7
Jun
2006

UMTS-Antennen stören Wohlbefinden nicht? Schweizer Replikation widerlegt TNO-Studie?

http://openpr.de/news/89334
http://at-de.i-newswire.com/pr16851.html

Der perfektionierte Unsinn – oder die Replikation der TNO-Studie

Freudenstrahlend gaben die von den Mobilfunkbetreibern und vom Staat finanzierten Forscher heute Vormittag an einer überstürzten und überbelegten Pressekonferenz an der UNI Zürich ihre Resultate bekannt.

Hans-U. Jakob, 6.6.06

Damit die Informationen in die richtigen Kanäle geschleust werden konnten waren nur 50 handverlesene Journalisten und diese nur mit Presseausweis zugelassen. Der Berichterstatter von Gigaherz, der größten schweizerischen Betroffenen-Organisation musste sich schon selber einladen und Zutritt verschaffen.

Bereits am Saaleingang prangte in Grossbuchstaben auf den längst vorgedruckten Pressinformationen:

Keine Auswirkungen kurzfristiger Mobilfunkstrahlung auf das Wohlbefinden und die kognitiven Fähigkeiten des Menschen.

und weiter

die Mobilfunkbetreiber erwarten nun die Aufhebung der Bewilligungsblockaden.

Alles wie gewohnt mit dem strahlenden Schweizerkreuz der Bundesämter versehen.

Damit war von Anfang an klar was die Pressekonferenz bezweckte. Nicht seriöse Forschung, sondern Aufhebung der Bewilligungsblockaden, die viele Gemeinden erstellt hatten, bis die Resultate der Replikation der vor 3 Jahren in den Niederlanden publizierten, sogenannten TNO-Studie erfolgt sei.

Bei dieser Finanzierungsart 40% durch Mobilfunkbetreiber und 60% durch staatliche Organe, war Gigaherz schon seit 10 Monaten klar, wie diese Forschungsresultate herauskommen würden und hat deshalb seine Argumentationen für die Blockierungen von Antennenbaugesuchen längstens umgestellt. Es kann ja nicht derselbe Staat, welcher für Millionenbeträge Mobilfunkkonzessionen versteigert, im Nachhinein den Netzaufbau behindern.

Das Studiendesign beinhaltete pro Proband 4 Sitzungen à 45 Minuten mit jeweils einer Woche Abstand. Dies im Gegensatz zur TNO-Studie, wo alle Sitzungen an einem Stück stattfanden. Die Probanden mussten je 4 mal in bestrahltem und je 4mal in unbestrahltem Zustand Fragebogen ausfüllen und Reaktionstests bestehen. Die Probanden wussten nicht, wann sie mit Null, mit 1V/m oder mit 10V/m bestrahlt wurden. Die Sitzungen fanden in einem völlig abgeschirmten Untergeschossraum statt. Es wurden 33 Probanden untersucht, die sich selbst als elektrosensibel bezeichnet hatten und 84 die glaubten, nicht elektrosensibel zu sein. Als Bestrahlungsart wurde, ganz im Gegensatz zur TNO-Studie ausschließlich das Signal eines UMTS-Pilotkanals verwendet. Die TNO-Studie hatte ein Gemisch aus Pilotkanal, Datenverkehr und zusätzlichen GSM-Signalen, das heißt eine wesentlich wirklichkeitsnahere Strahlungsart als Grundlage.

Weitere schwere Kritikpunkte: Die Probanden waren, bevor sie in den völlig abgeschirmten Testraum geführt wurden, während einer Bahnfahrt von durchschnittlich einer Stunde, sehr hohen niederfrequenten Feldern zwischen 800 und 2000 Nanotesla und einem zusätzlichen maximalen Gemisch von GSM-Basisstationen, Repeatern und Handys ausgesetzt. Dann erfolgte eine Fußmarsch oder eine Tramfahrt durch das total mobilfunkverseuchte Zürich von mindestens 20 Minuten. Der Organismus der Probanden hatte nicht den Hauch einer Chance auf Erholung, bevor die Tests begannen. Die Bestrahlung im Testraum mit 1V/m glich dann in Bezug auf die vorangegangene Belastung eher einer Erholung, denn einer Stresssituation. Einer Erholung die allerdings kaum etwas zur Klärung der Situation beitragen konnte, bedarf doch das menschliche Gehirn bis zur vollständigen Beruhigung der Hirnströme einer strahlungsfreien Phase von ca. 36 Stunden (Dr. Lebrecht von Klitzing). Hätte in dieser Replikation etwas Sinnvolles herausschauen dürfen, hätten die Probanden vorgängig 48 Stunden in strahlungsfreier Umgebung in Quarantäne gesetzt werden müssen.

Dass sich bei der Intensität von 10V/m keine Unterschiede in den kognitiven Funktionen zeigten ist schlichtweg unglaubwürdig. Haben wir doch Zeugenaussagen von Probanden, die bis 2 Stunden nach der Strahlendusche nicht mehr in der Lage waren ein Auto zu fahren. Gigaherz ruft deshalb alle 38 Probanden, die sich als Elektrosensible bezeichnet hatten auf, sich zu melden um über ihre Erfahrungen zu berichten. Eine Publikation dieser Erfahrungen wird später auf dieser Seite erfolgen.

Damit wird nochmals das krasse Missverhältnis von elektrosensiblen zu nicht-elektrosensiblen Probanden angesprochen. Dieses betrug 33 Sensible zu 84 Nicht-Sensiblen.

UMTS-Strahlung ist offiziell noch gar nicht messbar Während das Bundesamt für Metrologie und Akkreditierung (METAS) immer noch an der frappanten Ungenauigkeit von Faktor 4.3 bei 8 verschiedenen Messgerätetypen (alle in der Preisklasse >35'000 Franken) herumrätselt, gab Niels Kuster, einer der beteiligten Forscher, eine Messgenauigkeit von 5% an. Da kann man METAS nur empfehlen sich sofort bei Kuster zu melden, der weiß offenbar wie. Vorläufig müssen wir annehmen dass die Bestrahlung wegen dieser rätselhaften Unterschiede statt 1V/m ebenso gut nur 0.23V/m hätte betragen können.

Fazit: Die Studie wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet.

- Es bestand ein krasses Missverhältnis von sensiblen zu unsensiblen Probanden.

- Es wurde eine völlig andere Signalform als bei TNO verwendet.

- Die Intensität der Strahlung konnte nur mit einer Ungenauigkeit von Faktor 4.3 beurteilt werden, andere Messgeräte gibt es noch gar nicht.

- Die Probanden wurden vor den Tests nicht in Quarantäne genommen.

- Von den beteiligten sensiblen Probanden liegen von der Studie sehr abweichende Berichte vor.

Und das Wichtigste: Es wurden gegenüber der TNO-Studie so viele Parameter verändert, dass es sich nicht um eine Replikation, sondern um eine neu konzipierte Studie handelt, die ihrerseits wiederum nach einer Replikation ruft.

Dies sind nur die Eindrücke aus der heutigen Pressekonferenz. Die Studie selbst werden wir beurteilen, sobald unsere Übersetzerin eine deutsche Übersetzung davon gemacht hat.

Schwer zu bemängeln ist ferner, dass sowohl die Bundesämter, wie die Mobilfunkbetreiber die Studie zwecks Stellungnahmen bereits eine Woche zum Voraus erhalten hatten, während man die Kritiker- und die Betroffenenorganisationen gar nicht erst zur Pressekonferenz einladen wollte.

Und hier die internen Links zur Vorgeschichte:

Offene Fragen zur Replikation der TNO-Studie
http://www.gigaherz.ch/872

Offene Fragen zur TNO-Replikation - Die Antworten der Projektpartner
http://www.gigaherz.ch/873

Das lange Warten auf die Replikation der TNO-Studie
http://www.gigaherz.ch/1001

Replikation der TNO-Studie - Eine Gegendarstellung
http://www.gigaherz.ch/1003

UMTS-Strahlung ist offiziell gar nicht messbar
http://www.gigaherz.ch/1002


Quelle: http://www.gigaherz.ch/1031

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Dringender Zeugenaufruf

Da es eigentlich keine Replikation der TNO-Studie, sondern eine neue Studie mit neuem Design und neuen Parametern war, sind die Untersuchungsergebnisse an der ETH/UNI-Zürich sehr unglaubwürdig ausgefallen. Dies bestätigen uns kritische Wissenschafter laufend.

Schwarzenburg, 12.6.06

Zum Beispiel wurde in Zürich behauptet, dass keine Auswirkungen kurzfristiger Mobilfunkstrahlung auf das Wohlbefinden und die kognitiven Fähigkeiten des Menschen gefunden wurden.

Das ist schlichtweg unwahr. Von den 33 teilnehmenden Probanden, die sich selbst als elektrosensibel bezeichnet hatten, sind uns namentlich leider nur 2 bekannt. Und ausgerechnet diese 2 wiesen nach den Versuchen gravierende gesundheitliche und kognitive Störungen auf. So zum Beispiel der Verlust der Fähigkeit, bis einige Stunden nach der Bestrahlung ein Auto führen zu können, obschon beide erfahrene Autofahrer mit langer Fahrpraxis waren.

Es sind deshalb große Zweifel an den Aussagen der Studienleiter aufgetaucht und wir rufen alle 32 als elektrosensibel eingestufte Probanden auf, sich bei uns zu melden und kurz über ihre eigenen Erfahrungen zu berichten.

Wir möchten herausfinden, ob es sich bei den 30 übrigen Probanden tatsächlich um Elektrosensible gehandelt hat. Als größte Betroffenen-Organisation der Schweiz müssten wir diese Leute nämlich zum größeren Teil kennen.

Wir bitten auch alle um ihren Bericht, welche die Versuche vorzeitig abgebrochen haben und nicht mehr zu den restlichen Bestrahlungen erschienen sind. Egal, ob sie sich zuvor selber als elektrosensibel oder nichtsensibel bezeichnet hatten. Interessieren würde uns der Grund des Abbruchs.

Geben Sie uns als Zeuge bitte Ihre Adresse bekannt Wir rufen Sie dann an oder senden Ihnen einen Fragebogen zu, je nachdem, wie groß der Rücklauf aus dieser Aktion wird. Bei genügendem Interesse ist auch ein Wochenendtreffen zwecks Erfahrungsaustausch vorgesehen.

Bei all unseren Veröffentlichungen wird große Diskretion zugesichert. Es muss niemand befürchten, seinen Namen plötzlich in der Zeitung, im Radio, im Fernsehen oder im Internet zu finden.

Fachstelle nichtionisierende Strahlung von Gigaherz.ch per Adr. Hans-U. Jakob, Flüehli 17, 3150 Schwarzenburg, Tel 031 731 04 31, Fax 031 731 28 54, e-mail: prevotec@bluewin.ch

Quelle: http://www.gigaherz.ch/1034

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Zürcher UMTS-Studie wissenschaftlich kritisch beleuchtet
http://omega.twoday.net/stories/2209972/

Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) zur Bewertung der Resultate der Schweizer UMTS-Studie
http://omega.twoday.net/stories/2149175/

Gemeinsame kritische Stellungnahme von Organisationen und Fachkräften zur Schweizer UMTS-Studie vom Juni 2006
http://omega.twoday.net/stories/2176211/

Schweizer UMTS-Studie: Zürich glaubt nicht an harmlose Handy-Strahlung
http://omega.twoday.net/stories/2130902/

„Mir wurde schwindlig“
http://omega.twoday.net/stories/2209993/

Die Schweizer UMTS-Studie aus der Sicht eines Engländers
http://www.gigaherz.ch/1033

UMTS Base Station-Like Exposure, Well Being and Cognitive Performance
http://omega.twoday.net/stories/2126709/
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