Handymasten auf Kirchturm: Kritik an Kirche
10.11.2005 05:10
Die Aufrüstung des Liezener Kirchturms mit Handymasten wird von Bewohnern kritisch beobachtet. Ein Ausstieg wäre frühestens 2008 möglich.
INTERVIEW: UTE GROSS
Die Diskussion über einen geplanten UMTS-Sender auf dem Dach des Roten Kreuzes hat auch die Kirche ins Kreuzfeuer der Kritik gebracht. Im Liezener Kirchturm gibt es seit Jahren Sendeanlagen von T-Mobile und Telering. Wir haben mit Pfarrer Josef Schmidt über das Spannungsfeld Kirche und Mobilfunk gesprochen.
Herr Pfarrer, es geht das Gerücht um, dass in der Kirche noch ein zusätzlicher Sender installiert werden soll.
JOSEF SCHMIDT: Nein, das stimmt nicht, es kommt kein neuer Sender. Im Kirchturm wurde der erste Sender 1998 installiert, ein zweiter ist im Lauf der Zeit dazugekommen. Die Aufrüstung auf UMTS ist bereits geschehen.
Eine Kritik lautet, dass die Anrainer nicht informiert werden und nicht wissen, welche Anlagen sich im Kirchturm befinden.
SCHMIDT: Wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht. Bevor die erste Anlage errichtet wurde, haben wir im Pfarrbrief darüber informiert. Mich hat damals niemand darauf angesprochen.
Wie viel verdient die Pfarre an den Sendern?
SCHMIDT: Auf den Euro genau kann ich es nicht sagen, aber es sind rund 5000 Euro im Jahr.
Können Sie die Bedenken bezüglich möglicher Gesundheitsgefährdungen nachvollziehen?
SCHMIDT: Die Diskussionen in der letzten Zeit habe ich natürlich auch mitgekriegt. Ich kann mich aber nur auf die Angaben der Betreiber verlassen.
Denen glauben Sie uneingeschränkt?
SCHMIDT: In den abgeschlossenen Verträgen ist festgehalten, dass die Anlagen bei nachweislich gesundheitlicher Gefährdung sofort abgebaut werden müssen.
Das könnte aber auch bedeuten, dass erst dann reagiert wird, wenn bereits jemand zu Schaden gekommen ist. Wie ist Ihr persönlicher Standpunkt zur Mobilfunktechnologie?
SCHMIDT: Ich persönlich kann das nicht überprüfen. Beide Betreiber haben sich verpflichtet, die Anlagen nach dem technischen Höchststand zu betreiben. Natürlich will ich keinesfalls, dass jemand zu Schaden kommt. Aber die Aussagen, die ich dazu kenne, sind sehr widersprüchlich.
Es gibt zwar keine gesetzlichen Grenzwerte, aber Empfehlungen. Ist Ihnen bekannt, ob Messungen der Strahlenbelastung durchgeführt werden oder hat die Pfarre jemals selbst solche in Auftrag gegeben?
SCHMIDT: Die Pfarre hat keine Messungen durchführen lassen. Ob die Betreiber Messungen durchführen, kann ich nicht sagen.
Auch innerhalb der Kirche wächst der Widerstand, die Diözese Linz verbietet Mobilfunkanlagen auf Kircheneigentum - ist Ihnen das bekannt?
SCHMIDT: Ich kenne diese Überlegungen.
Auf wie lange Zeit sind die Verträge abgeschlossen, wann hätte die Pfarre eine Möglichkeit, auszusteigen?
SCHMIDT: Die Verträge sind jeweils auf zehn Jahre abgeschlossen, also könnten wir den Vertrag mit dem ersten Betreiber, der sich eingemietet hat, frühestens 2008 lösen, den zweiten rund zwei Jahre später.
Wird über einen Ausstieg nachgedacht und wird über das Thema Mobilfunk intern, etwa im Pfarrgemeinderat, gesprochen?
SCHMIDT: Das wird sicher ein Punkt sein, der für Diskussionen sorgt.
http://www.kleine.at/nachrichten/regionen/steiermark/ennstal/artikel/_740701/index.jsp
Nachricht von der BI Bad Dürkheim
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Kirche und Mobilfunk
http://omega.twoday.net/stories/301883/
Die Aufrüstung des Liezener Kirchturms mit Handymasten wird von Bewohnern kritisch beobachtet. Ein Ausstieg wäre frühestens 2008 möglich.
INTERVIEW: UTE GROSS
Die Diskussion über einen geplanten UMTS-Sender auf dem Dach des Roten Kreuzes hat auch die Kirche ins Kreuzfeuer der Kritik gebracht. Im Liezener Kirchturm gibt es seit Jahren Sendeanlagen von T-Mobile und Telering. Wir haben mit Pfarrer Josef Schmidt über das Spannungsfeld Kirche und Mobilfunk gesprochen.
Herr Pfarrer, es geht das Gerücht um, dass in der Kirche noch ein zusätzlicher Sender installiert werden soll.
JOSEF SCHMIDT: Nein, das stimmt nicht, es kommt kein neuer Sender. Im Kirchturm wurde der erste Sender 1998 installiert, ein zweiter ist im Lauf der Zeit dazugekommen. Die Aufrüstung auf UMTS ist bereits geschehen.
Eine Kritik lautet, dass die Anrainer nicht informiert werden und nicht wissen, welche Anlagen sich im Kirchturm befinden.
SCHMIDT: Wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht. Bevor die erste Anlage errichtet wurde, haben wir im Pfarrbrief darüber informiert. Mich hat damals niemand darauf angesprochen.
Wie viel verdient die Pfarre an den Sendern?
SCHMIDT: Auf den Euro genau kann ich es nicht sagen, aber es sind rund 5000 Euro im Jahr.
Können Sie die Bedenken bezüglich möglicher Gesundheitsgefährdungen nachvollziehen?
SCHMIDT: Die Diskussionen in der letzten Zeit habe ich natürlich auch mitgekriegt. Ich kann mich aber nur auf die Angaben der Betreiber verlassen.
Denen glauben Sie uneingeschränkt?
SCHMIDT: In den abgeschlossenen Verträgen ist festgehalten, dass die Anlagen bei nachweislich gesundheitlicher Gefährdung sofort abgebaut werden müssen.
Das könnte aber auch bedeuten, dass erst dann reagiert wird, wenn bereits jemand zu Schaden gekommen ist. Wie ist Ihr persönlicher Standpunkt zur Mobilfunktechnologie?
SCHMIDT: Ich persönlich kann das nicht überprüfen. Beide Betreiber haben sich verpflichtet, die Anlagen nach dem technischen Höchststand zu betreiben. Natürlich will ich keinesfalls, dass jemand zu Schaden kommt. Aber die Aussagen, die ich dazu kenne, sind sehr widersprüchlich.
Es gibt zwar keine gesetzlichen Grenzwerte, aber Empfehlungen. Ist Ihnen bekannt, ob Messungen der Strahlenbelastung durchgeführt werden oder hat die Pfarre jemals selbst solche in Auftrag gegeben?
SCHMIDT: Die Pfarre hat keine Messungen durchführen lassen. Ob die Betreiber Messungen durchführen, kann ich nicht sagen.
Auch innerhalb der Kirche wächst der Widerstand, die Diözese Linz verbietet Mobilfunkanlagen auf Kircheneigentum - ist Ihnen das bekannt?
SCHMIDT: Ich kenne diese Überlegungen.
Auf wie lange Zeit sind die Verträge abgeschlossen, wann hätte die Pfarre eine Möglichkeit, auszusteigen?
SCHMIDT: Die Verträge sind jeweils auf zehn Jahre abgeschlossen, also könnten wir den Vertrag mit dem ersten Betreiber, der sich eingemietet hat, frühestens 2008 lösen, den zweiten rund zwei Jahre später.
Wird über einen Ausstieg nachgedacht und wird über das Thema Mobilfunk intern, etwa im Pfarrgemeinderat, gesprochen?
SCHMIDT: Das wird sicher ein Punkt sein, der für Diskussionen sorgt.
http://www.kleine.at/nachrichten/regionen/steiermark/ennstal/artikel/_740701/index.jsp
Nachricht von der BI Bad Dürkheim
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Kirche und Mobilfunk
http://omega.twoday.net/stories/301883/
Starmail - 10. Nov, 22:43