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Mrz
2004

"Da geht's hin - wir machen das"

"Da geht's hin - wir machen das"

Vodafone sucht Konsens / Experten widerlegen "Märchen vom harmlosen Mobilfunk"

Solch einen Andrang hat es im Dreieich-Parlament noch bei keiner Sitzung des Bauausschusses gegeben. Gut 180 Frauen und Männer kamen Dienstagabend in den Burghofsaal. Thema: Wie krank machen elektromagnetische Strahlen von Mobilfunkantennen?

VON PETER HOLLE

Dreieich · 10. März · Für den Dreieicher Internisten Wolfram Haas ist das keine Frage. "Elektrosmog hat krankmachende Wirkung", sagt er und spricht davon, "dass die Krebshäufung im Raum Dreieich besorgniserregend ist". Er schildert Leidensgeschichten von jungen, ansonsten kerngesunden Patienten, die in die Nähe von Götzenhainer und Offenthaler Mobilfunkantennen gezogen sind und seitdem ihres Lebens nicht mehr froh werden. Diagnosen unter anderem: Herzrasen und -flimmern, Kreislaufbeschwerden, Schlafstörungen, Kopfweh, Angst- und Schmerzzustände. Als Haas am Dienstagabend im Burghofsaal Dreieichen-hain dann resümierend "Das Märchen vom harmlosen Mobilfunk" geißelt, prasselt Beifall los. Gut 180 Menschen applaudieren.

Fünf hochkarätige Experten

Nein, keine Bürgerversammlung. Der Bauausschuss des Dreieicher Stadtparlaments hat Sitzung. Auf der Tagesordnung stehen Fragen, die die Abgeordneten seit Jahren umtreiben: Sind die Dutzenden von Mobilfunkantennen, die auf Masten, Türmen, Dächern in den fünf Stadtteilen montiert sind, gefährlich für Leib und Leben derjenigen, die sich in ihrem Strahlungsbereich aufhalten? Wenn ja, was kann die Stadt tun? Wie kann sie ihre Bürger schützen? Wie Vorsorge treiben? Nach etlichen zähen Debatten, in denen die Volksvertreter zumeist auf der Basis gediegenen Halbwissens und triftig erscheinender Spekulationen argumentierten, sie könnten sowieso nichts unternehmen, hat sich der zuständige Bauausschuss Anfang des Jahres für ein Symposium mit fünf hochkarätigen Experten entschieden. Termin: der vorgestrige Dienstag.

Auch niedrige Dosis macht krank

Die Fachleute, die dort auf dem Podium sitzen, nehmen die Furcht und die Ängste des Publikums ernst. "Der Schutz vor den Hochfrequenzfeldern und der Schutz vor den Ängsten davor ist gleichermaßen wichtig, denn beides beeinträchtigt die Lebensqualität", sagt die Umweltärztin Brigitte Schlehofer vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg.

Eine Götzenhainerin, die vor 18 Monaten ins Dorf gezogen ist, nickt eifrig. Vom Saalmikrophon aus schildert sie ihre Beschwerden, deren Quelle sie in der großen Radarmasten-Anlage der Flugsicherung auf der Hub zu orten meint. "Man hört am laufenden Band hier von Krebs- und Herzkranken - und das in einer Häufung, die mir nicht gefällt", klagt sie und beschwert sich bei den Politikern, dass in ihrem Stadtteil Antennen postiert sind, die nur 50 Meter von Altenwohnanlagen und Kitas stehen.

Über 20 Bürger melden sich mit Klagen zu Wort. "Keine Einzelfälle", resümiert Rainer Frentzel-Beyme vom Bremer Institut für Präventionsforschung. Sein Kollege Horst-Peter Neitzke (Ecolog-Institut Hannover) sekundiert: Auch unterhalb der gesetzlichen Strahlendosis-Grenzwerte zeigten sich bei vielen biologische Wirkungen. Elektrosmog fördere auch in niedriger Intensität das Wachstum von Krebszellen, vermindere kognitive Leistungen wie Rechnen, belaste Herz und Kreislauf.

Betreiber sucht Konsens

Was tun? Diplom-Ingenieur Wolfgang Klose von der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, die den Antennenbetreibern die Schutzabstände vorschreibt und die Standortbescheinigungen ausstellt, gelobt, stets ein Argusauge auf Dreieicher Masten zu werfen. "Jede kleinste Änderung wird von uns begutachtet."

Neitzke empfiehlt den Kommunalpolitikern "Vorrangstandorte vorzuschlagen" und sich dafür schon mal ein wissenschaftliches Gutachten zu leisten. Die Betreiber müssten zwar nicht darauf eingehen, "aber es gibt ja Unruhe in der Bevölkerung - und das wollen die Firmen auch vermeiden. Die sind dankbar für jeden abgeprüften Standort, der in ihre Netzstruktur passt".

"Wir sind zu jeglichem Gespräch bereit, mit ihnen im Konsens Standorte zu verabreden", beteuert denn auch Vodafone-Niederlassungsleiter Rudolf Markschläger prompt. Und verspricht den Politikern: "Wenn Sie sagen ,Da geht's hin!' - dann machen wir das."

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frankfurt_und_hessen/lokal_rundschau/offenbach/darmstadt/?cnt=402577



KOMMENTAR

Spielräume

VON PETER HOLLE

Keine Ausreden mehr. Die Dreieicher Kommunalpolitiker wissen seit dem Experten-Symposium des Bauausschusses, was Sache ist in Sachen Mobilfunk - und was sie von sich aus tun können, um auf die massiven Befürchtungen in der Bevölkerung zu reagieren. Dass dergleichen Ängste im Übrigen kein Minderheitenthema in Dreieich sind, dokumentierte der Ansturm auf die Bauausschusssitzung.

Die Sorgen sind ja berechtigt. Volk und Volksvertreter erfuhren von den Wissenschaftlern, die laut Erstem Stadtrat Dieter Zimmer (SPD) "internationalen Ruf" genießen, dass Gefahr im Verzug ist, da auch niedrige Strahlendosis krank machen kann. Und den Politikern schrieb die hochkarätige Runde ins Stammbuch, dass die Kommune von sofort an Vorsorge treiben kann. Soll heißen: Lasst Gutachten machen, um für die Menschen "harmlose" Vorrangstandorte zu orten. Zwingt die Mobilfunknetzbetreiber an den Verhandlungstisch, um diese - und nur diese - Antennen-Plätze festzuklopfen. Dass die Chancen dafür nicht schlecht stehen - dazu hat am Dienstag ein Vodafone-Sprecher die Schwurhand gehoben. Auch, wie er sagte, namens der drei anderen großen deutschen Netzbetreiber.

Also: Spielräume sind vorhanden, die Dreieicher müssen sie nur nutzen. An die Arbeit - keine Ausreden mehr.

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frankfurt_und_hessen/lokal_rundschau/offenbach/darmstadt/?cnt=402574


Quelle: http://www.buergerwelle.de/body_newsletter_150304.html

Omega-News-Überblick 15.03.04

Greenpeace: Klimaschutz ohne EEG am Ende
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wirft dem wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit Täuschung der Öffentlichkeit vor. Der Beirat empfiehlt in einem heute vorgestellten Gutachten, das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) abzuschaffen, weil es aus seiner Sicht "ökologisch nutzlos aber volkswirtschaftlich teuer" sei. Die Begründung dieser Forderung ist politisch motiviert und enthält irreführende Szenarien.

http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/4481.php


Die Gentech-Bauern dürfen sich freuen
Jetzt sollen gentechnikfreie arbeitende Bauern - Biobauern und konventionelle Landwirte - dafür bestraft werden, dass Saatgutkonzerne wie Monsanto, Bayer und Syngenta ihre gentechnisch veränderten Produkte verkaufen wollen. So zumindest ist es in Dänemark in einem Gesetzentwurf vorgesehen.

http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/4524.php


Hochwasserschutz durch ökologischen Landbau
Alljährlich findet am 22. März der Weltwassertag statt. Wasser stellt einerseits ein lebenswichtiges, andererseits aber auch ein lebensgefährliches Element für die Menschheit dar. In diesem Jahr hat die UN "Wasser und Naturkatastrophen" in den Mittelpunkt gestellt, um auf die Folgen der sich weltweit häufenden Naturkatastrophen aufmerksam zu machen. Die Anzahl der folgenschweren Hochwasser war im letzten Jahrzehnt höher als in den Jahrzehnten zuvor. Nur noch wenige Länder sind frei von Hochwasserkatastrophen. In Deutschland hat die Jahrhundertflut der Elbe ganze Städte zerstört, gegenwärtig leidet Neuseeland unter extremem Hochwasser.

http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/4505.php


"Wir wider-setzen uns"
Proteste der Friedensbewegung zum Jahrestag des Irakkriegs: Die Friedensbewegung hat für den 20. März, den Jahrestag des Kriegsbeginns in Irak, weltweit Proteste angekündigt. Wie der Bundesausschuss Friedensratschlag, eine Dachorganisation der Friedensbewegung mitteilte, sollen bundesweit in über 70 Städten unter dem Motto "Wir wider-setzen uns" Mahnwachen, Demonstrationen und Kundgebungen stattfinden. Dabei soll auf die von Krieg und Gewalt gekennzeichnete Lage im Irak aufmerksam gemacht werden.

http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/4534.php


US-Experten: Stoppt E-Voting!
http://www.silicon.de/cpo/news-itsecurity/detail.php?nr=13634&directory=news-itsecurity


Soziale Sicherung: Gemeinsame Mobilisierung gegen den Sozial-Kahlschlag
Dr. Harald Klimenta: "Die Regierung bittet nur Alte, Arme, Kranke und Arbeitslose zur Kasse. Dabei ist der Reichtum in Deutschland größer als je zuvor. Wir müssen dafür sorgen, dass bei der Finanzierung der Sozialsysteme alle Einkünfte berücksichtigt werden."

http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php4?Nr=7999


Gentechnik: Umweltschutzorganisationen fordern Änderung des Gentechnikgesetztes
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) verlangten am Montag Änderungen am rot-grünen Entwurf zur Novellierung des Gentechnikgesetzes. Der vorliegende Gesetzentwurf des Verbraucherschutzministeriums verkenne das "Sicherheitsbedürfnis von Verbrauchern, Landwirten und Natur", kritisierte DNR-Präsident Hubert Weinzierl. Auch BUND-Agrarexperte Hubert Weiger bescheinigte dem Entwurf "massive Defizite". Im Regierungsentwurf sei das "Bienen-Problem" nicht erkannt worden, kritisieren die Umweltschützer. Eine Ausbreitung der gentechnisch veränderten Pflanzen könnte nämlich nicht verhindert werden, da Bienen die gentechnisch veränderten Pollen über viele Kilometer auch in gentechnikfreie Anbaugebiete brächten.

http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php4?Nr=8007


20. März 2004: Internationaler Friedens-Aktionstag am Jahrestag des Irak Krieges
Am 20. März finden weltweit Friedens-Demonstrationen zum Jahrestag des Beginns des Irak-Krieges statt. Die Aktionen wurden bei den Treffen des Europäischen (Paris) und Welt-Sozialforums (Mumbay/Bombay) zwischen Friedens- und globalisierungskritischer Bewegung verabredet. In vielen europäischen Hauptstädten und in den USA werden in Erinnerung an den Kriegsbeginn Aktionen gegen die "Präventivkriegs"-Doktrin und für eine Zivilisierung der Politik stattfinden.

http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php4?Nr=8000

A SIMPLE REASON TO STOP WHALING: IT'S CRUEL

142 organisations unite to highlight horrific impact of harpooning

By Michael McCarthy, Environment Editor

09 March 2004

Animal welfare groups from around the world presented a report on whaling yesterday that aims to take the argument back to basics: the cruelty of the kill.

The report, likely to be seen as one of the most significant contributions to the whaling debate for many years, is a detailed scientific study of how much violence is needed to slaughter the world's largest animals in the open ocean.

Its premise is that much of the argument in the annual conferences of the International Whaling Commission (IWC) now tends to be about whale population statistics, and this has obscured the main issue - that the act of killing the great whales, usually by explosive harpoons, isunacceptably cruel.

The report,Troubled Waters, comprehensively reviews the animal welfare implications of modern whaling activities. It has been produced by 142 animal welfare organisations from 57 countries, including several from Britain, who have come together in a new coalition,Whalewatch. Its avowed purpose is to bring the issue of cruelty back to the fore at the next IWC meeting in Italy in July, and maintain the international moratorium on commercial whaling.

The moratorium has been in force since 1986, but is increasingly being challenged by the three main pro-whaling nations - Japan, Norway and Iceland. Since it was introduced, more than 20,000 whales have been killed by the whaling countries - by Japan and recently Iceland under the guise of "scientific" whaling, and by Norway as a simple commercial hunt. In this coming year they are likely to kill more than 1,400 animals between them, mostly minke whales.

But the new report does not concern itself with numbers. It sets out to demonstrate, in extensive technical detail, that the great whales are so big and powerful that the amount of force needed to dispatch even one of them is unacceptably inhumane.

Britain's best-known naturalist, Sir David Attenborough, stresses the point in his foreword to the report. "The following pages contain hard scientific dispassionate evidence that there is no humane way to kill a whale at sea," says the broadcaster.

"Dr Harry Lillie, who worked as a ship's physician on a whaling trip in the Antarctic half a century ago, wrote this: 'If we can imagine a horse having two or three explosive spears stuck in its stomach and being made to pull a butcher's truck through the streets of London while it pours blood into the gutter, we shall have an idea of the method of killing. The gunners themselves admit that if whales could scream, the industry would stop for nobody would be able to stand it.' The use of harpoons with explosive grenade heads is still the main technique used by whalers today."

Sir David suggests that any reader of the report should "decide for yourself whether the hunting of whales in this way should still be tolerated by a civilised society."

Peter Davies, director general of the World Society for the Protection of Animals, one of the leading groups in the coalition, said: "The cruelty behind whaling has become obscured in recent years by abstract arguments over population statistics. The fact is that, whether it is one whale or a thousand, whaling is simply wrong on cruelty grounds alone."

The technology used for killing whales has altered little since the 19th century, when the grenade-tipped harpoon was invented. The penthrite grenade harpoon, the main killing method today, is fired from a cannon mounted on the bow of a ship. It is intended to penetrate a foot into the whale before detonating. The aim is to kill the animal through neurotrauma induced by the blast-generated pressure waves of the explosion.

However, if the first harpoon fails to kill the whale, then a second penthrite harpoon or a shot from a rifle is used as a secondary killing method. But given the constantly moving environment in which whales live, there are inherent difficulties in achieving a quick clean kill, the report says, and despite its destructive power, the whaler's harpoon often fails to kill its victim instantaneously, and some whales take more than an hour to die.

The difficulties in hitting a whale with any degree of accuracy can be seen in the margin for human error. For example, despite similar killing methods being used, Norway reported that one in five whales failed to die instantaneously during its 2002 hunt, while Japan reported that the majority of whales - almost 60 per cent - failed to die instantaneously during its 2002-03 hunt.

Tests to determine the moment of death of a whale are inadequate, the report says, and the question remains whether whales may in fact still be alive long after having been judged to be dead. The full extent of their suffering is yet to be scientifically evaluated.

http://news.independent.co.uk/world/environment/story.jsp?story=499374
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