiblen Bereichen wie Schulen oder Kindergärten gesprochen, in deren Nähe möglichst keine Funkmasten stehen sollen.
Bernd Rainer Müller unterstützte die BI, indem er den Standort Klärwerk nicht komplett ausschließen mochte. Sicher sei der ungünstiger als einer in Stadtlage, aber vielleicht doch noch ausreichend. Müller machte aber auch klar, dass Vodafone nur den Anfang mache, das weitere UMTS-Sendeanlagen folgen werden. Sieben bis zehn prognostizierte er für die Stadt, erwähnte Feuerwehr- und Polizeifunk bzw. andere Mobilnetzbetreiber. Deshalb sollte die Stadt rechtzeitig mögliche Standorte benennen.
Im Laufe der Diskussion räumte Vodafone ein, dass der geplante Mast allein nicht ausreiche, um die ganze Stadt zu versorgen. Deshalb werde der bestehende Mast im Gewerbegebiet perspektivisch ebenfalls auf UMTS umgerüstet.
Thilo Schmidt zeigte sich nach der Diskussion enttäuscht. "Unsere Sorgen nimmt Vodafone nicht ernst, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Abgeordneten heute vom Mast überzeugt wurden und hoffe auf eine Kündigung des Vertrages auf der Stadtverordnetenversammlung."
http://www.svz.de/prignitzer/newspri/PRIVermischtes/16.11.05/2680870/2680870.html
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Mobilfunksender raus aus den reinen Wohngebieten?
http://omega.twoday.net/stories/163594/
Ihre Meinung zu diesem Beitrag:
http://www.svz.de/prignitzer/gaestebuch/
Kein neuer Stand beim Funkmast
Vodafone und BI diskutierten miteinander / Stadt entscheidet nächste Woche
Lenzen • Wer auf neue Entwicklungen zum geplanten Mobilfunkmast in Lenzen gehofft hatte, dürfte nach der Einwohnerversammlung enttäuscht sein. Der alte Stand ist auch der neue.
Von Hanno Taufenbach
Investor Vodafone bekräftigte, dass der geplante Standort an der Feuerwehr aus Unternehmenssicht der einzig machbare sei. Die Bürgerinitiative (BI) gegen den Funkmast möchte den Mast nach wie vor außerhalb der Stadt haben und befürchtet anderenfalls langfristig gesundheitliche Schäden. So liegt es nun wirklich in den Händen der Stadtverordneten, ob sie zu ihrem Vertrag mit Vodafone stehen, oder diesen einseitig aufkündigen.
Die Entscheidung darüber fällt voraussichtlich am Mittwoch, dem 23. November. Gleich im Anschluss an die Versammlung am Montagabend haben Bürgermeister Christian Steinkopf und Amtsdirektor Axel Wilser diesen Termin ins Gespräch gebracht und entschieden: Die Stadtverordneten fassen den Beschluss im öffentlichen Teil der Sitzung.
"In Lenzen wird gut und viel telefoniert", zerstreute Diplomingenieur und Vodafone-Fachreferent Dirk Schulz Zweifel an der Wirtschaftlichkeit eines UMTS-Mastes und machte zugleich auf ein technisches Dilemma aufmerksam: "UMTS-Sendeleistungen haben durchschnittlich nur eine Reichweite von 500 Metern, deshalb müssen die Sendemasten in der Stadt stehen."
Genau das will die BI aber verhindern. "Wir bitten Vodafone, einen größeren Abstand zu bewohnten Gebieten einzuhalten. Das muss doch bei einer kleinen Stadt wie Lenzen machbar sein", so BI-Sprecher Thilo Schmidt.
"Nein, wir müssen im Ort bleiben, haben mit der Feuerwehr einen optimalen Kompromiss gefunden", bekräftigte Dirk Schulz. Immerhin liege dieser Standort nicht mehr genau im Ortszentrum, was Vodafone noch viel lieber gewesen wäre. Auch der Standort Klärwerk komme nicht in Frage. Funktechnische Gründe führte Vodafone dafür an. So wie diesen habe das Unternehmen auch andere von der Stadt vorgeschlagene Alternativstandorte geprüft und wieder verworfen.
Zwar könne Vodafone die Ängste der Lenzener vor gesundheitlichen Schäden nachvollziehen, wies diese aber im Grunde zurück. Unterlegt mit physikalischen Gesetzen und Messwerten blieb Vodafone bei seiner Darstellung, dass gesundheitliche Schäden durch von Mobilfunkmasten ausgehende elektromagnetische Felder nach derzeitigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand auszuschließen seien.
Omega: das stimmt nicht. Siehe „Gesundheitliche Schäden durch Mobilfunk“ unter: http://omega.twoday.net/stories/1158700/
Nicht mal ein Prozent der gesetzlich festgelegten Werte erreiche die Strahlung, die vom geplanten Mast ausgehen werde. Im Vergleich zu anderen Strahlungsquellen sei Mobilfunk nicht dominant, ja geradezu schwach. Als Beispiele nannte Schulz Fernsehsendeanlagen. Selbst im Haushalt gebe es wesentlich höher konzentrierte Strahlenquellen wie schnurlose Telefone oder Internetzugänge. Sogar Hobbyfunker im Nachbargebäude könnten mit ihren Anlagen höhere Werte verursachen.
Omega die Aussagen von Dirk Schulz sind schlichtweg falsch und irreführend. Hobbyfunker arbeiten nicht mit pulsmodulierten Signalen und nicht 24 Stunden am Tag. Die Spektren eines Fernsehsenders und einer Basisstation unterscheiden sich ganz erheblich. Biologisch gesehen gibt es entscheidende Unterschiede zwischen einer Basisstation und einer Fernsehsendeantenne: Die wesentlich höhere Pulswiederholfrequenz und 100-fach kürzere Pulsdauer sowie die Einbettung in das ,Rauschen` des Bildsignals ist nach allem, was wir heute wissen, biologisch weniger wirksam als die pulsmodulierten Signale einer Basisstation. Das gleiche gilt auch für alle anderen ungepulsten Modulationsarten wie z.B. auch Hobbyfunk. Siehe weiter „Argumente der Mobilfunkbetreiber widerlegt“ unter: http://omega.twoday.net/stories/327522/
Prinzipiell sei das alles richtig, bestätigte Bernd Rainer Müller. Der Ingenieur für Nachrichtentechnik arbeitet für Umweltverbände und den Arbeitsschutz, zu der Einwohnerversammlung wurde er als Experte hinzu gebeten. "Ihre rechtlichen Möglichkeiten, aus Angst vor gesundheitlichen Folgen den Mast zu verhindern, sind gleich Null", sagte er an die Adresse der BI gewandt.
Müller wies aber auch darauf hin, dass die festgelegten Grenzwerte lediglich nachweisbare Gesundheitsschäden ausschließen. Deswegen könne es trotzdem zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens kommen. Schlafphasen können sich durch elektromagnetische Felder ändern, ebenso Gehirnströme.
Omega die festgelegten Grenzwerte schließen überhaupt keine Gesundheitsschäden aus, da sich nur auf die thermischen Wirkungen des gepulsten Mobilfunks beziehen. Die biologisch wirksamen athermischen Wirkungen wurden bei der Grenzwertgestaltung überhaupt nicht berücksichtigt.
Schlaflosigkeit oder Kopfschmerzen seien mögliche Folgen. Aus diesem Grund werde auch häufig von sensiblen Bereichen wie Schulen oder Kindergärten gesprochen, in deren Nähe möglichst keine Funkmasten stehen sollen.
Bernd Rainer Müller unterstützte die BI, indem er den Standort Klärwerk nicht komplett ausschließen mochte. Sicher sei der ungünstiger als einer in Stadtlage, aber vielleicht doch noch ausreichend. Müller machte aber auch klar, dass Vodafone nur den Anfang mache, das weitere UMTS-Sendeanlagen folgen werden. Sieben bis zehn prognostizierte er für die Stadt, erwähnte Feuerwehr- und Polizeifunk bzw. andere Mobilnetzbetreiber. Deshalb sollte die Stadt rechtzeitig mögliche Standorte benennen.
Im Laufe der Diskussion räumte Vodafone ein, dass der geplante Mast allein nicht ausreiche, um die ganze Stadt zu versorgen. Deshalb werde der bestehende Mast im Gewerbegebiet perspektivisch ebenfalls auf UMTS umgerüstet.
Thilo Schmidt zeigte sich nach der Diskussion enttäuscht. "Unsere Sorgen nimmt Vodafone nicht ernst, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Abgeordneten heute vom Mast überzeugt wurden und hoffe auf eine Kündigung des Vertrages auf der Stadtverordnetenversammlung."
http://www.svz.de/prignitzer/newspri/PRIVermischtes/16.11.05/2680870/2680870.html
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Mobilfunksender raus aus den reinen Wohngebieten?
http://omega.twoday.net/stories/163594/
Starmail - 16. Nov, 15:20