24
Jul
2005

Mobilfunk unterm Kirchendach: Die Verlogenheit hat den Namen GELD

Evangelische Sankt Anna Kirche Wolfhagen

HLV INFO 114/AT

24-07-2005

Sonderinfo

Sankt Anna Kirche Wolfhagen


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit unserer HLV INFO Nr. 111 vom 15.07.2005 hatten wir über den HNA Artikel “Mobilfunk unterm Kirchendach“ berichtet. Der HLV hatte anhängend einen kritischen Kommentar zu der PM abgegeben. Hierauf erfolgte eine entrüstete Kritik seitens des Umweltbeauftragten der Evangelischen Landeskirche Kurhessen Waldeck (EKKW) durch Herrn Pfarrer Stefan Weiß. Der dann geführte Diskurs zwischen Herrn Pfarrer Weiß und dem HLV kann von Interessierten beim HLV angefordert werden.

Der unverständliche Erweiterungsbeschluss, der bereits vor Jahren klammheimlich installierten Anlagen in der evangelischen Kirche, durch kommunale und kirchliche Verantwortlichen wird in zwei Leserbriefen kritisiert.

Entsprechend der Bedeutung des negativen Vorganges nachfolgend noch einmal die diversen Berichte zur allgemeinen Kenntnis.

Fazit: Die Verlogenheit hat den Namen GELD!

Mehr ist zu diesem Komplex nicht mehr zu sagen.


HLV

Alfred Tittmann



HNA online 23-07-05
http://www.hna.de/hessen_wolfhagen/00Mobilfunk_unterm_Kirchendach.html

Leserbrief zu HNA Beiträge: Pressemitteilung v. 10.07.05 Strahlung von ganz oben

Leserbrief Dr. Voigt v. 19.07. 05

Herr Dr. Voigt hat die Thematik analysiert und zu Recht kritisiert.

Der Hessische Landesverband mobilfunksenderfreie Wohngebiete e.V (HLV), welcher über 120 BI’s vertritt, hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres den Kirchenverantwortlichen in Wolfhagen die Gründe dargelegt, weshalb beim ECOLOG- Institut keine Planungskompetenzen festzustellen sind und von einer Auftragsvergabe abgeraten. Der HLV hatte auch dringend vor einer Aufstockung der Anlagen im Kirchturm gewarnt und noch einmal auf das Gefährdungspotential mitten im Wohngebiet hingewiesen. Die ECOLOG- Vorsorgewerte stehen im krassen Widerspruch zum Stand der Forschung. Diese belegt, dass weit unter den Vorsorgewerte schwerwiegende Gesundheitsschäden auftreten. Dass Teile der dortigen BI im „Konglomerat“ von Magistrat und Kirche der Forcierung des Freilandversuches am Menschen zugestimmt haben ist unverständlich. Mit Sicherheit hätten professionelle Planungsbüros andere Möglichkeiten in Verbindung einer positiven Bauleitplanung und Veränderungssperre aufzeigen können. Eine kompetent organisierte Risikovorsorge hätten niedrigere Belastungen für die Bevölkerung bedeutet.

Dass die Kirche mit Zustimmung der EKKW sich weiterhin betreiberfreundlich verhält und dabei hemmungslos kommerzielle Ziele verfolgt, ist ein gesellschaftspolitischer Skandal.

Dass Kirchenrepräsentanten in Wolfhagen die dortigen Mediziner dazu auffordern, die Bevölkerung vor dem UMTS-Gefährdungspotential zu warnen und gleichzeitig selbst dafür sorgen, dass dieses überhaupt existiert ist abstrus!

Wo bleiben Ethik und Moral? Ohne Rücksicht auf Verluste werden Menschen dem Diktat der Ökonomie unterworfen. Mit welcher Legitimation entscheidet hier eine spärliche Minderheit über das „Wohl und Wehe“ der Mehrheit? Wir bedauern, dass die Kirchenverantwortlichen versagt haben und vom bestmöglichen Schutz des Lebens und der Gesundheit weit entfernt sind. Die Verhaltensweise ist inakzeptabel, sie widerspricht menschlichen Grundwerten und gefährdet diese.

Alfred Tittmann, HESSISCHER LANDESVERBAND MOBILFUNKSENDERFREIE WOHNGEBIETE e.V.
Kettelerstr. 3 – 63486 Bruchköbel

23. Juli 2005



HNA

http://www.hna.de/hessen_wolfhagen/00Mobilfunk_unterm_Kirchendach.html



Von Dr. Rainer Voigt am Dienstag, 19.07.2005 um 19:22 Uhr

Mobilfunk unterm Kirchendach

Strahlung von ganz oben

Fassungslos musste man lesen, dass der Kirchenvorstand der Installation weiterer Mobilfunksendeanlagen in der Kirche in Wolfhagen zustimmen möchte.

Wir Ärzte haben in Habichtswald und Zierenberg an die Verantwortlichen der beiden Gemeinden appelliert, dies nicht zuzulassen ( die HNA berichtete) - wie sinnlos erscheint dagegen der Aufruf der Kirche an Lehrer und Ärzte, im Nachhinein vor dem zu warnen, was sie selbst installieren lassen wollen - und dann auch gleich drei Betreiber, so dass das Risiko neunfach höher ist? Gibt es in Wolfhagen niemanden, offensichtlich auch nicht bei der Stadt, der Alternativen ( Attendorner Modell, Versorgung von außen und oben; Verzicht auf sinnlose Technik) prüfen möchte - und sich bei den Gemeinden in Deutschland, Österreich oder der Schweiz informiert, die an die Gesundheit und die Ängste ihrer Bürger denken, ebenso an eine nachhaltige Zukunftsgestaltung mit Vorsorgeprinzipien? Erschreckt es niemanden, dass nur 50 Bürger informiert werden wollten?

Merkt denn keiner, dass eine Technik installiert werden soll, für die sich die "nahezu überwältigende Mehrheit" von knapp 1% aller Handybesitzer "brennend" interessiert ("Capital" Juli 2005) - die aber ganz sicher die Gesundheit von 100% aller Betroffenen schädigen kann, obwohl jeder bereits überall mit einem modernen UMTS-Handy perfekt über die bisherigen GSM-Netze telefonieren und "smsen" kann - Musik, Filme und Internetzugang sind viel preiswerter (und völlig unschädlich) über das Festnetz zu bekommen.

Dr. Rainer Voigt, Bürgerwelle Zierenberg/Habichtswald



Auszug aus HLV INFO 111/AT

15-07-2005

HNA online

15-07-05

http://www.hna.de/hessen_wolfhagen/00Mobilfunk_unterm_Kirchendach.html


Mobilfunk unterm Kirchendach

Wolfhagen. Der Vorstand der Wolfhager Kirchengemeinde hat sich bereit erklärt, den Turm der Stadtkirche als Standort für einen UMTS-Mobilfunksendemast zur Verfügung zu stellen. Wie der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Heinrich Schwarz, und Dekan Dr. Gernot Gerlach mitteilen, wurde dieser Beschluss nach der Abwägung der grundsätzlichen Bedenken und vor dem Hintergrund einer Minimierung der Gefahren für die Bevölkerung gefasst.

Vorangegangen war ein Gutachten des unabhängigen Ecolog-Instituts, das in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit vorgestellt wurde (wir berichteten). Das Gutachten geht davon aus, dass sich aufgrund der topografischen Lage und der Höhe des Kirchturms durch einen Sendemast unter dem Kirchturmdach keine direkten Belastungen für die Bevölkerung ergeben. Anders sähe das bei einem tiefer gelegenen Standort aus. Begrüßt werde vom Kirchenvorstand das Anliegen von Bürgermeister Reinhard Schaake und den Gremien der Stadt, für den zweiten geplanten UMTS-Standort am Hasunger Weg eine Alternative zu finden.

Außerdem gehe man davon aus, dass sich alle drei Mobilfunkbetreiber darüber geeinigt haben, die möglichen Standorte gemeinsam zu betreiben, und so eine Minimierung der Gefährdung für die Menschen durch die hochfrequente, elektromagnetische Mobilfunk-Strahlung sicher zu stellen.

Mit Bedauern habe man zur Kenntnis genommen, dass die Bundesregierung mit den Verträgen über die Lizenzvergabe an Mobilfunkbetreiber die Geschäftsgrundlage dafür geschaffen habe, dass die UMTS-Sendetechnik ohne Berücksichtigung der gesundheitlichen Risiken flächendeckend eingeführt wird. Man sei sich mit der Kirche von Kurhessen-Waldeck und der EKD darüber einig, dass die möglicherweise mit der Mobilfunktechnik verbundenen Gesundheitsgefahren nicht zu unterschätzen seien, so der Dekan: "Deshalb sollen alle Anstrengungen unternommen werden, über die Gesundheitsrisiken zu informieren und eine nachhaltige Vorsorge für die Bevölkerung zu schaffen."

So appelliere der Kirchenvorstand an Ärzte und Lehrer, auf die Gefahren der UMTS-Technik hinzuweisen und zu einem minimierten Umgang mit der neuen Mobilfunktechnik anzuhalten. Mit Sorge nehme man wahr, dass insbesondere Kinder und Jugendliche diese Kommunikationsmöglichkeiten nutzen, ohne über Gefahren aufgeklärt zu sein. (EDS)

15.07.2005



HLV Kommentar:

Die Entscheidung wurde mit Zustimmung der dortigen BI getroffen, trotz detaillierter Warnungen des HLV’s! Nach unserer Auffassung, wurde der Bevölkerung ein „Bärendienst erwiesen“ – von einer Prävention kann keine Rede sein.

Die ECOLOG Intentionen bezüglich der Vorsorgewerte sind längst überholt, deren Präventionsempfehlungen liegen absolut im Gefährdungsbereich diverser dokumentierter möglicher Schädigungen.

Der Beschluss des Wolfhager KV’s einerseits die UMTS Anlage zu genehmigen und andererseits gleichzeitig vor dem nicht auszuschließendem Gefährdungspotential durch UMTS zu warnen und die Verantwortung, verbunden mit der Aufklärungsaufforderung an Ärzte und Lehrer zu verlagern, ist zynisch und perfide.

Wir haben es schon mehrfach betont: Überall wo ECOLOG in der Präventionsplanung eingebunden war, wurde keine pragmatische Lösung gefunden.

Fazit: Die Kirchenverantwortlichen haben per dato nichts gelernt – ihre ständigen Äußerungen, man müsse die Ängste und Sorgen der Mitmenschen ernst nehmen, sind nichts anderes als pure Heuchelei!

Traurig, aber leider wahr!

Alfred Tittmann

--------

Nachfolgend wunschgemäß den Diskurs/Dialog mit dem Umweltbeauftragten Pfarrer Stefan Weiß.

Herzliche Grüße aus Bruchköbel

Alfred Tittmann



----- Original Message ----- From: Alfred Tittmann To: Stefan Weiß Sent: Friday, July 22, 2005 10:24 AM Subject: Re: HLV an Pfarrer Stefan Weiß -- Mobilfunksenderaufrüstung in evangelischer Sankt Anna Kirche Wolfhagen

Sehr geehrter Herr Weiß,

Ihre Antwort ist für uns nicht überraschend; eine "EKKW-mainstreamförmige Reaktion" war zu erwarten. Sie ändert aber nichts daran, dass die EKKW eine hohe Mitverantwortung am gegenwärtigen Freilandversuch an den Menschen trägt, welcher trotz wissenschaftlicher warnender Erkenntnisse betrieben wird.

Dass Sie nach jetziger Verlautbarung gemäß Punkt 1 Ihrer Äußerung:

"Die Aktivitäten des Umweltbeauftragten des Kirchenkreises Wolfhagen, Pfr. Schramm, geschahen in Abstimmung mit mir."

also nun doch in die Abläufe eingebunden waren, steht zwar nicht generell im Widerspruch zu Ihrer ursprünglichen Aussage:

"An dem Beschluss in Wolfhagen habe ich nicht mitgewirkt sondern ihn nur zur Kenntnis bekommen."

schließt aber eine indirekte Beteiligung vermutlich auch nicht aus?!

Dass teilweise Kirchenverantwortliche sich weiterhin betreiberfreundlich verhalten und dabei hemmungslos kommerzielle Ziele verfolgen, ist ein gesellschaftspolitischer Skandal, den der HLV aufs Schärfste kritisiert.


Mit freundlichen Grüßen

Alfred Tittmann Dr. Erich Braun



Herr Stefan Weiß schrieb:

----- Original Message ----- From: Stefan Weiß To: Alfred Tittmann Sent: Friday, July 22, 2005 9:04 AM Subject: Re: HLV an Pfarrer Stefan Weiß -- Mobilfunksenderaufrüstung in evangelischer Sankt Anna Kirche Wolfhagen

Sehr geehrter Herr Tittmann,

danke dass Sie sich die Mühe gemacht haben ausführlich zu antworten. Ich muss feststellen, dass wir zwar in vielen Einschätzungen über die Gefahren des Mobilfunks übereinstimmen, nicht aber bei der Bewertung des Umgangs mit der Frage in der EKKW. Zur Klarstellung daher nur 2 Anmerkungen:
1. Die Notwendigkeit des Engagements des kirchlichen Umweltbeauftragten in Wolfhagen habe ich sehr wohl erkannt. Die Aktivitäten des Umweltbeauftragten des Kirchenkreises Wolfhagen, Pfr. Schramm, geschahen in Abstimmung mit mir.
2. Ich bin in meinen Stellungnahmen völlig unabhängig und nur meinem Ordinationsgelübde verpflichtet. Ihre Spekulation über "naheliegende Zwänge", die mich bei meiner Einschätzung beeinflussen könnten, entbehren jeglichen Bezugs zur Realität.

Freundliche Grüße

Pfr. Stefan Weiß
Umweltbeauftragter der Ev. Kirche v. Kurhessen-Waldeck Rückertstr. 9, 63452 Hanau
06181/9064820 umwelt.weiss@ekkw.de; www.ekkw.de/umwelt


----- Original Message ----- From: Alfred Tittmann To: Stefan Weiss Hanau Sent: Thursday, July 21, 2005 2:52 PM Subject: HLV an Pfarrer Stefan Weiß -- Mobilfunksenderaufrüstung in evangelischer Sankt Anna Kirche Wolfhagen


An den Umweltbeauftragten der EKKW Herrn Pfarrer Stefan Weiß

Sehr geehrter Herr Weiß,

vielen Dank für Ihre Zeilen.

Aus Zeitmangel antworte ich Ihnen namens des HLV's zwischen Ihren Zeilen im blauen Farbton.

M.f.G. Alfred Tittmann



Herr Stefan Weiß schrieb:

----- Original Message ----- From: Stefan Weiß To: Alfred Tittmann ; Alfred Tittmann, HLV-Presse Sent: Monday, July 18, 2005 4:27 PM Subject: Re: -- Kirche Wolfhagen--

Sehr geehrter Herr Tittmann,

Vielen Dank für Ihre Informationen durch den Verteiler. Ihre Kommentierung zu Wolfhagen lässt bei mir einige offenen Fragen:

An dem Beschluss in Wolfhagen habe ich nicht mitgewirkt sondern ihn nur zur Kenntnis bekommen. Ich fühle mich von Ihrer u.a. Kommentierung daher nicht direkt getroffen.

Das ist absolut korrekt! Aber an keiner Stelle unserer Kritik hatten wir eine Verbindung zu Ihrer Person hergestellt. Unsere Kritik bezog sich ausschließlich auf die Kirchen- verantwortlichen in Wolfhagen, entsprechend der letzten HNA PM vom 15.07.05 "Mobilfunk unterm Kirchendach", welche über unseren Verteiler HLV Nr. 111 v. 15.07.05 lief. Sie brauchen sich in der Tat nicht angesprochen fühlen.


Dennoch wäre Ihr Engagement als zuständiger Umweltbeauftragter der Region naheliegend und vor allem wünschenswert gewesen - schade, dass Sie dies offenbar nicht erkannt haben.

Diese Anmerkung erfolgt auch unter dem Aspekt des mit Ihnen bereits im Jahre 2004 geführten Dialoges in der Angelegenheit Wolfhagen, s. nachfolgend kursiv:

" ----- Original Message ----- From: Alfred Tittmann To: Stefan Weiß Cc: H.J. Prof Wilhelm Dietzenbach ; Erich Braun Dr Oberursel Sent: Tuesday, October 05, 2004 8:39 PM Subject: Erweiterung der Sendeanlage in Sankt Anna Wolfhagen

Sehr geehrter Herr Weiß,

der HLV ist sehr daran interessiert, von Ihnen ein Feedback in der Angelegenheit Wofhagen zu erhalten.

Wir werden die Angelegenheit in Kürze sehr massiv in der Presse thematisieren.

Ihrer Stellungnahme sehen wir mit größtem Interesse entgegen.

M.f.G.
Alfred Tittman Öffentlichkeitsarbeit
Vorstand: Prof. inv. Dr. med. H-J. Wilhelm Dr. E.W. Braun




Dennoch möchte ich Sie fragen, was Sie zu einer derart scharfen Reaktion gebracht hat. Wenn man Ihre Kritik an Ecolog akzeptiert und deren Präventionswerte nicht teilt, so bleibt die Tatsache bestehen, dass der Standort Kirchturm offenbar im Vergleich zu anderen die Belastung für den Ort minimiert. So habe ich jedenfalls den Beschluss des Kirchenvorstands und den Einsatz der BI verstanden.

Sie haben leider einen falschen Eindruck!

Kommen wir aber zunächst kurz zur BI. Sie wissen sehr wohl, dass es anfangs zwei verschiedene Interessengruppen, wenn man so will "BI's", gegeben hat. Dass dann die eine - wegen Polarisierung und absoluten Dissonanzen - aus den Aktivitäten ausgestiegen ist, muss als bedauerliche Realität festgestellt werden.

Dass die jetzige BI unter Herrn Wiepke (& Co) das Zepter in die Hand genommen hat, schließt unterschiedliche Ansichten innerhalb der kleinen Gruppierung nicht aus. Das Thema Erweiterung der Sendeanlage im Kirchturm um UMTS hat zu erheblichen Kontroversen geführt, dass dürfte auch Ihnen bekannt sein.

Zu ECOLOG:

Obwohl wir schon mehrfach zur ECOLOG-Qualität als "Präventionsvermittler" Stellung bezogen haben, sagen wir es gerne noch einmal:

Abgesehen davon, dass wir die Arbeit des ECOLOG-Instituts im Hinblick auf die Auswertungen der zahlreichen Studien außerordentlich schätzen, erscheinen uns jedoch die unterschiedlichen Vorsorgeempfehlungen dieses Institut als durchaus sehr problematisch und überholt. Denn dabei muss bedacht werden, dass es sich bei diesem Institut immerhin um eine Institution handelt, welches ursprünglich von der Betreiberseite beauftragt worden war und demzufolge bezüglich "genehmer Prognosen" Fragen aufwirft. Entscheidend ist jedoch, dass bei diesem Institut keine Planungskompetenzen festzustellen sind, wie etwa bei der Firma enorm oder dem Nova-Institut, die u.a. die Planungen in den Gemeinden Gräfelfing und Attendorn vorgenommen haben. Das Ingenieurbüro enorm hat früher selbst Planungen für Betreiberfirmen vorgenommen, so dass dieses Büro die praktischen Erfordernisse bestens kennt und für die konkrete Aufgabe der Organisation von Expositions- und Immissionsminimierung als eindeutig besser geeignet erscheint, als ein eher wissenschaftlich (also mehr theoretisch) orientiertes Institut. Genau dies hat sich auch in Maintal, Korbach, Petersberg/Fulda, Kassel etc. als negativ bei der Beteiligung des ECOLOG-Instituts herausgestellt. Das ECOLOG-Institut spricht sich auch in Wolfhagen für einen Vorsorgewert von 10.000 Mikrowatt pro Quadratmeter aus, die Wissenschaft warnt aber bereits vor schweren Gesundheitsschädigungen ab 10 Mikro-watt/qm.

Es erscheint im Übrigen grundsätzlich problematisch, wenn eine Planung zu sehr auf einen anzustrebenden (Grenz)Wert fixiert oder orientiert ist. Ein Ingenieurbüro, wie etwa die Firma enorm, ist auch viel besser in der Lage, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, etwa an Hand einer Computersimulation (3D-Immissionsprognose) konkrete Vorgaben der Planung zu ermitteln und zu erarbeiten. Dies trifft auch für das Nova-Institut und andere unabhängige Planungsunternehmen zu. Dabei erfolgen keine fiktiven Senderstandortempfehlungen, sondern diese werden konkret auch unter Berücksichtigung der topographischen Verhältnisse ermittelt.

Leider haben die ECOLOG-Ansätze in den Gemeinden, die uns bekannt sind, nirgends zu einer Lösung geführt!

Wir hatten im vorausgegangenen Schriftwechsel mit unserem Schreiben vom 10.09.2004 an Pfarrer Bechtel ausdrücklich vor dem falschen Schritt einer Auftragserteilung seitens der EKKW an das ECOLOG Institut gewarnt und die Gründe dafür dargelegt. Auch Ihnen wurde der Schriftwechsel zugeführt.

Im Übrigen gibt es auch einen Prüfbericht, den das BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) bei dem renommierten Prüflabor IMST GmbH in Auftrag gegeben hat. Dieser Bericht weist nach, dass auch unterhalb der Antennen und im unmittelbaren Strahlungsbereich überraschend hohe Immissionen auftreten (Bericht auch in CHIP, Januar 2005 - lief auch über unseren Verteiler!) .

Wir sehen darin auch eine Bestätigung dafür, dass im Umfeld von Sendeanlagen (Kirche und andere) die Erkrankungen dramatisch zugenommen haben, Krebs, Leukämie, Schlafstörungen, Herzerkrankungen, Tinnitus usw.

Nicht umsonst warnen Mediziner aller Fachrichtungen in ärztlichen Appellen wie:

Bamberger 130 Ärzte

Hofer 64 Ärzte

Lichtenfelser 32 Ärzte

Maintaler 22 Ärzte

Bayreuther 20 Ärzte

Freiburger 1300 Ärzte

Coburger 61 Ärzte

usw.

Und das, verehrter Herr Weiß, sind wahrlich keine Spinner oder Hypochonder - die leiden auch nicht unter Placebo- resp. Nocebo-Effekten, wenn sie die Krankheitsgeschichten erhalten. Nein, diese verantwortlichen Mediziner haben das Risiko erkannt und betreiben Vorsorge und fordern entsprechende staatliche Korrekturen, damit das höchste Gut des Menschen, die Gesundheit, geschützt wird.

Parallel hierzu haben die weltweiten Warnungen von Wissenschaftlern, die unabhängig sind und keiner monetären Instrumentalisierung unterliegen, enorm zugenommen.


Ich verstehe auch nicht, was "zynisch und perfide" daran sein soll, vor den Gefahren des Mobilfunks zu warnen und zugleich einen von der Bürgerschaft gewollten Standort zur Verfügung zu stellen. Offenbar waren die Alternativen, die dort zur Verfügung standen, schlechter.

Sind Sie wirklich so blauäugig?

Es ist mehr als abstrus, kirchlicherseits in Wolfhagen von Wolfhagener Ärzten zu verlangen, die Bevölkerung vor dem möglichen Gefährdungspotential zu warnen und selbst dafür zu sorgen, das dieses mitten im Wohngebiet existiert und noch ausgeweitet wird.

Das Dilemma hat einen Namen: Geld!!!

Was heißt denn schon, dass ein "von der Bürgerschaft gewollter Standort" zur Verfügung gestellt wird?!

Sie wollen doch nicht allen Ernstes behaupten, dass gerade einmal 50 Personen von ca. 14 500!!! Einwohnern eine Legitimation haben, über das "Weh und Wohl" der Wolfhagener zu entscheiden?

Sorry, aber ich glaube, hier liegen Sie mit Ihrer Einschätzung total daneben - das war wohl ein Versehen?


Auszug: (Gesamtartikel s. Anlage)

HNA online 10-07-05 http://www.hna.de/hessen_wolfhagen/00Strahlung_von_ganz_oben.html

Strahlung von ganz oben

WOLFHAGEN. Enttäuschung bei Moderator Günther Schramm, Pfarrer in Ehlen und Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Wolfhagen, dem Vorstandes der evangelischen Kirchengemeinde sowie der Bürgerinitiative (BI) Wolfhagen: Gemeinsam mit dem Magistrat hatten sie am Freitag die Wolfhager zu einer Informationsveranstaltung über die UMTS-Mobilfunkpläne für Wolfhagen in die Stadthalle eingeladen - doch es kamen lediglich knapp 50 Interessierte.

Zurückzuweisen ist die Behauptung, dass die Kirchenverantwortlichen nichts gelernt hätten. Diese Behauptung haben Sie wider besseres Wissen verbreitet. Sie wissen genau, dass sich die Vorgehensweise des Kirchenvorstands in diesem Fall ganz erheblich von denen unterscheidet, die früher zu Anlagen in Kirchtürmen geführt haben.

Nicht wider besseres Wissens, sondern mit offensichtlich besserem Wissen ist diese HLV-Aussage getroffen worden und sie bleibt bestehen!

Selbst wenn man die Entscheidung des Kirchenvorstands nun kritisiert, hätte man würdigen können, dass sie auf einer völlig anderen Grundlage als frühere Entscheidungen beruht. Für mich jedenfalls ist dies eine wesentliche Verbesserung. Dass zumindest in der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck ein erheblicher Lernprozess stattgefunden hat, sehen Sie allein daran, dass zuvor über mehrere Jahre kein Kirchenvorstand einen Beschluss pro Mobilfunkanlage gefasst hat.

Schade, dass Sie in Ihrer Eigenschaft als Umweltbeauftragter zu einer solchen positiven Würdigung der kirchlichen Position und Verhaltensweise kommen. Andrerseits ist dies natürlich wegen naheliegender Zwänge nicht unverständlich.

Überzeugend wäre diesbezüglich, wenn alle Kirchenverantwortlichen sowohl in Wolfhagen als auch in Kassel (EKKW) ein klares Nein ausgesprochen hätten (wie dies etwa bei uns die Volksbank-Raiffeisenbank eG Main-Kinzig getan hat). Vor allem wenn die kirchlichen Intentionen auch auf Kündigung bestehender Anlagen hinausliefen, könnte von Ernsthaftigkeit der Bemühungen der Entscheidungsgremien ausgegangen werden.

Wir bedauern außerordentlich feststellen zu müssen, dass die Kirchenverantwortlichen weiterhin versagt haben und dass sie konkret vom bestmöglichen Schutz des Lebens und der Gesundheit weit entfernt sind. Die Verhaltensweise ist abzulehnen, sie widerspricht menschlichen Grundwerten und gefährdet diese.

Wir sind sehr gespannt, ob die jetzigen Entscheidungsträger auch in einigen Jahren noch ruhig schlafen werden können, wenn rings um die Kirche - explizit in Wolfhagen - die ersten schwerwiegenden Erkrankungen und Todesfälle durch Krebs dokumentiert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Alfred Tittmann Dr. Erich Braun

c/o HESSISCHER LANDESVERBAND MOBILFUNKSENDERFREIE WOHNGEBIETE e.V.





Ich bedaure sehr, dass sie zu einer differenzierteren Einschätzung nicht bereit waren.

Mit freundlichen Grüßen

Pfr. Stefan Weiß
Umweltbeauftragter der Ev.Kirche v. Kurhessen-Waldeck Rückertstr. 9, 63452 Hanau, 06181/9064820 umwelt.weiss@ekkw.de; www.ekkw.de/umwelt



HLV Kommentar:

Die Entscheidung wurde mit Zustimmung der dortigen BI getroffen, trotz detaillierter Warnungen des HLV’s! Nach unserer Auffassung, wurde der Bevölkerung ein „Bärendienst erwiesen“ – von einer Prävention kann keine Rede sein.

Die ECOLOG Intentionen bezüglich der Vorsorgewerte sind längst überholt, deren Präventionsempfehlungen liegen absolut im Gefährdungsbereich diverser dokumentierter möglicher Schädigungen.

Der Beschluss des Wolfhager KV’s einerseits die UMTS Anlage zu genehmigen und andererseits gleichzeitig vor dem nicht auszuschließendem Gefährdungspotential durch UMTS zu warnen und die Verantwortung, verbunden mit der Aufklärungsaufforderung an Ärzte und Lehrer zu verlagern, ist zynisch und perfide.

Wir haben es schon mehrfach betont: Überall wo ECOLOG in der Präventionsplanung eingebunden war, wurde keine pragmatische Lösung gefunden.

Fazit: Die Kirchenverantwortlichen haben per dato nichts gelernt – Ihre ständigen Äußerungen, man müsse die Ängste und Sorgen der Mitmenschen ernst nehmen, sind nichts anderes als pure Heuchelei!

Traurig, aber leider wahr!


Alfred Tittmann



Kirche und Mobilfunk
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