Strahlenbelastung weit unter Grenzwert
Hessischer Landesverband mobilfunksenderfreie Wohngebiete e.V., Birkenweg 10, 63584 Gründau
27.Juni 2004
Presseinformation
Der Hessische Landesverband mobilfunksenderfreie Wohngebiete e.V., eine Vereinigung von mehr als 120 mobilfunkkritischen Bürgerinitiativen aus Hessen und den angrenzenden Gebieten aus Bayern und Rheinland-Pfalz hat die in Hessen von der Interessenvertretung der Mobilfunkbetreiber (IZMF) ausgeführte Messkampagne kritisch beobachtet. Wie nicht anders zu erwarten war, lagen die gemessenen Werte in der Regel (nach Aussage der Messenden, zum Teil weit) unter den Grenzwerten der 26. Bundes-Immisionsschutz-Verordnung.
Als Abschluss dieser Aktion werden von der IZMF nunmehr hessenweit (in Gießen am 1. Juli 2004, in Kassel am 8. Juli 2004, und in Darmstadt am 15. Juli 2004) drei inhaltsgleiche Informationsveranstaltungen angeboten, in denen der betroffenen Bevölkerung nachhaltig näher gebracht werden soll, dass die von Mobilfunkbasisstationen ausgehende elektromagnetische Strahlung ohne Einfluss auf die menschliche Gesundheit sei.
Der dieser Aussage zugrunde gelegte Vergleich zwischen dem verordneten Grenzwert und den vor Ort vorgefundenen Messwerten verbietet sich aus mehreren Gründen und ist schlichtweg als Versuch der Verdummung der betroffenen Bevölkerung zu sehen.
Mit dem teilweise großem Abstand der Messergebnisse zum Grenzwert zu argumentieren, ist sinn- und verantwortungslos, da Messwerte grundsätzlich unterhalb von Grenzwerten liegen müssen (Was von der Regulierungsbehörde ohnehin regelmäßig überwacht werden soll).
Es ist wissenschaftlich zweifelsfrei begründet und anerkannt, dass der geltende Grenzwert den menschlichen Körper vor thermischen Effekten schützen soll, nicht aber vor biologischen Beeinflussungen des menschlichen Gewebes schützen kann.
Weltweit gibt es eine Vielzahl seriöser konsistenter Belege für die mögliche Schädigung des biologischen Systems bei Menschen und Tieren durch den Betrieb von Mobilfunksystemen, die weit unterhalb des Niveaus bisheriger Messergebnisse in der Nähe von Mobilfunk-Basisstationen aufgetreten sind.
Die Behauptung der Mobilfunkbetreiber, die Besorgnis der Bevölkerung beruhe auf "mangelndem Wissen über die Technik" und "trotz sehr umfangreicher Studien könne kein Institut Gesundheitsschäden unterhalb des Strahlengrenzwertes feststellen", ist schlichtweg der Versuch, dem mündigen Bürger die Beurteilungsfähigkeit der Zusammenhänge abzusprechen und ihm jegliche Vorsorge zu verweigern.
HESSISCHER LANDESVERBAND MOBILFUNKSENDERFREIE WOHNGEBIETE e.V.
Für den Vorstand
Prof. inv. Dr. med. H.-J. Wilhelm Dr. E.W. Braun
Abtlg. Öffentlichkeitsarbeit
Alfred Tittmann, 63486 Bruchköbel, Kettelerstr. 3,
Tel. 06181 – 7 73 76
http://www.main-rheiner.de/foren/forum_art.php3?id=4236471
KOMMENTAR
Grenzwerte
VON MICHAEL GRABENSTRÖER
Wenn eine Lobby-Organisation wie das "Informationszentrum Mobilfunk" freiwillig eine Messreihe in Auftrag gibt, dafür objektivierend den TÜV einspannt und mit den Ergebnissen in die Öffentlichkeit drängt, dann ist in der Regel ein gutes Ergebnis zu erwarten. Denn Mobilfunkbetreiber sind zu Messungen nicht verpflichtet.
Aber ihre PR-Strategen haben wohl erkannt, dass sie aus der Ecke herauskommen müssen, in der Handys und Sendemasten das Stigma gesundheitsgefährdender Strahlung anhaftet. Zudem konnte man sich durch hohe Grenzwerte immer auf der sicheren Seite wähnen. Also frisch gemessen! Stets deutlich unter den Grenzwerten! Durchaus anerkennenswert!
Nun hat CDU-Umweltstaatssekretär Karl-Winfried Seif die Mobilfunk-Messer trotz guter Werte aufgeschreckt. Wenn die Messwerte so fern jeder Abstrahlungs-Realität sind, könnten die Grenzwerte gesenkt werden. Recht hat er. Bei solchen Ergebnissen bleibt der laienhafte Schluss, dass die Grenzwerte unwirklich hoch sind. Seif will sie senken und zieht damit die politisch richtigen Folgerungen aus den Messergebnissen. Seif kommt damit zugleich den Bedenken der Mobilfunkgegner entgegen.
Abwarten, was aus der Forderung wird. Inzwischen könnten die Handy-Lobbyisten eine weitere Langzeit-Messreihe auflegen, um die gesundheitliche Entwicklung der Menschen festzuhalten, die an Stellen mit besonders auffallenden Messergebnissen bei Abstrahlungen von Handy-Sendemasten leben. Vertrauen kann man schließlich nie genug erwerben!
[ document info ]
Copyright © Frankfurter Rundschau online 2004
Dokument erstellt am 30.06.2004 um 00:10:20 Uhr
Erscheinungsdatum 30.06.2004 | Ausgabe: S | Seite: 44
Grenzwerte und Mobilfunk
http://omega.twoday.net/stories/242821/
Measure people, not masts
http://omega.twoday.net/stories/561516/
27.Juni 2004
Presseinformation
Der Hessische Landesverband mobilfunksenderfreie Wohngebiete e.V., eine Vereinigung von mehr als 120 mobilfunkkritischen Bürgerinitiativen aus Hessen und den angrenzenden Gebieten aus Bayern und Rheinland-Pfalz hat die in Hessen von der Interessenvertretung der Mobilfunkbetreiber (IZMF) ausgeführte Messkampagne kritisch beobachtet. Wie nicht anders zu erwarten war, lagen die gemessenen Werte in der Regel (nach Aussage der Messenden, zum Teil weit) unter den Grenzwerten der 26. Bundes-Immisionsschutz-Verordnung.
Als Abschluss dieser Aktion werden von der IZMF nunmehr hessenweit (in Gießen am 1. Juli 2004, in Kassel am 8. Juli 2004, und in Darmstadt am 15. Juli 2004) drei inhaltsgleiche Informationsveranstaltungen angeboten, in denen der betroffenen Bevölkerung nachhaltig näher gebracht werden soll, dass die von Mobilfunkbasisstationen ausgehende elektromagnetische Strahlung ohne Einfluss auf die menschliche Gesundheit sei.
Der dieser Aussage zugrunde gelegte Vergleich zwischen dem verordneten Grenzwert und den vor Ort vorgefundenen Messwerten verbietet sich aus mehreren Gründen und ist schlichtweg als Versuch der Verdummung der betroffenen Bevölkerung zu sehen.
Mit dem teilweise großem Abstand der Messergebnisse zum Grenzwert zu argumentieren, ist sinn- und verantwortungslos, da Messwerte grundsätzlich unterhalb von Grenzwerten liegen müssen (Was von der Regulierungsbehörde ohnehin regelmäßig überwacht werden soll).
Es ist wissenschaftlich zweifelsfrei begründet und anerkannt, dass der geltende Grenzwert den menschlichen Körper vor thermischen Effekten schützen soll, nicht aber vor biologischen Beeinflussungen des menschlichen Gewebes schützen kann.
Weltweit gibt es eine Vielzahl seriöser konsistenter Belege für die mögliche Schädigung des biologischen Systems bei Menschen und Tieren durch den Betrieb von Mobilfunksystemen, die weit unterhalb des Niveaus bisheriger Messergebnisse in der Nähe von Mobilfunk-Basisstationen aufgetreten sind.
Die Behauptung der Mobilfunkbetreiber, die Besorgnis der Bevölkerung beruhe auf "mangelndem Wissen über die Technik" und "trotz sehr umfangreicher Studien könne kein Institut Gesundheitsschäden unterhalb des Strahlengrenzwertes feststellen", ist schlichtweg der Versuch, dem mündigen Bürger die Beurteilungsfähigkeit der Zusammenhänge abzusprechen und ihm jegliche Vorsorge zu verweigern.
HESSISCHER LANDESVERBAND MOBILFUNKSENDERFREIE WOHNGEBIETE e.V.
Für den Vorstand
Prof. inv. Dr. med. H.-J. Wilhelm Dr. E.W. Braun
Abtlg. Öffentlichkeitsarbeit
Alfred Tittmann, 63486 Bruchköbel, Kettelerstr. 3,
Tel. 06181 – 7 73 76
http://www.main-rheiner.de/foren/forum_art.php3?id=4236471
KOMMENTAR
Grenzwerte
VON MICHAEL GRABENSTRÖER
Wenn eine Lobby-Organisation wie das "Informationszentrum Mobilfunk" freiwillig eine Messreihe in Auftrag gibt, dafür objektivierend den TÜV einspannt und mit den Ergebnissen in die Öffentlichkeit drängt, dann ist in der Regel ein gutes Ergebnis zu erwarten. Denn Mobilfunkbetreiber sind zu Messungen nicht verpflichtet.
Aber ihre PR-Strategen haben wohl erkannt, dass sie aus der Ecke herauskommen müssen, in der Handys und Sendemasten das Stigma gesundheitsgefährdender Strahlung anhaftet. Zudem konnte man sich durch hohe Grenzwerte immer auf der sicheren Seite wähnen. Also frisch gemessen! Stets deutlich unter den Grenzwerten! Durchaus anerkennenswert!
Nun hat CDU-Umweltstaatssekretär Karl-Winfried Seif die Mobilfunk-Messer trotz guter Werte aufgeschreckt. Wenn die Messwerte so fern jeder Abstrahlungs-Realität sind, könnten die Grenzwerte gesenkt werden. Recht hat er. Bei solchen Ergebnissen bleibt der laienhafte Schluss, dass die Grenzwerte unwirklich hoch sind. Seif will sie senken und zieht damit die politisch richtigen Folgerungen aus den Messergebnissen. Seif kommt damit zugleich den Bedenken der Mobilfunkgegner entgegen.
Abwarten, was aus der Forderung wird. Inzwischen könnten die Handy-Lobbyisten eine weitere Langzeit-Messreihe auflegen, um die gesundheitliche Entwicklung der Menschen festzuhalten, die an Stellen mit besonders auffallenden Messergebnissen bei Abstrahlungen von Handy-Sendemasten leben. Vertrauen kann man schließlich nie genug erwerben!
[ document info ]
Copyright © Frankfurter Rundschau online 2004
Dokument erstellt am 30.06.2004 um 00:10:20 Uhr
Erscheinungsdatum 30.06.2004 | Ausgabe: S | Seite: 44
Grenzwerte und Mobilfunk
http://omega.twoday.net/stories/242821/
Measure people, not masts
http://omega.twoday.net/stories/561516/
Starmail - 30. Jun, 17:02