21
Jun
2006

Leukaemia risk: 80% afraid of living near power lines

JAMES MORGAN

June 21 2006

More than 80% of Scots have fears about living near or under power lines, according to a survey commissioned by the charity Children with Leukaemia.

The study, presented yesterday to a cross-party group of MSPs, found 81% were concerned about possible links between childhood leukaemia and exposure to electric and magnetic fields (EMF) caused by high-voltage power lines.

Around 67% said they would like planning controls introduced to stop homes being built near power lines, while 37% were in favour of burying existing power lines to reduce the fields emitted. Only 1% of the 365 people polled said nothing needed to be done.

Eddie O'Gorman, chairman of the charity, said: "It's a very clear message for the policymakers in Scotland. Even those people not affected want a moratorium on building where it puts homes and power lines next to each other.

"We have a duty to do everything we can to protect young lives now and in the future."

The charity is calling for an immediate moratorium on building houses or schools near overhead power lines. An early-day motion calling for the government to impose the moratorium has the support of 170 MPs, according to the charity.

Leukaemia is the most common childhood cancer and has claimed the lives of more children in the UK in the last five years than any other disease. The number of new cases is increasing each year.

A study commissioned by the government, due later this summer, is expected to recommend no homes be built within 230ft of high-voltage lines. It is the work of the Stakeholder Advisory Group on Extremely Low Frequency Electromagnetic Fields (Sage), set up in October 2004 following the publication of a report by Dr Gerald Draper, of the Oxford childhood cancer research group.

Dr Draper suggested under-15s living near power lines could have a 69% increased risk of getting leukaemia.

A Scottish Executive spokeswoman said: "There is no new evidence to suggest a link. The Scottish Executive is represented on Sage. Guidance on the health policy options relevant to electromagnetic fields is also under preparation by the World Health Organisation.

"The Scottish Executive will consider the outcomes of these processes in the development of future policy in this area."

Copyright © 2006 Newsquest (Herald & Times) Limited. All Rights Reserved

http://www.theherald.co.uk/news/64436-print.shtml

„Mir wurde schwindlig“

Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis der Schweizer Konsumentenzeitschrift K-tipp K-tipp Nr. 12, 14. Juni 2006

Die neue Studie beweist nicht, dass UMTS-Strahlung harmlos ist.

„Keine kurzfristigen Auswirkungen auf das Wohlbefinden“, sagt die neue Schweizer UMTS-Studie. Studienteilnehmer erlebten das Gegenteil.

Ernst Meierhofer ernst.meierhofer@ktipp-ch

Für die Mobilfunkindustrie waren die Forschungsresultate, die am 6. Juni publiziert wurden, ein gefundenes Fressen. „Studie findet keine Hinweise auf Störungen des Wohlbefindens durch UMTS-Signale“, frohlockte der Branchenverband Sicta. Nun müssten blockierte Antennenbewilligungsverfahren sofort aufgenommen werden.

Was die Sicta verschwiegen hat und was auch in etlichen Zeitungsberichten zur Nebensache wurde: Die Studie von drei Schweizer Forschern macht nur Angaben zur kurzfristigen Belastung. Denn die Probanden wurden im Labor bloß 45 Minuten lang einer UMTS-Strahlung ausgesetzt und dann zu ihrem Befinden befragt. Real existierende UMTS-Antennen strahlen aber 24 Stunden am Tag.

Im Labor mussten 117 Versuchsteilnehmer während der 45-minütigen Bestrahlung an einem Computer Aufgaben lösen und so ihre „kognitiven Funktionen“ unter Beweis stellen. Einmal fand keine Bestrahlung statt, einmal betrug sie 1 Volt pro Meter (V/m), einmal 10 V/m (der Grenzwert liegt bei 6 V/m).

Die Probanden wussten nicht, ob und, wenn ja, wie viel Strahlung auf sie einwirkte. Bei den Denksportaufgaben wurden keine oder nur unbedeutende Unterschiede festgestellt.

Beim Wohlbefinden hingegen waren Effekte zu erwarten. Denn die Schweizer Studie war als Wiederholung der so genannten holländischen TNO-Studie aus dem Jahr 2003 ausgelegt; diese hatte eine Verminderung des Wohlbefindens festgestellt.

Minderheit spürte Symptome

In der Schweiz war das nicht der Fall. „Es konnte kein negativer Einfluss der UMTS-Strahlung auf das Wohlbefinden festgestellt werden“, schreiben die beteiligten Forscher.

Im krassen Gegensatz dazu steht die Aussage eines Mannes, der als Proband beim Versuch dabei war: „Mir wurde schwindlig, ich wäre fast vom Stuhl gefallen. Aber ich habe durchgehalten und die Aufgaben am Computer zu Ende gelöst.“

Und: „Ich hätte nachher nicht mehr mit dem Auto fahren können, ich fühlte mich wie betrunken. Als ich nach Hause kam, sagte meine Frau, ich sähe kreidebleich und schlecht aus. Am nächsten Tag hatte ich Migräne und Zahnschmerzen.“
Und Studien-Teilnehmer Armin Furrer aus Ausserberg VS berichtet: „Mir war nachher noch stundenlang schlecht.“

Für Projektleiter Peter Achermann von der Uni Zürich sind diese Erfahrungen kein Widerspruch zur generellen Aussage der Studie, wonach „keine Auswirkungen“ festzustellen waren. „Wir müssen festhalten, dass durchaus einzelne Personen gelegentlich über (meist schwache) Symptome berichteten.“ Das seien „korrekte Einzelangaben“, die aber „aufgrund der Ergebnisse über alle Versuchsteilnehmer nicht mit der Feldstärke in Verbindung gebracht werden konnten.“

Und Achermann betont: „Die große Mehrheit der Versuchspersonen berichtete über keine bis wenig Symptome.“ Der Umkehrschluss ist also erlaubt: Eine Minderheit berichtete über Symptome. Damit ist die Hauptaussage der Studie („keine Auswirkungen“) stark zu relativieren.

Studienanordnung weit weg von der Realität

Kritiker führen noch weitere Argumente an:

Probanden wurden nur mit einem UMTS-Kontrollsignal bestrahlt, auf dem keine Gespräche stattfanden. „Eine solche Situation kann etwa in den frühen Morgenstunden auftreten“, schreiben die Forscher. In Wirklichkeit sind die von Antennenstandorten ausgestrahlten Signale stärker, vielfältiger, gesundheitlich problematischer. Die Versuchsanordnung steht also weit neben der Realität.

Antennen strahlen 24 Stunden am Tag

Lothar Geppert von der Umwelt-Organisation „Diagnose-Funk“ studiert die wissenschaftliche Literatur zum Thema intensiv. „Jeden Monat erscheinen weltweit drei bis sieben Studien über hochfrequente Strahlung. 75 Prozent dieser Studien finden Einflüsse auf die Gesundheit, wie Erbgutschäden, Schlafstörungen und Absenkung des Melatoninspiegels.“

Antennen strahlen 24 Stunden am Tag - nicht nur 45 Minuten wie im Versuch. Die Forscher selber geben zu: „Die Abwesenheit von kurzfristigen Effekten stellte keinen Beweis für die längerfristige Unschädlichkeit von UMTS-Strahlung dar.“

Für die Organisation „Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz“ ist deshalb klar: „Wir fordern weiterhin ein Moratorium im Weiterausbau der Mobilfunkstruktur.“

Dass die UMTS-Technologie auch Politiker ängstigt, hat der Zürcher Gemeinderat genau an dem Tag bewiesen, an dem die Schweizer Studie öffentlich wurde: er hat trotzdem mit einem Postulat die Stadtregierung aufgefordert, einen Baustopp (Moratorium) für UMTS-Antennen zu prüfen.

Anmerkung von Gigaherz

Bei uns hat sich ein weiterer Zeuge mit noch schlimmeren Auswirkungen gemeldet. Damit dürfte sich die Zurcher UMTS-Studie endgültig und würdig ins Reich der Sagen und Märchen einreihen. Gigaherz nimmt gerne weitere Zeugenberichte entgegen.

http://www.gigaherz.ch/1036

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Zürcher UMTS-Studie wissenschaftlich kritisch beleuchtet
http://omega.twoday.net/stories/2209972/

Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) zur Bewertung der Resultate der Schweizer UMTS-Studie
http://omega.twoday.net/stories/2149175/

Gemeinsame kritische Stellungnahme von Organisationen und Fachkräften zur Schweizer UMTS-Studie vom Juni 2006
http://omega.twoday.net/stories/2176211/

Schweizer UMTS-Studie eine Posse
http://omega.twoday.net/stories/2130902/

Die Schweizer UMTS-Studie aus der Sicht eines Engländers
http://www.gigaherz.ch/1033

UMTS Base Station-Like Exposure, Well Being and Cognitive Performance
http://omega.twoday.net/stories/2126709/

Zürcher UMTS-Studie wissenschaftlich kritisch beleuchtet

von Prof. Dr. med. Rainer Frentzel-Beyme, Bremen 20.6.06

Sog. Replikationsstudie zur TNO-Studie oder UMTS Base Station-like Exposure, Well Being and Cognitive Performance, von S.J. Regel, et al., EHP online doi: 10.1289/ehp.8934 6. Juni 2006

Die Studie könnte böswillig als eine Farce bezeichnet werden, denn sie hat die TNO-Studie nicht repliziert. Doch sind Autoren mit gutem Willen an die Sache herangegangen. Was falsch war, denn sie hätten etwas anderes finden können, wenn sie die TNO-Studie exakt kopiert hätten.

Die niederländische Studie hat nämlich:

1. nicht die extreme Auswahl getroffen wie in Zürich (Kriterien für Ausschluss waren u.a. chronische Krankheiten, Schwangerschaft, Schlafstörungen, Alkoholkonsum, Schichtarbeit, Überseeflüge), so dass nicht die übliche belastete Bevölkerung als Versuchsgruppe diente, sondern eine Super-Auswahl.

2. Die Gruppen wurden nicht mit den GSM-Frequenzen belastet, was sie möglicherweise in der TNO-Studie "reif" gemacht hatte für die Empfindlichkeit gegenüber UMTS. Ein sehr großer Unterschied, denn die Holländer konnten Daten vergleichen von a) Trainings-Runde b) Placebo (0-Strahlung) c) GSM 900 MHz (D1) d) GSM 1800 MHz (D2) e) UMTS 2100 MHz jeweils immer auf alle Personen angewendet, was wirklich etwas anderes ist.

3. Vom Alter her sind die Gruppen nicht vergleichbar, d.h. zu viele junge Leute. Man hat das Gefühl, die Untersucher wollten nicht wissen, was macht UMTS zusätzlich zu sonstigen Belastungen, denen man gewöhnlich ausgesetzt ist, und wie wirkt sich die zusätzliche Strahlung aus, sondern was macht UMTS bei ausgesuchten Leuten ohne sonstige belastende Eigenschaften wie z.B. Schlafstörungen.

4. Der Belastungsrhythmus war meines Wissens gegenüber der TNO-Studie ein anderer, da nach 20 Min. Unterbrechungen waren, die in Holland nicht berichtet wurden, wo Exposition 45 Min. im Stück erfolgte gegenüber den drei Frequenztypen in unterschiedlicher Reihenfolge. In Zürich gab es keine Reihenfolge in dem Sinne. sondern nur zwei anschließende gesendete - je Gruppe gemischt applizierte? - Frequenzintensitäten 1 und 10 V/m - und somit keine Möglichkeit der Sensitisierung durch D1 und D2-Wellen.

Soviel zu Methoden.

Ergebnisse:

Zwei Fragebogenarten wurde verwendet. Mit dem Züricher Typ ergeben sich in Tabelle 1 Score-Summen über 2 bis 2,6, gleichgültig ob a) Sensitive oder b) Nich-Sensitive befragt und ob c) UMTS eingeschaltet war oder nicht.

Hier stutzt der Fachmann bereits. Mit dem TNO-Fragebogen ergaben sich dagegen Scores um 10 herum bei Sensitiven und um 5 bei Nicht-Sensitiven. Der TNO-Fragebogen konnte demnach die Empfindlichen von den anderen gut trennen.

Tabelle 3 ergibt bei anderer Anordnung bereits den interessanten Hinweis darauf, dass Sensitive das reale Feld häufiger erkannt haben (Odds Ratio 1.39-fach) als Nicht- Sensitive. Ausgelassen wurden durch die Autoren 29 Personen, die angeblich kein Feld erkannt haben. Wie kommt es dann, dass die sham-Exposition (= kein Feld) von den restlichen als „Feld“ erkannt wurden – oder muss die Legende der Tabelle geändert werden, weil für die Ausgeschlossenen als Begründung angegeben wird, sie hätten in allen drei Konditionen kein Feld erkannt, was bei sham ja auch in keinem Fall möglich sein dürfte.

Als Ergebnis der statistischen Auswertung wird gesagt, dass die Verteilung der Befundgruppen auch per Zufall auftreten und somit erwartet werden konnte. Das mag stimmen, doch waren die Sensitiven eindeutig öfter positiv und richtig bei der Erkennung der realen Felder (17 von 30 = 58 %) als die Nicht-Sensitiven (22 von 49 = 44,5 %), was m. E. vernachlässigt wird und nicht ohne weiteres als „expected by chance“ abzutun ist.

Die Autoren gestehen zu, dass unabhängig von der Einwirkungsstärke die empfundene Belastungsintensität bei Sensitiven in 68% mit Unwohlsein korrelierte und in 64% der Nicht-sensitiven, beide Male statistisch gesichert erhöht. Gleiche Befunde sollen sich mit den TNO-Daten gezeigt haben, die Daten werden aber nicht gezeigt und auch nicht explizit genannt (d.h. keine Prozentangaben usw.). Warum nicht, bleibt rätselhaft.

Die auffallendste Quelle von Befunden war das objektive Testen von kognitiven Leistungen. Hier ergaben sich für die Nicht-Sensitiven Befunde, wo in der TNO-Studie nichts zu finden gewesen war. In der Gedächtnisprüfung (1-back-Task) fand sich bei Nicht-Sensitiven eine Verminderung von null Exposition (sham) zu 10 V/m in einer Sitzung, was als nicht erwünschter Effekt gelten muss und zunächst nicht wegerklärt wird, zumal es bei der UMTS-Exposition der TNO-Studie nicht vorkam.

< . Abschließend verlautet, dass nach allen statistischen Testprozeduren unter Einbeziehung potenzieller Einflussfaktoren (confounding) alle berichteten p-Werte den gesetzten Signifikanzniveau p= 0,0051 überschritten. Das bedeutet doch aber, dass sie das übliche Signifikanzniveau von p = 0,05 nicht überschritten, was auf nicht-zufällige Zusammenhänge hindeutet. Außerdem würde ein Argument nicht mehr zutreffen: Die Studie soll gegenüber der TNO-Studie mit 2 Gruppen zu 36 Personen eine Verbesserung ergeben haben, da zwei Gruppen mit 33 und 84, gesamt 117 einbezogen wurden. Hätte man bspw. 250 Personen untersucht, wären die Ergebnisse durchaus im Bereich einer stärkeren Ausprägung mit größeren Zahlen und dann nicht mehr zufällig verteilt gefunden worden?

Mir erscheint daher die Formulierung in der Zusammenfassung nicht einleuchtend, wenn auch nicht direkt falsch: Die Effekte waren marginal (aber dann doch erkennbar?) und konnten auch durch Zufall gefunden werden. Das ist ausgewichen und so ausgedrückt, dass man nichts mit den Befunden anfangen kann, aber auch keine absolute Sicherheit hat, dass nichts gefunden wurde.

Es bleibt also die mit der TNO-Studie erstmals beschriebene Unsicherheit, was sich bei a) älteren Personen an Beschwerden ergeben wird, denn bei der TNO-Studie waren die Sensitiven etwa 10 Jahre älter als die Nicht-Sensitiven, b) mittelbare Folgen bei längere als der 45-minütige Exposition (d.h. Tag und Nacht permanent) einwirkenden Frequenz empfunden wird. c) Dass sich ohne die TNO-Studie aus der jetzt vorgelegten Studie zwar kein starker Verdacht ergeben hätte, doch keinesfalls zutrifft, was von Barmüller leichthin behauptet wurde: Die TNO-Studie sei „korrigiert“ worden.

http://www.gigaherz.ch/1038

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UMTS-Antennen stören Wohlbefinden nicht? Schweizer Replikation widerlegt TNO-Studie?
http://omega.twoday.net/stories/2130307/

„Mir wurde schwindlig“
http://omega.twoday.net/stories/2209993/
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