Elektrosensible Menschen schlagen Alarm
Im Sommer 2006 begann der Mobilfunkbetreiber T-Mobile seine Sendemasten auf eine modernere Systemtechnik umzustellen. An mehreren Orten, zum Beispiel in Oberammergau, wurde ein neues, pulsierendes Signal festgestellt, das mit Messgeräten als Tackern hörbar gemacht werden kann. Ist ein Zusammenhang mit den gesundheitlichen Beschwerden von Anwohnern denkbar?
Ebenfalls im August 2006 traten bei Romana Schön aus Unterammergau plötzlich Kopf- und Gliederschmerzen auf, und der Blutdruck schnellte in die Höhe. Schön fühlte sich kurz vorm Schlaganfall. Erklärungen dafür hatte sie keine.
"Die Beschwerden sind schlagartig verschwunden, wenn wir uns entfernt haben. Kaum waren wir wieder zu Hause, kamen sie wieder", so Schön. Als sie es nicht mehr aushielt, ergriffen sie und ihr Mann die Flucht und übernachten seitdem in einem Wohnmobil im Wald. In ihr Haus können sie nur noch stundenweise zurückkehren. Schuld daran ist ihrer Meinung nach ein 300 Meter entfernter Mobilfunkmast. Ähnliche Beschwerden meldeten auch Bürger im benachbarten Oberammergau. Der Bürgermeister spricht von circa 130 Betroffenen.
Der Baubiologe Dr.-Ing. Martin H. Virnich hält es für durchaus möglich, dass dort ein ursächlicher Zusammenhang besteht: "Dieses Tackern ist in einer Größenordnung von 8,3 Hertz, einem recht niedrigen Frequenzbereich, in dem auch viele Körperfunktionen ihre eigenen Frequenzen haben. Biologen und Mediziner sagen, dass es dort als besonders kritisch anzusehen ist." Die Auswirkung von Mobilfunkstrahlung ist umstritten. Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat dreimal in Oberammergau gemessen. Ergebnis: alle Werte im Normalbereich, die neue Technik habe keine erhöhte Sendeleistung zur Folge.
T-Mobile bestreitet Vorwürfe
Der Betreiber T-Mobile bestreitet, dass die gepulste Strahlung ihrer -Sendeantennen gesundheitliche Folgen hat. Dazu Dr. Markus Jodl, Pressesprecher von T-Mobile: "Wenn es immer noch Leute gibt, die sagen, sie haben dort gesundheitliche Beschwerden, dann müsste man gucken, woran das liegt. Befindlichkeitsstörungen können zehntausende Gründe haben. Elektrosensibilität im wissenschaftlichen Sinn gibt es eigentlich nicht."
Sind die Betroffenen also alle nur Spinner mit harmlosen Befindlichkeitsstörungen? Fest steht, es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über die Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung. Der Umweltmediziner Dr. Gerd Oberfeld vom Land Salzburg beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema. Auch wenn die Sendeleistung insgesamt nicht erhöht sei, rät er dringend, niederfrequente gepulste Signale ernst zu nehmen. Er hält dies für die plausibelste Erklärung der Beschwerden in Oberammergau. Denn verschiedene Zelluntersuchungen und auch Tierversuche hätten gezeigt, dass genau diese niederfrequenten Anteile Veränderungen herbeiführen könnten.
Probleme auch in anderen Gebieten
Die Oberammergauer sind mit ihrer Angst nicht allein. Auch an anderen Orten wurde das mysteriöse Signal gemessen, so zum Beispiel in Kempten bei Anke Kern. Die 44-Jährige sagt, sie reagiere schon seit Jahren auf Mobilfunkstrahlung. Doch nachdem sie ihr Schlafzimmer mit speziellem Stoff abgeschirmt hatte, konnte sie gut damit leben. Bis auch der T-Mobile-Mast in ihrer Nähe umgerüstet wurde, wie sie sagt. Seitdem leide sie wieder unter extremer Schlaflosigkeit und innerer Unruhe.
Inzwischen ist das tackernde Signal vielerorts nicht mehr ständig wahrnehmbar. Auch Anke Kern kann es nur noch eingeschränkt mit ihrem Messgerät feststellen. Auf Nachfrage bei T-Mobile erfährt ML Mona Lisa, dass das Signal vor wenigen Wochen schon wieder geändert wurde, im Rahmen eines rein routinemäßigen Software-Updates, wie Jodl sagt. Er bestätigt, dass an diesen Anlagen fortlaufend Änderungen vorgenommen würden: "Im Zuge einer jetzigen Optimierung haben wir die Codierung an der Anlage wieder so geändert, dass dieses Signal nicht fortlaufend eingesetzt wird, sondern nur dann, wenn Datenverkehr oder Sprache über das Netz läuft."
Gefahr nicht unterschätzen
Eine routinemäßige Änderung also und keine Reaktion auf die Beschwerden? Trotz der Umstellung fühlt sich Romana Schön in ihrem Haus in Unterammergau immer noch krank, schläft nach wie vor im Wohnmobil im Wald. Experten wie Virnich warnen davor, die Symptome der Betroffenen zu verharmlosen: "Wenn etwas so massiv auftritt, sind auch die Behörden gefordert, das intensiv zu untersuchen. So wie man es von Seiten der Behörden auch machen würde, wenn Leute reihenweise erkrankten und man eine Vergiftung oder chemischen Einfluss vermutet." Was die jüngste Umstellung bringt, weiß man noch nicht. Und die nächste so genannte Optimierung kommt bestimmt. Machen Mobilfunkmasten krank?
Ein Beitrag von Nina Kupfer und Andrea Schreiber
Sendedatum: ML Mona Lisa, 15. Juli 2007, 18.00 Uhr
Wiederholung, 18. Juli 2007, 2.40 Uhr
Quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/15/0,1872,5566639,00.html
Nachricht von Pesché Jeannot (Luxemburg)
http://omega.twoday.net/search?q=Oberammergau
http://freepage.twoday.net/search?q=Oberammergau
http://omega.twoday.net/search?q=Elektrosensible
http://omega.twoday.net/search?q=Elektrosensibilität
http://omega.twoday.net/search?q=Oberfeld
Ebenfalls im August 2006 traten bei Romana Schön aus Unterammergau plötzlich Kopf- und Gliederschmerzen auf, und der Blutdruck schnellte in die Höhe. Schön fühlte sich kurz vorm Schlaganfall. Erklärungen dafür hatte sie keine.
"Die Beschwerden sind schlagartig verschwunden, wenn wir uns entfernt haben. Kaum waren wir wieder zu Hause, kamen sie wieder", so Schön. Als sie es nicht mehr aushielt, ergriffen sie und ihr Mann die Flucht und übernachten seitdem in einem Wohnmobil im Wald. In ihr Haus können sie nur noch stundenweise zurückkehren. Schuld daran ist ihrer Meinung nach ein 300 Meter entfernter Mobilfunkmast. Ähnliche Beschwerden meldeten auch Bürger im benachbarten Oberammergau. Der Bürgermeister spricht von circa 130 Betroffenen.
Der Baubiologe Dr.-Ing. Martin H. Virnich hält es für durchaus möglich, dass dort ein ursächlicher Zusammenhang besteht: "Dieses Tackern ist in einer Größenordnung von 8,3 Hertz, einem recht niedrigen Frequenzbereich, in dem auch viele Körperfunktionen ihre eigenen Frequenzen haben. Biologen und Mediziner sagen, dass es dort als besonders kritisch anzusehen ist." Die Auswirkung von Mobilfunkstrahlung ist umstritten. Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat dreimal in Oberammergau gemessen. Ergebnis: alle Werte im Normalbereich, die neue Technik habe keine erhöhte Sendeleistung zur Folge.
T-Mobile bestreitet Vorwürfe
Der Betreiber T-Mobile bestreitet, dass die gepulste Strahlung ihrer -Sendeantennen gesundheitliche Folgen hat. Dazu Dr. Markus Jodl, Pressesprecher von T-Mobile: "Wenn es immer noch Leute gibt, die sagen, sie haben dort gesundheitliche Beschwerden, dann müsste man gucken, woran das liegt. Befindlichkeitsstörungen können zehntausende Gründe haben. Elektrosensibilität im wissenschaftlichen Sinn gibt es eigentlich nicht."
Sind die Betroffenen also alle nur Spinner mit harmlosen Befindlichkeitsstörungen? Fest steht, es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über die Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung. Der Umweltmediziner Dr. Gerd Oberfeld vom Land Salzburg beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema. Auch wenn die Sendeleistung insgesamt nicht erhöht sei, rät er dringend, niederfrequente gepulste Signale ernst zu nehmen. Er hält dies für die plausibelste Erklärung der Beschwerden in Oberammergau. Denn verschiedene Zelluntersuchungen und auch Tierversuche hätten gezeigt, dass genau diese niederfrequenten Anteile Veränderungen herbeiführen könnten.
Probleme auch in anderen Gebieten
Die Oberammergauer sind mit ihrer Angst nicht allein. Auch an anderen Orten wurde das mysteriöse Signal gemessen, so zum Beispiel in Kempten bei Anke Kern. Die 44-Jährige sagt, sie reagiere schon seit Jahren auf Mobilfunkstrahlung. Doch nachdem sie ihr Schlafzimmer mit speziellem Stoff abgeschirmt hatte, konnte sie gut damit leben. Bis auch der T-Mobile-Mast in ihrer Nähe umgerüstet wurde, wie sie sagt. Seitdem leide sie wieder unter extremer Schlaflosigkeit und innerer Unruhe.
Inzwischen ist das tackernde Signal vielerorts nicht mehr ständig wahrnehmbar. Auch Anke Kern kann es nur noch eingeschränkt mit ihrem Messgerät feststellen. Auf Nachfrage bei T-Mobile erfährt ML Mona Lisa, dass das Signal vor wenigen Wochen schon wieder geändert wurde, im Rahmen eines rein routinemäßigen Software-Updates, wie Jodl sagt. Er bestätigt, dass an diesen Anlagen fortlaufend Änderungen vorgenommen würden: "Im Zuge einer jetzigen Optimierung haben wir die Codierung an der Anlage wieder so geändert, dass dieses Signal nicht fortlaufend eingesetzt wird, sondern nur dann, wenn Datenverkehr oder Sprache über das Netz läuft."
Gefahr nicht unterschätzen
Eine routinemäßige Änderung also und keine Reaktion auf die Beschwerden? Trotz der Umstellung fühlt sich Romana Schön in ihrem Haus in Unterammergau immer noch krank, schläft nach wie vor im Wohnmobil im Wald. Experten wie Virnich warnen davor, die Symptome der Betroffenen zu verharmlosen: "Wenn etwas so massiv auftritt, sind auch die Behörden gefordert, das intensiv zu untersuchen. So wie man es von Seiten der Behörden auch machen würde, wenn Leute reihenweise erkrankten und man eine Vergiftung oder chemischen Einfluss vermutet." Was die jüngste Umstellung bringt, weiß man noch nicht. Und die nächste so genannte Optimierung kommt bestimmt. Machen Mobilfunkmasten krank?
Ein Beitrag von Nina Kupfer und Andrea Schreiber
Sendedatum: ML Mona Lisa, 15. Juli 2007, 18.00 Uhr
Wiederholung, 18. Juli 2007, 2.40 Uhr
Quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/15/0,1872,5566639,00.html
Nachricht von Pesché Jeannot (Luxemburg)
http://omega.twoday.net/search?q=Oberammergau
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Starmail - 15. Jul, 23:40