Artikel vom 21.05.2006
LEUGGERN
Keine EDV-Anlage für die Schule
Klares Ergebnis: Mit 288 Nein- zu 160 Ja-Stimmen haben die Stimmberechtigten in Leuggern an der Urne die Anschaffung einer EDV-Anlage für die Primarschule abgelehnt. Die Stimmbeteiligung lag bei 31,08 Prozent.
«Für uns bedeutet dieses Resultat, dass wir jetzt noch einmal vollständig über die Bücher gehen werden», sagt Gemeindeammann Kurt Wyss. Vorgesehen sei, mit dem Referendumskomitee Kontakt aufzunehmen und eine neue Lösung auszuarbeiten.
Eine der kommenden Gemeindeversammlungen wird dann ein weiteres Mal über das Geschäft zu entscheiden haben. «Das Bedürfnis der Schule ist absolut gegeben und wurde auch stets anerkannt», betont Wyss. «Es geht nicht ums Verhindern sondern darum, welches Konzept sinnvoll ist.»
Der Gemeindeammann zeigt sich erfreut darüber, dass nach dem knappen Entscheid der vergangenen Gemeindeversammlung eine – stets sachlich geführte – Diskussion in Gang gesetzt wurde und dass die Stimmberechtigten die Gelegenheit nutzten, Stellung zu beziehen. «Das zeigt doch ein gutes Demokratieempfinden in unserer Gemeinde.» Er sei mittlerweile seit 16 Jahren im Amt und es habe sich um die erste Referendumsabstimmung gehandelt.
Die Vorgeschichte: Ende November 2005 hatte die Gemeindeversammlung in Leuggern den Kredit von 100 000 Franken für die Anschaffung einer EDV-Anlage für die Primarschule genehmigt. Dieses Vorhaben allerdings war umstritten.
In einem Gegenantrag wurden anstelle der 20 Notebooks 5 fix installierte Computer verlangt, die ausschließlich von der Mittelstufe verwendet werden sollten. Im Weiteren wurde gefordert, der Zugang zum Internet sei über ADSL und nicht über WLAN, also über ein kabelloses Netzwerk, sicherzustellen. Verwiesen wurde auf den zu erwartenden zusätzlichen Elektrosmog.
Mit anderen Worten: Die Antragsteller stellten sich nicht grundsätzlich gegen die Anschaffung von Computern, sondern gegen den Kauf von Notebooks sowie gegen die Erstellung eines Funknetzwerkes – «aus gesellschaftlichen Gründen und wegen gesundheitlicher Bedenken.»
Da in der Abstimmung der gemeinderätliche Antrag aber obsiegte beschlossen sie – mit großer Unterstützung aus der Bevölkerung – das Referendum zu ergreifen. Dieses kam mit 262 Unterschriften zustande. (mz/mhu/pbl)
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